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REZENSION/436: Tim Weiner - CIA. Die ganze Geschichte (SB)


Tim Weiner


CIA

Die ganze Geschichte



In anglo-amerikanischen Geheimdienstkreisen gehört spätestens seit den Tagen des Watergate-Skandals um Richard Nixon der "limited hang-out" zum Standardrepertoir. Eine solche Maßnahme der Schadensbegrenzung erfolgt, wenn eine Operation schiefgelaufen ist oder publik zu werden droht - in welchem Ausmaß auch immer. Gemäß der Weisheit, wonach im Notfall eine Prise Wahrheit die beste Lüge ist, werden die am wenigsten belastenden Teile der "schmutzigen Wäsche" an die Leine gehängt, um so die wirklich brisanten Details weiterhin verdeckt halten zu können. Tim Weiners Buch "CIA. Die ganze Geschichte", das im letzten Jahr in den USA nicht zufällig fast zeitgleich mit der publizitätswirksamen Offenlegung der sogenannten CIA-"Kronjuwelen" erschienen ist, stellt zweifelsohne einen solchen "limited hang-out" dar und das trotz oder gerade wegen der Tatsache, daß der New-York-Times-Reporter und zweifache Pulitzerpreisträger für sein Mammutwerk 50.000 Dokumente vornehmlich aus den Archiven der CIA, des US-Außenministeriums und des Weißen Hauses gesichtet, mehr als 2000 Zeitzeugenberichte amerikanischer Nachrichtendienstler, Soldaten und Diplomaten ausgewertet und seit 1987 zahlreiche Interviews mit ehemaligen und aktiven Beamten des US-Auslandsgeheimdienstes, darunter zehn Direktoren, geführt hat und daß von den 864 Seiten des Buchs die Fußnoten 165 ausmachen.

Was soll man sonst über ein Buch sagen, das "die ganze Geschichte" der CIA seit ihrer Gründung 1947 verspricht und in dem man kein einziges Wort über die Enttarnung der Undercoveragentin Valerie Plame im Sommer 2003 durch Mitglieder der Regierung von George W. Bush - darunter der damalige Präsidentenberater Karl Rove, der damalige Stabschef von Vizepräsident Dick Cheney, Irv Lewis Libby, und der damalige Stellvertretende Außenminister Richard Armitage - findet? Die Affäre um die illegale Enttarnung Plames hat in Washington vier Jahre lang für Schlagzeilen gesorgt und endete 2007 mit der rechtskräftigen Verurteilung Libbys wegen Falschaussage, Meineids und Justizbehinderung. Auch für die New York Times war sie eine Katastrophe, weil im Zuge der Ermittlungen Weiners Kollegin, die ebenfalls mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Judith Miller, endgültig als Desinformantin des Pentagons und des Weißen Hauses bloßgestellt wurde und in der Folge von der einflußreichsten Zeitung der Welt unehrenhaft entlassen werden mußte.

Weiners fehlende Berücksichtigung des Plame-Skandals hat einen naheliegenden Grund. Nur so kann er sich auf Seite 635 in Bezug auf die Rede Bushs zur Lage der Nation am 28. Januar 2003 und den Auftritt von Außenminister General a. D. Colin Powell acht Tage später vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York - Anlässe, bei denen die wichtigsten "Beweise" für eine vom Irak Saddam Husseins ausgehende Bedrohung präsentiert wurden - zu der schier unglaublichen Behauptung versteigen:

Das war keine Nachrichtenmanipulation. Hier wurden nicht irgendwelche "Rosinen" herausgepickt. Es wurden auch keine Tatsachen frisiert, um die Kriegspläne zu rechtfertigen. Es handelte sich um die Ergebnisse der Nachrichtendienste, der besten Dienste, über die die CIA verfügte.

