Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN

AKTION/434: Newsletter Bremer Friedensforum 6 vom 7. April 2009


Newsletter Bremer Friedensforum 6 vom 7. April 2009


Inhalt heute:

01. Zu den Anti-NATO-Protesten
02. Friedensforum begrüßt Obamas Vision einer Welt ohne Atomwaffen
03. Nukleare Teilhabe beenden: Yes, we can!
04. Praktikum Dritter Bremer Friedenslauf
05. "Krieg und Frieden - digital"
06. Sabine Schiffer spricht auf Bremer Ostermarsch
07. Osterwanderung für eine FREIeHEIDe
08. Ostermarsch in Bremerhaven
09. Buchvorstellung "Krieg ist kein Naturgesetz"
10. Felicia Langer in Bremen
11. Wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten
12. Demonstration auf dem Evangelischen Kirchentag in Bremen
13. Terminkalender
14. Veranstaltungen der MASCH
15. In eigener Sache


*


1. Zu den Anti-NATO-Protesten

BERLIN/FRANKFURT. Monty Schädel (DFG-VK) und Reiner Braun (IALANA), Mitglieder der internationalen und nationalen Vorbereitungskomitees der Anti-NATO-Proteste 2009, schreiben an die Friedensbewegung: "Die vielfältigen Proteste gegen den 60. Geburtstag der NATO waren politisch hochaktuell unter anderem gegen den sich noch weiter ausweitenden Kriegskurs in Afghanistan. Strategisch wandten sie sich gegen die weitere Ausweitung der NATO. Sie waren berechtigt, unter anderem weil die ungeheure Rüstungsausgaben zugunsten der sozialen und ökologischen Entwicklung der Welt umverteilt werden müssen. Sie waren mit Teilnehmenden aus 25 Ländern international und wurden in einer breiten internationalen Friedenskoordination vorbereitet - und sie werden fortgesetzt! Gemeinsam wandten und wenden wir uns gegen die aggressive NATO-Strategie des Krieges, der weltweiten Intervention, Ausbeutung und Unterdückung. Aggression nach außen - Krieg, Interventionen und Besatzungen - führt zu Aggression nach Innen, besonders zum Abbau von Demonstrations- und Freiheitsrechten.

Straßburg, Kehl und Baden-Baden sind dazu aktuelle Lehrbeispiele. Wer Demokratie und Freiheitsrechte wie die Polizei in der Bundesrepublik und Frankreich so auslegt wie in Straßburg, Kehl und Baden-Baden geschehen, hat sich selbst deklassiert! Die Zuspitzung dieser Aggression war das brutale Vorgehen der Staatsmacht gegen die große Demonstration der mehr als 30.000 Teilnehmenden in Straßburg, Kehl und bereits zuvor gegen diejenigen, die sich auf den Straßen Straßburgs zur Auftaktdemonstration auf den Weg gemacht hatten oder auf den Autobahnen aufgehalten worden waren (mehr als 20 Busse konnten gar nicht zum Ziel gelangen). Unzählige brutale Übergriffe, Einsatz von Tränengas, Soundgranaten und Wasserwerfern gegen friedliche Demonstranten, Einkesselung der Demonstration - der Einsatz der französischen Polizei ist selbst für das gewaltgewöhnte Frankreich eine neue Qualität. Das Verbot für die Demonstration am Freitag in Baden-Baden in die Innenstadt zu gehen und für die Kehler Demonstration zur Überquerung der Europabrücke durch die deutsche Polizei ist auch für Deutschland ein Gipfel von undemokratischen Verhalten und ein ungeheurer Eingriff in das Demonstrationsrecht. Nur dem friedlichen und verantwortungsvollen Verhalten von uns Demonstrierenden ist es zu verdanken, dass die bewusste Provokation der Polizei an der Europabrücke nicht aufging. Wir haben demonstriert, dass wir das Ziel, für das wir kämpfen auch vorleben!

Die Polizei und die Staatsmacht beider Seiten gehört auf die Anklagebank: Verstoß gegen die Verfassungen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Frankreich ist der schwerwiegende aber auch zigfach zu belegende Anklagepunkt.

