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AKTION/448: Bremer Friedensforum - Info vom 13. Juni 2009


Bremer Friedensforum - Info vom 13. Juni 2009


Inhalt heute:

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, gern informieren wir euch über aktuelle Veranstaltungen in Bremen:

1. Krieg und Widerstand an den EU-Außengrenzen
2. EU-Landwirtschaftspolitik und die Folgen für die Ernährungssituation in der Dritten Welt


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1. Krieg und Widerstand an den EU-Außengrenzen: Hintergründe und Informationen anlässlich des NoBordercamps auf der griechischen Insel Lesbos im August 2009

Wann und Wo: Mittwoch, 17. Juni, 20 Uhr in der Bonbonfabrik
(Hardenbergstraße 50-54)

Die griechische Insel Lesbos ist gerade mal 10 Kilometer von der türkischen Küste entfernt. Bereits seit längerem hat sie sich zu einem der zentralen Brennpunkte an den EU-Außengrenzen entwickelt: Allein 2008 sollen 13.000 Flüchtlinge und MigrantInnen in kleinen Booten gelandet sein, die meisten von ihnen aus Afghanistan, Irak, Somalia, Pakistan und Bangladesh. Doch auch dort (re)agieren Küstenwache und die Schiffe und Flugzeuge der europäische Grenzschutzagentur "Frontex" rigoros - so wie überall im Mittelmeer bzw. Atlantik. Diejenigen, die auf Lesbos ankommen, werden zunächst für einige Wochen oder Monate in einem hoffnungslos überlaufenen Lager unweit der Inselhauptstadt Mytilini interniert. Minderjährige werden in einem separaten Lager untergebracht - nicht zuletzt als Reaktion auf monatelange Proteste von Menschenrechtsorganisationen und antirassistischen Gruppen. Sobald die Boatpeople freigelassen und auf das griechische Festland gebracht werden, versuchen sie, über Athen oder Patras weiter Richtung Nordwest-Europa zu gelangen, einmal mehr konfrontiert mit dem europäische Migrationsregime. Vom 25. bis 31. August wird auf Lesbos ein von zahlreichen Gruppen aus unterschiedlichen europäischen Ländern getragenes NoBorder-Camp stattfinden - unter anderem im Anschluss an das NoBorder-Camp in der westlichen Ukraine im Sommer 2007. Geplant sind einerseits öffentliche Kundgebungen, direkte Aktionen und Unterstützung der Solidaritätsnetzwerke auf der Insel, andererseits Workshops zum EU-Migrationsregime und zu transnationalen Organisierungsprozessen zwischen europäischen und afrikanischen Initiativen.

AktivistInnen von "kein mensch ist illegal/Hamburg" kennen die Situation auf Lesbos aus eigener Anschauung. Sie werden bei der Veranstaltung unter anderem über die Frontex-Operation "Poseidon" in der Nordägäis, die beiden Internierungscamps auf Lesbos und die soziale Lage von Flüchtlingen und MigrantInnen in Griechenland berichten - inklusive aktuellem Film- und Fotomaterial. Auch eingeladen ist Samir, ein in Hamburg lebender afghanischer Flüchtlingsaktivist, der die Migrationsroute von Afghanistan über Griechenland in den Nordwesten Europas aus eigener Erfahrung kennt. Er lebte unter Anderem im (selbstorganisierten) Flüchtlingslager in Patras/Griechenland. Desweiteren wird die Fotografin Marily Stroux Teile ihre neue Ausstellung zeigen, die sich mit den Berufswünschen der jugendlichen MigrantInnen beschäftigt, die auf der Insel Lesbos in einer Einrichtung für Minderjährige leben. Veranstalter: NoLager Bremen in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative


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2. Europa und Afrika - Europäische Landwirtschaftspolitik und die Folgen für die Ernährungssituation in afrikanischen Ländern

Wann und Wo: Donnerstag, 18. Juni, 19.30 Uhr, Villa Ichon,
Goetheplatz 4, 28203 Bremen

Referentin: Prof. i. R. Dr. Susanne Schunter-Kleemann, Wissenschaftlerin Bremen, Hochschullehrerin am FB Wirtschaft der Hochschule Bremen für die Fächer Politik- und Sozialwissenschaft, Expertin für Europäische Handels-, Wirtschafts-, Gleichstellungs- und Sozialpolitik.

Streiks, Demonstrationen, und heftige Unruhen in mehr als 40 afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Ländern im Jahr 2008 manifestieren, dass die Welt vor einer neuen Ära des Hungers und der globalen Nahrungsmittelkrisen steht. Das enorme Destruktionspotential der agrarindustriellen europäischen Landwirtschaftspolitik steht im Focus des Vortrags. Es wird die These vertreten, dass der zentrale Konflikt in der globalen Landwirtschaft kein Nord-Süd-Konflikt, sondern ein Klassenkonflikt ist. Im Kern geht es um den Konflikt zwischen zwei Produktionsmodellen:

dem einer industrialisierten, exportorientierten Landwirtschaft im Interesse der Profitmaximierung transnationaler Agrarkonzerne
und dem Modell einer bäuerlichen, ökologischen Landwirtschaft.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Erinnern verhandeln - Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis Afrikas und Europas"
von Bremische Stiftung für Rüstungskonversion in Kooperation mit dem Bremischen entwicklungspolitischen Netzwerk aus Mitteln des BMZ, Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW), Rosa Luxemburg-Stiftung Bremen, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Ökumenische Initiative, Brot für die Welt, Bremer Friedensforum


