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MELDUNG/381: Hopi-Objekte von US-Stiftung ersteigert (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 12. Dezember 2013

Robert Redford "erfreut" über Ersteigerung von Hopi-Objekten durch US-Stiftung



Das Hopi-Volk aus Arizona hat sich sehr darüber gefreut, dass die US-amerikanische Annenberg Foundation einundzwanzig der Katsinam gekauft hat, die gegen ihren Willen in Paris versteigert wurden. Schauspieler Robert Redford sagte er sei "erfreut".

Weder ein nichtöffentliches Vorgehen von Survival International gegenüber den Versteigerern noch eine von den Hopi und Survival eingeleitete Gerichtsanhörung konnten die Versteigerung der Objekte verhindern, die die Hopi stark abgelehnt hatten. Die US-Botschaft in Paris hatte ebenfalls versucht die Auktion der Katsinam zu verhindern.

In einer Aussage der Annenberg Foundation sagte Gregory Annenberg Weingarten: "Dies sind keine Trophäen für den Kamin; sie sind wirklich heilige Werke für die Angehörigen nordamerikanischer indigenen Völker. Es freut mich wahnsinnig zu wissen, dass sie an ihre rechtmäßigen Besitzer, die nordamerikanischen Indigenen, zurückgegeben werden."

Sam Tenakhongva, ein Hopi-Katsina-Priester, sagte in der Erklärung der Annenberg Foundation: "Dies ist ein großer Tag, nicht nur für das Hopi-Volk, sondern auch für die gesamte internationale Gemeinschaft. Die Annenberg Foundation hat heute gezeigt, wie man das Richtige tut. Wir hoffen, dass es anderen als Beispiel dient und zeigt, dass Gegenstände mit erheblichem kulturellen und religiösen Wert nur von denen mit dem angemessenen Wissen und der eigentlichen Verantwortung richtig gepflegt werden können. Sie können nicht einfach verkauft werden."

Bei der umfassenden Medien-Berichterstattung rund um die umstrittene Auktion, haben die Hopi nationale und internationale Medien dringend darum gebeten, keine Bilder ihrer heiligen Katsinam zu zeigen. Jede öffentliche Darstellung der Katsinam, auch gedruckt, im Fernsehen oder online, wird von den Hopi als respektlos und beleidigend angesehen.

Im April 2013 hatte eine ähnliche Auktion stattgefunden, nachdem ein Antrag von Survival International und den Hopi, die Auktion zu verhindern, vor Gericht gescheitert war. Der Anwalt, der beide Fälle pro bono angenommen hat, Pierre Servan-Schreiber von der Kanzlei Skadden, kaufte bei der Versteigerung im April eine Katsina, die er dem Hopi-Volk im Sommer zurückgab.

Der Schauspieler Robert Redford, der im April seine Empörung über die Auktion öffentlich geäußert hatte, sagte heute: "Ich bin zutiefst beunruhigt, dass das Auktionshaus EVE trotz der Bitten der Hopi, der US-Botschaft und von Survival International den Verkauf der heiligen Hopi-Objekte durchgeführt hat. Es wird Zeit, dass die französische Regierung einen Eingriff erwägt und jegliche zukünftige Verkäufe verhindert - da sie bei den Hopi einen tiefen Schmerz verursachen. Ich bin erfreut, dass die Annenberg Foundation so ehrenvoll gehandelt hat und diese heiligen Objekte gekauft hat, um sie den Hopi zurückzugeben."

Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: "Wir freuen uns, dass diese Objekte dank der Großzügigkeit der Annenberg Foundation an ihre rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben werden können. Es ist jedem, der an diesem Fall beteiligt ist, klar, dass ihr Verkauf die Hopi zutiefst bedrückt hat. Für uns war das Grundprinzip schon immer, dass die Hopi mit Anstand und Respekt behandelt werden sollten."


Survival International setzt sich weltweit für die Rechte indigener Völker ein und pflegt Kontakte zu Hunderten indigenen Gemeinden und Organisationen. Survival ist Träger des Alternativen Nobelpreises.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Dezember 2013
Survival Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2013