Die Provokationen der Polizei rechtfertigt nicht die Gewalt, die dann von einer kleinen Minderheit von Menschen durchgeführt wurde. Ob Provokateure, bezahlte Agenten oder sozial deklassierte Jugendliche, sie waren Handlanger von Präsident Sarkozy und den Regierungen und haben sie in der Diskreditierung des breiten internationalen Widerstandes gegen die NATO-Kriegspolitik und der friedlichen Demonstration am 4. April unterstützt. Sie nahmen die zigtausenden friedlichen Demonstranten als Geisel für unsinnige Gewalt. Gewalt in Straßburg, das war der Versuch der Politik und Teile der Medien, den Protest(Friedenskongress, Camp, Blockaden und Demonstration) von ihrem Inhalt zu entleeren.

Wir bleiben aber dabei:

Der Protest gegen die NATO ist legitim, gerechtfertigt und notwendig! Er muss ausgeweitet und fortgesetzt werden - national und international. Der nächste Schritte dazu sind die Ostermärsche. Kommt und beteiligt euch...


*


2. Bremer Friedensforum begrüßt Obamas Vision einer Welt ohne Atomwaffen

BREMEN. Das Bremer Friedensforum begrüßt die von US-Präsident Barack Obamas in Prag propagierte Vision einer Welt ohne Atomwaffen. Als erster Schritt müssen die US-Atomwaffen aus Europa abgezogen werden, im Gegenzug könnte Russland beginnen, sein Kurzstrecken-Arsenal abzurüsten. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier sollten die Gunst der Stunde nutzen und von Barack Obama den Abzug der 20 US-Atombomben aus Deutschland fordern, so wie es die Aufrufe zu den bevorstehenden Ostermärschen fordern. Obamas Eingeständnis, dass die USA als einziger Staat, der Atomwaffen bisher gegen Menschen eingesetzt hat, eine moralische Verpflichtung haben, bei der Abrüstung eine führende Rolle zu übernehmen, sind "neue Töne". In der Vergangenheit hatten sich die USA stets geweigert, Reue für die atomaren Massaker in Hiroshima und Nagasaki zu zeigen. Neue Töne und Visionen reichen allerdings nicht aus: Jetzt sind Taten gefordert, zum Beispiel ein Vertrag über das Verbot und die Abschaffung dieser Massenvernichtungswaffen. Bei aller Sympathie für die geänderte Rhetorik aus dem Weißen Haus: Auch als Oberbefehlshaber der US-Armee muss Barack Obama Konsequenzen ziehen und die Bomben gegen Zivilisten in Afghanistan stoppen. Bedauerlich ist, dass Obama bei seiner Prager Rede der geplanten Raketenabwehr in Polen und Tschechien keine Absage erteilt hat.


*


3. Nukleare Teilhabe beenden: Yes, we can!

BERLIN. "Die Begeisterung, die Bundesregierung und regierungstragende Fraktionen über Obamas Abrüstungsrede bekunden, erscheint kaum glaubwürdig", kommentiert Paul Schäfer, abrüstungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Reaktionen auf die Forderung des US-Präsidenten Barack Obama nach einer atomwaffenfreien Welt. Schäfer erklärt weiter:/ "Statt Obama beim Wort zu nehmen und erste, konkrete Schritte vorzuschlagen, verliert sich die Bundesregierung in Debatten über Russland, Iran und allerlei Gedankenspiele mit Bedrohungsszenarien und Eventualitäten. Dabei wäre der Abzug der US-amerikanischen Atomwaffen aus Europa ein ebenso schnell wie ungefährlich zu setzendes wie großes und vertrauensbildendes Zeichen. Die Fraktion DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, mit der US-Regierung den sofortigen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und den Rückzug Deutschlands aus der nuklearen Teilhabe auszuhandeln. Sie wird das auch in Antragsform im Bundestag tun, um den jetzt so enthusiastischen Abgeordneten der Regierungsfraktionen Gelegenheit zu geben, ihrem Wunsch nach einer atomwaffenfreien Welt mit ihrer Stimme Nachdruck zu verleihen."


*


4. Praktikum Dritter Bremer Friedenslauf

BREMEN. Der Bremer Friedenslauf ist ein Projekt des Forum Ziviler Friedensdienst e.V. (forumZFD). Als Spendenlauf für Kinder und Jugendliche sind die Friedensläufe nicht nur Friedensdemonstration und Sportevent, sondern zugleich Bildungsprojekt und Fundraisinginstrument. Der 3. Bremer Friedenslauf findet am Dienstag, 23. Juni, auf dem Marktplatz statt.
Weitere Informationen:
http://www.bremen.run4peace.eu.