Für die peinliche, nach dem Einmarsch in den Irak gemachte Feststellung, daß es dort keine Massenvernichtungswaffen und auch keinen "finsteren Nexus" - O-Ton Powell - zwischen Bagdad und dem Al-Kaida-"Netzwerk" Osama Bin Ladens gab, macht Weiner die Analytiker der CIA und der anderen 15 Nachrichtendienste praktisch allein verantwortlich. Verschwiegen werden vom Autor in diesem Zusammenhang nicht nur die zahlreichen, völlig ungewöhlichen Besuche Cheneys und Libbys in Langley, Virginia, mittels derer Ende 2002, Anfang 2003 das dynamische Duo enormen Druck auf die für die Nachrichtenauswertung zuständigen Mitarbeiter im CIA-Hauptquartier ausübte, sondern auch an der Propagandafront die Umtriebe des unter Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz und Douglas Feith im Pentagon geschaffenen, von israelfreundlichen Neokonservativen besetzten Office of Special Plans (OSP), das Powell später gegenüber dem Washington-Post-Reporter Bob Woodward als "Gestapo Office" bezeichnen sollte.

Die staatsverräterische Enttarnung Plames durch das Weiße Haus erfolgte wenige Tage, nachdem ihr Mann, der ehemalige US-Botschafter in Bagdad, Joseph Wilson, in einem aufsehenerregenden Gastkommentar, der am 6. Juli 2003 bei der New York Times unter der Überschrift "What I didn't find in Niger" erschienen ist, der Bush-Administration vorgeworfen hatte, wider besseren Wissens die Legende vom Versuch Saddam Husseins, sich zwecks Atomwaffenbaus Uran aus dem Niger zu besorgen, in besagte Rede des Präsidenten zur Lage der Nation aufgenommen zu haben. Wilson wußte, wovon er sprach, denn wegen seiner Auslandserfahrungen und Sprachkenntnisse war er bereits im Februar 2002 auf Empfehlung seiner Gattin, die, als Mitarbeiterin eines Beratungsunternehmens im Energiesektor namens Brewster Jennings getarnt, einer wichtigen CIA-Sondergruppe zur Bekämpfung der Verbreitung von ABC-Waffen angehörte, im Auftrag der CIA nach Niger gereist, um dort Hinweise auf mögliche Geschäfte zwischen Niamey und Bagdad zu überprüfen. Schnell stellte Wilson fest, daß an der Geschichte nichts war, und meldete dies nach seiner Rückkehr in die USA der CIA bei einem Debriefing in Langley.

Rund ein halbes Jahr später, rechtzeitig zum ersten Jahrestag der Flugzeuganschläge und zum Auftakt der PR-Kampagne der Bush-Regierung für einen Krieg zum Sturz Saddam Husseins sowie wenige Tage nach einem Treffen am 9. September 2002 in Washington zwischen Stephen Hadley, dem damaligen Stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater der USA, und dem damaligen Chef des italienischen Militärgeheimdienstes Servizio Informazioni Sicurezza Militare, Nicolò Pollari, hat der langjährige SISMI-Kontaktmann Rocco Martino der italienischen Journalistin Elisabetta Burba Dokumente angeboten, welche die Bemühungen Bagdads um den Kauf von Uran aus dem Niger belegen sollten. Die Dokumente, die Experten der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) am Vorabend des angloamerikanischen Einmarsches in den Irak innerhalb weniger Stunden als Fälschungen identifizieren sollten, waren unter Verwendung von Briefbögen und Stempeln, die bereits Anfang Januar 2001 bei einem Einbruch in der Botschaft des Niger in Rom mitgenommen worden waren, erstellt worden.

