digitalcourage e.V. - Pressemitteilung vom 5. Juli 2018
Digitalcourage warnt mit bundesweiter Übersicht und Appell vor Länderpolizeigesetzen
"Wir sehen, dass fast alle Bundesländer die schärfsten Polizeigesetze seit Ende des zweiten Weltkriegs einführen wollen und fragen uns, warum sie das tun. Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Landesbündnisse gegen die Polizeigesetze unterstützen!"
Digitalcourage warnt mit einem Überblick über die bundesweiten Verschärfungen von Landespolizeigesetzen und einem Appell vor unverhältnismäßigen Einschnitten in die Grundrechte der Bevölkerung.
Übersicht zu Polizeigesetzen der Länder: "Bündnisse unterstützen!"
https://digitalcourage.de/blog/2018/uebersicht-polizeigesetze
Die Übersicht enthält Gesetzesentwürfe, Kontaktdaten von Bündnissen, die gegen die Verschärfung der Polizeigesetze arbeiten, Stellungnahmen und weiterführende Informationen. Digitalcourage ist um Aktualität bemüht. Auf Grund der Fülle an Gesetzgebungsverfahren können wir sie allerdings nicht garantieren und sind dankbar um Ergänzungen und Hinweise.
Neben Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Hessen, planen auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Hamburg und Saarland teilweise drastische Verschärfungen ihrer Polizeigesetze. CSU-Bundesinnenminister Seehofer plant Medienberichten zu Folge das umstrittene Bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG) als "Musterpolizeigesetz" bundesweit für alle Bundesländer als Standard festzulegen.
Aktuell zeigen die unverhältnismäßigen Hausdurchsuchungen bei
Netzaktivist.innen, die lediglich als Zeugen angesehen werden, nach
Einschätzung von Digitalcourage, wie tief rechtsstaatliche Prinzipien
bereits verletzt sind und wozu schärfere Polizeigesetze absehbar genutzt
werden können.
https://netzpolitik.org/2018/zwiebelfreunde-durchsuchungen-wenn-zeugen-wie-straftaeter-behandelt-werden/
Digitalcourage wird voraussichtlich am 16. August 2018 mit einer Stellungnahme im Niedersächsischen Landtag das dort geplante Polizeigesetz scharf kritisieren und für den Abbruch des Gesetzgebungsverfahrens argumentieren.
Digitalcourage richtet an alle Parlamentarier.inen von FDP, Grüne und SPD
einen Appell gegen Polizeigesetze und innere Aufrüstung: "FDP, Grüne und
SPD, hört auf eure Bürgerrechtsflügel!":
https://digitalcourage.de/blog/2018/appell-gruen-spd-fdp-hoeren-sie-auf-ihre-buergerrechtsfluegel
Bürgerinnen und Bürger, die das Anliegen teilen, können den Appell online
unterzeichnen:
http://aktion.digitalcourage.de/polizeistaat-verhindern
"Seit Jahren wird in deutschen Parlamenten lediglich über die Schärfe von Überwachungsgesetzen diskutiert", sagt Friedemann Ebelt von Digitalcourage. "Grüne, liberale und sozialdemokratische Politik muss diesen Kurs verlassen und endlich Freiheitsgesetze auf den Weg bringen!"
"Auf keinen Fall dürfen wir der Erzählung glauben, die Verschärfungen würden zu mehr Sicherheit führen", warnt Kerstin Demuth von Digitalcourage. "Im Gegenteil: Durch das Konstrukt der 'drohenden Gefahr', das u.a. in NRW eingeführt werden soll, wird die Unschuldsvermutung quasi abgeschafft und damit der Rechtsstaat bedroht."
Digitalcourage:
Digitalcourage setzt sich seit 1987 für Datenschutz und Bürgerrechte ein
und richtet seit 2000 die jährliche Verleihung der BigBrotherAwards aus.
2008 erhielt Digitalcourage die Theodor-Heuss-Medaille für besonderen
Einsatz für die Bürgerrechte.
Weitere Informationen:
Digitalcourage: Polizeigesetze: Bündnisse unterstützen!
https://digitalcourage.de/blog/2018/uebersicht-polizeigesetze
Digitalcourage: Verfassungsbeschwerde gegen Staatstrojaner auf
Bundesebene:
https://aktion.digitalcourage.de/staatstrojaner-stoppen
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Quelle
Pressemitteilung vom 5. Juli 2018
digitalcourage e.V.
Marktstraße 18, 33602 Bielefeld
Telefon: +49-521-1639-1639, Fax: +49-521-61172
E-Mail: mail@digitalcourage.de
Internet: www.digitalcourage.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2018
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