Das forumZFD [http://www.forumZFD.de] sucht einen Praktikant/-in für die Unterstützung der Organisation des 3. Bremer Friedenslaufs in der Zeit vom 15. April bis 31. Juli. Zu den Aufgaben gehören Teilnehmerakquise, hauptsächlich über Schulen, Veranstaltungsorganisation, Koordination eines pädagogischen Begleitprogramms, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Bewerbungsschluss ist der 14. April.
Eine Ausschreibung schicken wir bei Interesse gern zu:
mailto:info@bremerfriedensforum.de


*


5. "Krieg und Frieden - digital"

BREMEN. Das aktuelle Heft der Fachzeitschrift "FIfF-Kommunikation" (1/2009) trägt den Schwerpunkttitel "Krieg und Frieden - digital". Leitthema ist die Rolle der Informatik und Informationstechnik in Konfliktszenarien und Friedensbemühungen. Zum einen führt die stetig zunehmende Leistungsfähigkeit und globale Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnik zur Entwicklung und Perfektionierung neuer Waffensysteme und hat damit auch Einfluss auf die 'Qualität' von Konflikten, Kriegshandlungen und Terrorismus. Zum anderen ergeben sich auch neue Optionen für Konfliktbewältigung, Friedensarbeit und Widerstand. Sekundäreffekte außerhalb von Konfliktregionen sind zum Beispiel die zunehmende Überwachung der Zivilgesellschaft und Einschränkung ihrer informationellen Selbstbestimmung.

Inhaltliche Anfragen zum Schwerpunkt "Krieg und Frieden - digital" richten Sie bitte an:
mailto:redaktion@fiff.de.

Heftbestellungen (Preis 7,00 Euro zzgl. Versand) richten Sie bitte an die FIfF-Geschäftsstelle:
mailto:fiff@fiff.de.

"Informatikerinnen und Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V." (FIfF) [http://www.fiff.de] ist ein Zusammenschluss von ca. 600 Fachleuten aus der Informatik, dem IT-Bereich und IT-nahen Berufsfeldern, die sich kritisch mit den Auswirkungen des IT-Einsatzes in unserer Gesellschaft auseinandersetzen.


*


6. Sabine Schiffer spricht auf Bremer Ostermarsch

BREMEN. Das Bremer Friedensforum und weitere Organisationen laden am Ostersamstag, 11. April, zum diesjährigen Ostermarsch ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Ziegenmarkt im Steintor (Vor dem Steintor/Friesenstraße). Die Demonstration erfolgt in Richtung Marktplatz über Vor dem Steintor, Ostertorsteinweg, Goetheplatz, Ostertorstraße, Domsheide, Marktplatz. Hauptrednerin auf dem Marktplatz um 12 Uhr ist Sabine Schiffer, Leiterin des Instituts für Medienverantwortung in Erlangen [http://www.medienverantwortung.de/]. Nach ihrem Realschulabschluss in Nordrhein-Westfalen und dem Abitur in Bayern studierte Sabine Schiffer Sprachwissenschaften in Erlangen. Ein viersemestriges Zweitstudium in Wirtschaft, Politik und Islamwissenschaften schloss sich an. Sabine Schiffer promovierte zur Islamdarstellung in den Medien. Seit 1993 ist Sabine Schiffer als Medienpädagogin tätig. 2005 gründete sie das Institut für Medienverantwortung in Erlangen, das sie seither leitet. Inhaltlich beschäftigt sich Sabine Schiffer mit Themen wie Kriegspropaganda in Wort und Bild, Antisemitismus, Sexismus, Umwelterhalt, Medienbildung und Werteerziehung. Der Bremer Ostermarsch fordert eine Woche nach dem NATO-Gipfeltreffen unter anderem den Rückzug der deutschen Truppen aus Afghanistan, die Entfernung aller Atomwaffen aus Deutschland, die Umstellung der Rüstungsproduktion auf Zivilproduktion und die Auflösung der NATO.