Burbas Chef, Carlo Rossella, von der Wochenzeitung Panorama, die zum Medienimperium des damaligen italienischen Premierministers und Bush-Freundes Silvio Berlusconi gehört, ließ die dubiosen Papiere unverzüglich zur US-Botschaft bringen. Ungeachtet aller Einwände seitens der zuständigen CIA-Fachleute erlaubten es die Dokumente aus Rom der Bush-Regierung bis zuletzt, das Märchen von den Atombombenplänen Saddams zu verbreiten. Später - am 7. Juli 2003, ausgerechnet am Tag nach Wilsons Attacke in der New York Times - mußte sich Hadley dafür entschuldigen, trotz zweier schriftlicher Warnbriefe von der CIA die berühmten "16 Worte" Bushs zum Thema Niger-Irak nicht rechtzeitig aus der Rede zur Lage der Nation gestrichen zu haben. Nach der Wiederwahl Bushs im November 2004 wurde Hadley dafür mit der Ernennung zum Nationalen Sicherheitsberater und damit zum Nachfolger von Condoleezza Rice, die ihrerseits die Leitung des Außenministeriums übernahm, belohnt.

Das Fehlen jeglichen Hinweises auf die Plame-Affäre, hinter der viele Beobachter einen erbitterten Kleinkrieg zwischen der CIA und dem Weißen Haus vermuteten, ist nicht die einzige schwere Auslassung Weiners. Vergeblich sucht man in der vorliegenden Lektüre nach den Namen von Ed Wilson und Frank Terpil, die einst als die "gefährlichsten Männer der Welt" galten. Nach der Verhaftung Wilsons im Jahre 1980 wurden die beiden Ex-CIA-Agenten in den USA angeklagt, Libyen mit größeren Mengen an Plastiksprengstoff und Zeitzündern beliefert sowie mehrere Ex-Angehörige der Green Berets nach Tripolis geholt zu haben, um im Lande Muammar Gaddhafis "Terroristen" ausbilden zu lassen. Damals berichtete die linke US-Politzeitschrift The Nation von Hinweisen darauf, daß Terpil im Auftrag der CIA Carlos Ilyich Ramirez, den "Schakal", zum "Topterroristen" seiner Zeit ausgebildet hatte.

Die Affäre um windige Libyen-Geschäfte schlug damals dermaßen hohe Wellen, daß 1979 Präsident Jimmy Carters Director of Central Intelligence (DCI) Admiral Stansfield Turner den damals für verdeckte Operationen zuständigen Stellvertretenden CIA-Direktor Theodore "Ted" Shackley zum Rücktritt als dritthöchstes Mitglied des US-Auslandsgeheimdienstes zwang. Der 2002 verstorbene Shackley, der im Laufe seiner Karriere bei der "Firma" unter anderem an den Attentatsplänen gegen Fidel Castro, an dem berüchtigten Hinrichtungsprogramm "Phoenix" während des Vietnamkrieges und dem Sturz Salvador Allendes 1973 in Chile beteiligt war sowie im großen Stil illegale Operationen über den Drogenschmuggel finanzieren ließ, stand im Verdacht, beim Geschäft der ehemaligen Kampfgefährten Terpil und Wilson mit Gaddhafi Pate gestanden zu haben.

Shackley wird im Weiners Buch häufiger erwähnt - die Libyen-Affäre und seine Rolle darin jedoch nicht. Dies hat auch seinen guten Grund. In Shackleys 1981 erschienenem Buch "The Third Option: An Expert's Provocative Report on an American View of Counterinsurgency Operations" wird die Unterwanderung von aufständischen Gruppen und die Anstiftung derselben zu "Terroranschlägen" als bestes Mittel ihrer Bekämpfung empfohlen. In den siebziger und achtziger Jahren hat die CIA solche Ideen mit der "Strategie der Spannung" in Italien eindrucksvoll in die Tat umgesetzt. Rückblickend könnte man Shackley deshalb als geistigen Vater jenes "globalen Antiterrorkrieges" bezeichnen, den die USA seit nunmehr sechseinhalb Jahren unter anderem mit Folter und außergesetzlichen Hinrichtungen gegen den "islamischen Extremismus" führen und zu dem sich Weiner ausdrücklich bekennt und meint, um ihn zu gewinnen, sollte die CIA noch viel mehr Arabischsprecher einstellen.