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Terminkalender

Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr
Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz
jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr
Beratung des Bremer Friedensforums
in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

Jeden Freitag, 17 Uhr
Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg"
HB-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

bis 28. Juni
Untere Rathaushalle, Bremen
Ausstellung "Was damals Recht war...? Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht?"
mit umfangreichem Rahmenprogramm, Weiteres unter:
http://www.lzpb-bremen.de
Programm als PDF:
http://www.erinnernfuerdiezukunft.de/grafik/Faltblatt_web_2.pdf

Donnerstag, 18. Juni, 19.30 Uhr
Villa Ichon, Goetheplatz 4
"Europa und Afrika - Europäische Landwirtschaftspolitik und die Folgen für die Ernährungssituation in afrikanischen Ländern"
Referentin: Susanne Schunter-Kleemann, Wissenschaftler, Bremen
im Rahmen der Veranstaltungsreihe
"Erinnern verhandeln - Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis Afrikas und Europas"

Freitag, 26. Juni, 20 Uhr Villa Ichon, Goetheplatz 4 "Das Traditionsverständnis der Bundeswehr - Geschichte, Aktualität und Ambivalenzen"
Vortrag und Diskussion mit Dr. Fabian Virchow
http://www.rosa-luxemburg.com/?p=243

Samstag, 27. Juni, 19.30 Uhr
Konsul-Hackfeld-Haus, Bremen
"Totalverweigerung als konsequenter Antimilitarismus"
mit Bundeswehrverweigerer Ringo Ehlert und Monty Schädel
Monty Schädel ist als Totalverweigerer zu 7 Monate Gefängnis auf 7 Jahre Bewährung verurteilt worden. Ringo Ehlert ist kein Pazifist - aber er verweigert sich dem Kriegsdienst in der Bundeswehr.
Veranstalter: Rote Hilfe e.V., Bremer Antikapitalistische Linke (BAL), Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg

Samstag, 27. Juni, Überseemuseum Bremen
Tagesseminar "Armutsbekämpfung durch Mikrokredite? Ein Blick nach Deutschland und Südostasien"
Teilnahmebeitrag (für Mittagsessen und Kaffee) 15 Euro / 8 Euro für Mitglieder der Südostasien Informationsstelle und für Geringverdienende,
am Geld soll die Teilnahme aber nicht scheitern!
Anmeldung bis zum 20. Juni an:
soainfo@asienhaus.de oder mela@asienhaus.de
Tel. 0201-8303818
Veranstalter: Die Südostasien Informationsstelle im Asienhaus Essen, MATA-Asien im Blick und das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung

Donnerstag, 6. August, 12 Uhr
Marktplatz Bremen
Mahnwache zum 64. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
Redner: Frieder Wagner, Filmemacher (Film: "Deadly Dust - Todesstaub - über die Uranmunition und die Folgen")


Dienstag, 1. September
Antikriegstag
Veranstaltungen mit Peter Scherer (früher im Hauptvorstand der IG Metall) zum+ und dem Roten Pfeffer "Neues aus Mahagony"

Sonntag, 13. September, 11 Uhr
Osterholzer Friedhof, am Feld K (KZ-Opfer)
Gedenkveranstaltung für die Opfer von Faschismus und Krieg.
Es spricht Helmut Donat (Verleger)
Musikalische Begleitung: Aline Barthélémy mit europäischen Widerstands- und Friedensliedern
Veranstalter: VVN-BdA Bremen.


Veranstaltungsreihe "Internet und Überwachung"

Am 6. Juni begann eine Vortragsreihe mit Workshops des Chaos Computer Club Bremen e.V. unter dem Titel "Internet und Überwachung", jeweils 20 Uhr in der Buchte (Saal), Buchtstraße. Hier die nächsten Termine:

23.06.2009: Technologie, Überwachung und Privatheit im historischen Wandel (Ralf Bendrath)
30.06.2009: Internetzensur (Scusi)
14.07.2009: Neusprech im Überwachungsstaat (Maha)
28.07.2009: Workshop: Browser absichern
11.08.2009: Workshop: Anonymisierung mit Tor
25.08.2009: Workshop: EMail Verschlüsselung mit Freier Software
08.09.2009: Workshop: Digitale Forensik und Gegenmaßnahmen

Mehr Informationen auf der Website
http://ccchb.de/wiki/Vorträge
Chaos Computer Club Bremen e.V.
http://ccchb.de/


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In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet:
Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum)
bei der Postbank Hannover
BLZ 25010030
Kontonummer 123268-306.


Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

Bremer Friedensforum
Villa Ichon
Goetheplatz 4
28203 Bremen
(0421) 3 96 18 92/0173-4 19 43 20 (Ekkehard Lentz)
6 44 14 70 (Hartmut Drewes)
35 58 16 (Eva Böller/Ernst Busche)
4 34 18 52 (Barbara Heller)
www.bremerfriedensforum.de


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Quelle:
Bremer Friedensforum - Info vom 13. Juni 2009
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2009