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SPRACHE/538: Wie Alte Sprachen wieder modern werden (idw)


Friedrich-Schiller-Universität Jena - 25.06.2008

Wie Alte Sprachen wieder modern werden

Finale des Schülerwettbewerbs "Certamen Thuringiae" am 2. Juli an der Universität Jena


Jena (25.06.08) Seneca und Nero, Demosthenes und Medea. Römische Kaiser und Gelehrte, griechische Redner und Mythen. Mit ihnen beschäftigten sich Thüringer Schüler der 11. und 12. Klassen in ihren Hausarbeiten anlässlich des 15. Thüringer Schülerwettbewerbs Alte Sprachen "Certamen Thuringiae". Sechs von ihnen, Schülerinnen aus Jena, Erfurt, Bad Berka und Eisenach, haben sich nun für die Endrunde am 2. Juli an der Universität Jena qualifiziert.

Mit einem Klausurenwettstreit hat der Certamen, übersetzt Wettbewerb, am 30. Januar begonnen. Insgesamt hatten sich 282 Schüler aus 44 Schulen in ganz Thüringen daran beteiligt. Die besten Teilnehmer aus der Oberstufe wurden anschließend zur Teilnahme an der zweiten Stufe eingeladen und aufgefordert, eine Hausarbeit zu einem der vorgegebenen Themen im Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena einzureichen. Das Themenspektrum, aus dem die Schüler wählen konnten, war dabei breit gefächert. Zur Wahl standen mit "Individuum und Individualität", "Macht und Machtentzug", "Christentum - Religion der Verfolgten" sowie "Antike Literatur und ihre Rezeption in der Moderne" sehr anspruchsvolle Themen.

Am 2. Juli sind nun die Autoren der besten Hausarbeiten der letzten beiden Wettbewerbsjahre zu einem wissenschaftlichen Kolloquium an der Universität Jena eingeladen. Nach der Begrüßung um 10 Uhr (Senatssaal, Universitätshauptgebäude) werden die sechs Finalistinnen einen Vortrag über Themen aus der griechisch-römischen Antike halten. Anschließend werden sie die Kernaussagen in einer Diskussion verteidigen, an der sich alle Mitstreiterinnen aktiv beteiligen sollen. Nach dieser anspruchsvollen Aufgabe müssen die Teilnehmerinnen die Entscheidung der Jury, die sich zu gleichen Teilen aus Altertumswissenschaftlern der Uni Jena und Fachlehrern aus Thüringen zusammensetzt, abwarten. Gegen 17.30 Uhr findet die Preisverleihung statt (ebenfalls Senatssaal). Der Siegerin des Wettbewerbs winkt ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, die Platzierten können sich auf Geld- und Sachpreise freuen.

Der altsprachliche Schülerwettbewerb findet in diesem Jahr bereits zum 15. Mal statt. Seitdem unterstützt die Friedrich-Schiller-Universität Jena den Thüringer Altphilologenverband bei der Durchführung des "Certamen Thuringiae". Umso mehr freut sich Prof. Dr. Rainer Thiel, Dekan der Philosophischen Fakultät, über die Teilnehmerzahl des Wettbewerbs. "Besonders Latein hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren", betont der Gräzist das wiederaufkeimende Interesse an den "alten Sprachen". Die Nachfrage nach Latein- und Griechischlehrern sei enorm gestiegen, so Thiel weiter. "Momentan bekommt jeder, der bei uns seinen Abschluss in Latein gemacht hat, nach dem Referendariat eine feste Anstellung als Lehrer. Für Griechisch sieht es ähnlich aus", verweist der Lehrstuhlinhaber für Klassische Philologie/Gräzistik auf die exzellenten Berufschancen für Studierende der Universität Jena.

Weitere Informationen unter:
http://www.uni-jena.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution23


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Manuela Heberer, 25.06.2008
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2008