Wilson, der stets beteuerte, auch als privater Militärdienstleister im Auftrag und mit Einverständnis der CIA gehandelt zu haben, wurde 1983 wegen des illegalen Exports von zwanzig Tonnen des Plastiksprengstoffs C4 - vergleichbar einer ganzen Jahresproduktion der USA - und von 50.000 elektronischen Zeitzündern nach Libyen sechs Jahre zuvor zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte Terpil an der Seite der PLO gegen die israelische Invasionsarmee in der libanesischen Hauptstadt Beirut und soll sich später nach Kuba abgesetzt haben.

Im Oktober 2003 kam es zu einer dramatischen Wende in der Geschichte dieser aufschlußreichen Affäre, als Richterin Lynn N. Hughes vom Bundesgericht in Houston den Schuldspruch gegen Wilson aufhob. In der 24seitigen Urteilsbegründung stellte Hughes fest, daß die CIA das Gericht zwanzig Jahre zuvor nachweislich belogen hatte. Des weiteren kam sie zu dem Schluß, daß die Staatsanwaltschaft nicht nur gefälschtes Beweismaterial vorgelegt, sondern auch Informationen, welche Wilson entlastet hätten, dem Gericht und somit auch der Verteidigung vorenthalten hatte. In ihrer Urteilsbegründung befand die Richterin, daß die Staatsanwaltschaft beim ersten Prozeß gewußt hatte, daß Wilson nach seinem offiziellen Ausscheiden 1971 aus dem Staatsdienst weiterhin enge persönliche und berufliche Verbindungen zur CIA im allgemeinen und Shackley im besonderen unterhalten hatte.

Die anderslautende Erklärung aus Langley nannte Hughes unumwunden eine "unehrliche Mitteilung aus dem CIA-Bunker". Die Staatsanwaltschaft, stellte sie fest, habe 1983 "das Gericht absichtlich getäuscht". Hätten die Geschworenen damals die Wahrheit über Wilsons Kontakte zur CIA-Spitze gekannt, wäre es wahrscheinlich gewesen, daß sie ihn freigesprochen hätten. Den Umgang der CIA und der Staatsanwaltschaft mit Wilson bezeichnete Hughes als ein "Doppelspiel mit einem informellen Teilzeit-Regierungsagenten". "Man müßte sich schon größte Mühe geben, in der amerikanischen Justizgeschichte einen fundamental noch unfaireren Prozeß zu finden, als so einen, in dem mit der ausdrücklichen Billigung der Vorgesetzten in Washington die Behörden Beweismaterial erfinden, ein Regierungsbeamter es unter Eid bezeugt und der Staatsanwalt es dem Gericht vorlegt", hieß es damals in dem Wilson-Freispruch über das ursprüngliche Verfahren. Von alldem erfährt man in Weiners Buch nichts.

Ob es sich nun um den 11. September 2001, die fehlende Vorhersage des Kollapses der Sowjetunion, die nicht rechtzeitig anerkannten Hinweise auf die indischen und pakistanischen Atomwaffentests 1998 u. v. m. handelt, fast permanent lastet Weiner den einfachen Analytikern die Fehlleistungen der CIA an und diffamiert sie als "Stubenhocker", während er die politische Führung in Washington und ihre Handlanger in Langley verschont. Bezeichnenderweise lobt Weiner ausgerechnet den früheren CIA-Chef Richard Helms, Robert Gates, während der Präsidentschaft Ronald Reagans Leiter der analytischen Division bei der CIA und heute US-Verteidigungsminister, und Cofer Black, einst Leiter der CIA-Antiterrorabteilung, über den grünen Klee, obwohl der erste unter Eid den Kongreß über die Rolle des Auslandsgeheimdienstes beim Pinochet-Putsch belogen hat und deshalb 1977 rechtskräftig verurteilt wurde, der zweite in den achtziger Jahren aus geopolitischen Erwägungen die Hinweise der eigenen Mitarbeiter Richard Barlow und Peter Dickson auf den Atomschmuggel des Pakistaners Abdul Qadeer Khan nicht gelten und auf Anweisung seines Chefs Bill Casey die sowjetische Bedrohung stets in grellen Farben zeichnen ließ und der dritte dafür verantwortlich war, daß zwei der 19 mutmaßlichen Flugzeugattentäter vom 11. September, Nawaz Al Hasmi und Chaled Al Midhar, im Jahr 2000 ungehindert von FBI und Einwanderungsbehörde in die USA einreisen und sich dort niederlassen konnten.