*


7. Osterwanderung für eine FREIeHEIDe

BREMEN/FRETZDORF/BRANDENBURG. Seit 15 Jahren verhindert der Widerstand in der FREIen HEIDe die Inbetriebnahme des ehemaligen sowjetischen Bombodroms durch die Bundeswehr. Das 80 Kilometer nördlich von Berlin gelegene Gelände wäre mit 142 qkm der größte Luft-Boden-Schießplatz Europas. Erneut hat ein Gericht der Bundeswehr die militärische Nutzung des "Bombodrom" in der Kyritz-Ruppiner Heide untersagt. Die Bundesregierung muss endlich den Willen der Bürgerinnen und Bürger sowie die Voten der Landesparlamente in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern respektieren. Ein Bomben-Übungsplatz für NATO-Geschwader passt weder in die Zeit, noch ins Land. Zur inzwischen 17. Osterwanderung ruft die Friedensbewegung am Ostersonntag, 12. April, um 14 Uhr auf. Treffpunkt ist vor der Kirche in Fretzdorf. Bremer Friedensfreunde fahren traditionell zu dieser Aktion.

Nähere Informationen:
Armin Stolle, Telefon (0421) 49 24 08 und http://www.FREIeHEIDe.de.


*


8. Ostermarsch in Bremerhaven

BREMERHAVEN. "Wir wollen, dass sich Deutschland nicht länger an Kriegen beteiligt - Krieg ist keine Lösung, sondern das Problem", lautet das Motto des Ostermarsches in der Seestadt am Samstag, 11. April. Treffen um 11 Uhr auf dem Ernst-Reuter-Platz, Kundgebung vor der Großen Kirche gegen 11.30 Uhr.

Über die bundesweiten Ostermärsche informiert:
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/om2009.htm.


*


9. Buchvorstellung "Krieg ist kein Naturgesetz"

BREMEN. Detlev Bührmann liest aus seinem Buch "Krieg ist kein Naturgesetz" am Mittwoch, 22. April, um 19.30 Uhr in der Schulgeschichtlichen Sammlung in Bremen, Auf der Hohwisch 61/63.
Auf der Website http://www.schulmuseum-bremen.de wird im Rahmen der Mittwochsrunde unter "Aktuelles" darauf hingewiesen.
Das Hauptkapitel des Buches beschäftigt sich mit den Atomwaffen, weitere Kapitel: biologische Kriegführung (Gentechnologie), Bundeswehr einst und jetzt, Afghanistan, Irak, Iran, Rüstungsindustrie, Wege aus der Gefahr. Die "Sahnehäubchen" sind ein Interview mit Hans Koschnick und Oberstleutnant a. D. Hoose.


*


10. Felicia Langer in Bremen

BREMEN. Die israelische Menschenrechtsanwältin, Friedensaktivistin und Trägerin des alternativen Nobelpreises, Felicia Langer, spricht am Mittwoch, 22. April, um 19.30 Uhr im Saal des Überseemuseums zum Thema "Um Hoffnung kämpfen - ist der Frieden im Nahen Osten noch möglich?" Felicia Langer, geboren 1930 im polnischen Tarnow, Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts. 1939 Flucht vor den Nazis in die Sowjetunion. 1949 heiratet sie, geht 1950 mit ihrem Mann Mieciu, der fünf Konzentrationslager überlebte, nach Israel. Nach einem Jura-Studium und dem Schock des Sieben-Tage-Krieges von 1967 wird sie die erste israelische Rechtsanwältin, die, mit Sitz in Jerusalem, Palästinenser gegen Israel Justiz verteidigt. 23 Jahre lang hält sie diese Stellung, gibt 1990 aus Protest ihr Büro auf und lebt seither in Tübingen. 1990 erhielt sie in Stockholm den Alternativen Nobelpreis. Sie bekam 1991 den Bruno-Kreisky-Preis. Außerdem hat sie zahlreiche Bücher über den Nahost-Konflikt geschrieben. Veranstalter: Bremer Netzwerk für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG).


