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MELDUNG/929: Nukleare Abrüstng von unten (Kampagne "Büchel ist überall")


Pressemitteilung der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" vom 16. Juli 2018

Nukleare Abrüstng von unten


18 FriedensaktivistInnen aus vier verschiedenen Ländern haben am Sonntag, den 15. Juli 2018 die Zäune des Fliegerhorsts Büchel überwunden, um auf das Militärgelände zu gelangen. Auf diesem werden etwa 20 US-amerikanische Atomwaffen gelagert. Die Gruppe der AktivistInnen bestand aus sieben US-AmerikanerInnen, sechs Deutschen, vier NiederländerInnen und einem Engländer.

Die AktivistInnen, darunter eine Person im Rollstuhl, gelangten durch den Stacheldraht und andere Zaunanlagen auf das Gelände. Einige von ihnen konnten bis zur Start- und Landebahn vordringen, drei von ihnen gelangten auf einen der Atomwaffenbunker, welche durch einen ganz neuen Sicherheitsszaun geschützt werden. Die FriedensaktivistInnen wurden durch SoldatInnen aufgefunden und der Polizei übergeben. Von dieser wurden die Personalien der AktivistInnen aufgenommen und nach rund viereinhalb Stunden wieder entlassen.

Die Aktion war Teil der Internationalen Woche, welche von der Gruppe GAAA (Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen, www.gaaa.org) im Rahmen der 20-wöchigen Aktionspräsenz der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" organisiert wurde. Die Kampagne fordert, dass die in Büchel stationierten Atomwaffen abgezogen statt aufgerüstet werden, sowie ein Verbot von Atomwaffen.

Auf dem Fliegerhorst Büchel werden deutsche PilotInnen und Tornados für den Einsatz der US-amerikanischen B-61-Atomwaffen bereitgehalten. Über den Einsatz der Atomwaffen kann Präsident Trump entscheiden.

Die "Nukleare Teilhabe" der Nato ist ein Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag, welcher es Deutschland nicht erlaubt, Atomwaffen von Drittstaaten anzunehmen und den USA verbietet, ihre Atomwaffen mit Nicht-Atomwaffen-Staaten zu teilen. Die FriedensaktivistInnen fordern von ihren Regierungen, dass sie den Atomwaffenverbotsvertrag, der am 7. Juli 2017 von 122 verabschiedet wurde, unterzeichnen.

"Ziviler Ungehorsam ist nötig, um große Veränderungen wie die Abschaffung der Sklaverei, das Frauenwahlrecht oder die BürgerInnenrechtsbewegung zu ermöglichen", sagt Marion Küpker, Internationale Koordinatorin der DFG-VK. Die gewaltfreie Kampagne ist Teil des ICAN-Netzwerkes, welche 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde und jüngst zu gewaltfreien Aktionen an Atomwaffenstandorten aufrief. Dadurch solle der Druck erhöht werden, damit mehr Staaten dem Atomwaffenverbot beitreten. Der niederländische Friedensaktivist Frits ter Kuile sagt: "Meine Motivation ist das Gebot der "Feindesliebe" und die Nürnberger Prinzipien, welche besagen, dass jedeR verantwortlich ist für die Verbrechen, welche die Regierungen begehen. Wir haben die Pflicht die Zäune einzureißen, die die atomare Massenvernichtung schützen und das Land für die Menschen und ihre Bedürfnisse zurückzuerobern."



Informationen im Internet:
https://buechel-atombombenfrei.jimdo.com/

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Quelle:
Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt
c/o Netzwerk Friedenskooperative
Römerstr. 88, 53111 Bonn
Telefon: 0228-692904, Fax: 0228-692906
E-Mail: info@atomwaffenfrei.de
Internt: www.atomwaffenfrei.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2018

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