Diejenigen Politiker, die von Weiner am meisten kritisiert werden, sind die Kennedy-Brüder - der 1963 ermordete Präsident John Fitzgerald und sein Bruder und Justizminister Robert Fitzgerald, der 1968 ebenfalls einem mysteriösen Attentat zum Opfer fiel. Ungeachtet der zahlreichen plausiblen Hinweise - nicht zuletzt des Sterbebett-Geständnisses des CIA-Manns und Nixon-"Klempners" Howard Hunt -, daß Präsident Kennedy von denjenigen reaktionären Kräften Amerikas umgebracht wurde, die ihm das Scheitern der Schweinebucht-Invasion auf Kuba im Frühjahr 1961 nachtrugen, hält Weiner an der Version von Lee Harvey Oswald als Einzeltäter, der entweder aus eigenem Antrieb oder im Auftrag Fidel Castros gehandelt haben soll, eisern fest.

Es kommt noch schlimmer. Weiner macht Präsident Kennedy im gewissen Sinne für die eigene Ermordung verantwortlich, indem er das Attentat vom Dealy Plaza in Dallas quasi als göttliche Rache für die Liquidierung des südvietnamesischen Präsidenten Ngo Dinh Diem drei Wochen zuvor darstellt. Für die Version, JFK habe die Beseitigung Diems angeordnet, verläßt sich Weiner auf die Aussagen des CIA-Mannes Lucien Conein. Es gibt jedoch anderslautende Hinweise, wonach Kennedy zwar einer Absetzung Diems zugestimmt, jedoch angeordnet hatte, daß dem langjährigen Verbündeten der USA und seinem Bruder Ngo Dinh Nhu die Ausreise ins Ausland erlaubt werden sollte, doch daß Conein und der damalige amerikanische Botschafter in Saigon, Henry Cabot Lodge, die Anweisung aus Washington aus nur ihnen bekannten Gründen nicht an die putschenden Generäle um Duong Van "Big" Minh weiterleiteten.

Seit einigen Jahren sieht sich die Bush-Regierung und mit ihr die CIA in Verbindung mit der weltweiten Verschleppung und der Folter mutmaßlicher "Terroristen" in irgendwelchen Geheimgefängnissen schwersten Vorwürfen der Mißachtung nationaler Gesetze und internationaler Abkommen ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht wenig, daß man in Weiners Buch keine Verweise auf die von Alfred McCoy zutage geförderten Erkenntnisse über die jahrzehntlangen Folterexperimente der CIA bei befreundeten Diktaturen in der Dritten Welt findet. Eine solche Rücksicht auf das Selbstbildnis Amerikas erklärt vielleicht, warum das Buch mit dem National Book Award 2007 ausgezeichnet wurde. Weiners Erzählung von der Entstehung der CIA, von ihren zahlreichen Erfolgen und Niederlagen, von dem Wirken so legendärer Figuren wie James Jesus Angleton, William "Wild Bill" Donovan, Allen Dulles, Tony Poe, Ted Shackley und Vernon Walters ist spannend, detailliert und wirklich sehr gut geschrieben, doch "die ganze Geschichte" ist sie bei weitem nicht.

29. April 2008


Tim Weiner
CIA
Die ganze Geschichte
(Aus dem Englischen "Legacy of Ashes - The History of the CIA" von
Elke Enderwitz, Ulrich Enderwitz, Monika Noll und Rolf Schubert)
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2008
864 Seiten
ISBN: 978-3-10-091070-7