*


11. Wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten

BREMEN. "Das kann man nicht erzählen". 'Aktion 1005' - Wie die Nazis die Spuren ihrer Massenmorde in Osteuropa beseitigten." heißt das Thema einer Lesung mit dem Autor Jens Hoffmann, Berlin, am Dienstag, 5. Mai, um 19.30 Uhr im Kommunikationszentrum "paradox", Bernhardstraße 12 in Bremen. Im Januar 1942, nachdem die Rote Armee den Vormarsch der Wehrmacht auf Moskau gestoppt hatte, begann die nationalsozialistische Staatsführung Vorsorge zu treffen für den Fall ihrer Niederlage. Unter der Tarnbezeichnung "Aktion 1005" ließ sie ab Frühjahr 1943 zahlreiche Kommandos aufstellen, die die Spuren deutscher Verbrechen nach einem immer gleichen Muster beseitigten: mehrheitlich jüdische Häftlinge wurden von Beamten des Sicherheitsdienstes (SD) und Angehörigen deutscher Polizeieinheiten gezwungen, Massengräber zu öffnen, die Leichen aus den Gräbern zu holen und auf Scheiterhaufen zu verbrennen, bevor schließlich auch sie selbst ermordet wurden. Gestützt vor allem auf Aussagen und Berichte der wenigen überlebenden Arbeitshäftlinge sowie auf Protokolle staatsanwaltschaftlicher Vernehmungen ehemaliger Kommandoangehöriger unternimmt diese Studie erstmals den Versuch, die von Deutschen und ihren Helfern während des Zweiten Weltkriegs begangenen Massenverbrechen und die Verwischung der Spuren dieser Verbrechen im Zusammenhang darzustellen. In seinem Vortrag wird Jens Hoffmann einen Überblick zur Organisation und Praxis der "Aktion 1005", zu den Tätern, Tatorten sowie zur juristischen und historiographischen Aufarbeitung geben. Gelesene Passagen aus Feldpostbriefen des Schutzpolizisten, Karl Fischer, erzählen von der "Feierabendseite" der Verbrechen, während die Aussagen von Leon Weliczker-Wells, eines Überlebenden des Lemberger "Aktion 1005"-Kommandos, den Alltag der Häftlinge bezeugen. Das vorgestellte Buch erschien 2008 im konkret Verlag Hamburg in der Reihe Ermittlungen. Jens Hoffmann veröffentlicht seit einigen Jahren zur Geschichte der Shoah und zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Veranstalter ist die Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.


*


12. Demonstration auf dem Evangelischen Kirchentag in Bremen

BREMEN. "Für eine deutsche Friedenspolitik" lautet der Aufruf des Bremer Friedensforums zu einer Demonstration während des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Bremen. Die Demonstration findet am Samstag, 23. Mai 2009, statt. Sie wird um 11 Uhr (Ziegenmarkt/Vor dem Steintor) beginnen. Für die Schlusskundgebung um 12 Uhr (Hillmannplatz) hat als Hauptredner der Psychologe und Theologe Dr. Eugen Drewermann zugesagt.

Der Aufruf kann von Organisationen und Initiativen unterzeichnet werden:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/aufruf_demo_kirchentag_2009.pdf.

Das Bremer Friedensforum ist auf dem Kirchentag unter anderem auch im Diakonischen Dorf auf dem Unser Lieben Frauenkirchhof vertreten: am Samstag, 23. Mai, spricht um 14.30 Uhr Lühr Henken zum Thema: "Rüstung in Bremen: Statt Waffen Brot für die Welt!"


*


13. Terminkalender

> Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4;

> Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", HB-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße;

> Samstag, 11. April, 11 Uhr, Ostermarsch Bremen, ab Ziegenmarkt, 12 Uhr, Kundgebung auf dem Marktplatz;

> Ostersonntag, 12. April, 14 Uhr, Fretzdorf/Brandenburg, Ostermarsch in der FREIen HEIDe gegen die Inbetriebnahme des ehemaligen sowjetischen Bombodroms durch die Bundeswehr. Bremer Friedensfreunde fahren traditionell zu dieser Aktion.
Nähere Informationen: Armin Stolle, Telefon (0421) 49 24 08 und http://www.FREIeHEIDe.de;

> Mittwoch, 15. April, 19 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Petra Scharrelmann berichtet über ihren (achtjährigen) Aufenthalt im Irak;

> Donnerstag, 16. April, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, "Armut und Verschuldungspolitik in Afrika
Zur Rolle der Weltbank und des IWF", Referent Dr. Jörg Goldberg, Wirtschaftswissenschaftler und Sozialpolitiker, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Erinnern verhandeln - Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis Afrikas und Europas";

> Montag, 20. April, Forum Kirche, Hollerallee 75, 20 Uhr, "Négritude und Panafrikanismus - heute noch von Bedeutung?", Vortrag von Atsu Yves Apelete, anschließend Diskussion;

> Mittwoch, 22. April, 19.30 Uhr, Überseemuseum, "Um Hoffnung kämpfen - ist der Frieden im Nahen Osten noch möglich?" mit Felicia Langer;

> Mittwoch, 22. April, 19.30 Uhr, Schulgeschichtliche Sammlung, Buchvorstellung "Krieg ist kein Naturgesetz" von Detlev Bührmann;

> 20. bis 24. Mai, 32. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Bremen, Friedensgruppen auf dem "Markt der Möglichkeiten" und dem Friedenszentrum des Versöhnungsbundes in der Andreas-Gemeinde, Bremen-Horn;

> Samstag, 23. Mai, Demonstration während des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Bremen, "Für eine deutsche Friedenspolitik", ab 11 Uhr, Ziegenmarkt/Vor dem Steintor, Kundgebung 12 Uhr, Hillmannplatz; es spricht Dr. Eugen Drewermann, Theologe und Psychologe; 14.30 Uhr, Diakonisches Dorf auf dem Kirchentag, Unser Lieben Frauenkirchhof: Lühr Henken zum Thema: "Rüstung in Bremen: Statt Waffen Brot für die Welt!";

> 29. Mai bis 28. Juni, Untere Rathaushalle, Bremen, Ausstellung "Was damals Recht war...? Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht?" mit Rahmenprogramm (siehe auch nächster Termin!);

> 11. Juni, 20 Uhr, Stadtbibliothek, Wallsaal, "Gibt es heute ein Recht auf Widerstand gegen militärische Entscheidungen?", Veranstaltung des Bremer Friedensforums mit Major Florian Pfaff und Oberstleutnant Jürgen Rose;

> Donnerstag, 18. Juni, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, "Europa und Afrika - Europäische Landwirtschaftspolitik und die Folgen für die Ernährungssituation in afrikanischen Ländern", Referentin: Susanne Schunter-Kleemann, Wissenschaftler, Bremen, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Erinnern verhandeln - Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis Afrikas und Europas".


*


14. Veranstaltungen der MASCH-Bremen

Do., 16. April 2009, 20.00 Uhr
Prof. Dr. sc. Phil. Sigrid Bock, Berlin
Anna Seghers.
Der Weg führt nach St. Barbara
Anna Seghers ist die bedeutendste deutschsprachige Schriftstellerin des vorigen Jahrhunderts. Sie stammt aus einem wohlhabenden jüdischen Elternhaus in Worms und stirbt hochgeachtet in Ost-Berlin. Wie wird aus einem wohlbehüteten rheinischen Mädchen eine weltweit bekannte kommunistische Schriftstellerin? Wie ist ihr Leben und ihr Werk heute zu verstehen? Darüber wird die Berliner Germanistin Sigrid Bock sprechen, die Anna Seghers persönlich kannte und mit ihr zusammengearbeitet hat. Anna Seghers, emeritierte Professorin für Germanistik, arbeitete an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Die meisten ihrer Publikationen galten der nichtfaschistischen deutschen Literatur zwischen 1933 und 1945, der Literatur der DDR und der Antikriegsliteratur seit 1918. Sie gab in vier Bänden die publizistischen und theoretischen Schriften von Anna Seghers heraus: "Über Kunst und Wirklichkeit." Letzte Veröffentlichung (2008) "Der Weg führt nach St. Barbara. Die Verwandlung der Netty Reiling in Anna Seghers"
Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4

Do., 23. April 2009, 20.00 Uhr
Dr. Franz Hartmann, Bremen
Spanien war ihre Hoffnung.
Der spanische Bürgerkrieg 1936 - 1939
Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4

Di., 12. Mai 2009, 20.00 Uhr
Klaus Gietinger, Frankfurt am Main
Waldemar Pabst -
Die Verkörperung der Gegenrevolution
Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4

Mo., 18. Mai 2009, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Rudolf Hickel, Bremen
Dr. Axel Troost, MdB. Bremen
Von der Krise in den Absturz?
Stabilisierung, Umbau, Demokratisierung
Alternativen der Wirtschaftspolitik
MEMORANDUM 2009 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4

Di., 26. Mai 2009, 20.00 Uhr
Prof. Dr. Gert Sautermeister, Bremen
Schiller heute.
Geschichte - Individuum - Gegenwart
Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen:
http://www.masch-bremen.de


*


15. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de.
Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt!
Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet:
Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum)
bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz


*


Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 6 vom 7. April 2009
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2009