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MELDUNG/1019: Sicherheitskonzept der Atomwaffen-Bundeswehr-Militärbasis Büchel gescheitert (Kampagne "Büchel ist überall")


Pressemitteilung der "Kampagne Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" vom 10.07.2019

Sicherheitskonzept der Atomwaffen-Bundeswehr-Militärbasis Büchel gescheitert!


Zum zweiten Mal drangen heute - diesmal am Nachmittag - drei US-AmerikanerInnen und eine Niederländerin in den Eifler "Fliegerhorst Büchel" ein. Dort liegen in Deutschland die letzten ca. 20 US-Atombomben, die in den kommenden Jahren für viele Milliarden Euro durch neu entwickelte Atombomben ausgetauscht werden sollen. Im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO müssten Bundeswehr-Piloten diese auf Befehl des US-Präsidenten Trump einsetzen.

Die FriedensaktivistInnen schnitten mit einfachen Baumarkt-Bölzchenschneidern (15,99 Euro) den neuen Sicherheitszaun, sowie den dahinterliegenden alten Militärzaun auf, ließen sich mit ihren Transparenten fotografieren und wanderten gemütlich entlang des Zaunes und den Abhang hoch. Oben angekommen ließen sie sich wiederholt mit Transparenten ablichten, ohne dass das Militär sie wahrnahm. Fünf weitere drangen an einer anderen Stelle in den Zwischenbereich der beiden Zäune ein.

Zum dritten Mal in aufeinanderfolgenden Jahren kamen zur Internationalen Woche während der 20-wöchigen Bücheler Aktionspräsenz über 10 AktivistInnen aus den USA und weitere aus den Niederlanden, England und anderen Ländern. Dabei drangen über 60 mal Menschen wiederholt in den Atomwaffen-Stützpunkt ein. Sie setzten sich dabei mehrfach auf die Kampfjet-Hangars, in denen sich auch Schutzbehälter und die Atomwaffen befinden. Dieser politische Skandal führte zur öffentlichen Kritik am Sicherheitskonzept der Militärbasis, woraufhin aktuell ein neuer Sicherheitszaun für 18 Millionen Euro gebaut wird. "Soldaten und neue private Sicherheitskräfte, sowie die Polizei bewachen in diesem Jahr die Basis aufs Schärfste", sagt Marion Küpker, Sprecherin der aus 68 Organisationen bestehenden bundesweiten Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt!". Militärangehörige erklärten mehrfach, dass dieses Jahr ein Eindringen mit einer gewaltfreien Aktion des Zivilen Ungehorsams (Go-In) nicht möglich wäre, und es höchste Anweisungen gebe, dieses unter allen Umständen zu verhindern. Der anwesende John LaForge von der US-Organisation Nukewatch sagt: "Genauso, wie die nukleare Abschreckung eine Illusion ist, [wie die vielen Vorfälle auf der Webseite www.atomkriegausversehen.de belegen], ist es auch nicht möglich, Atomwaffen sicher zu lagern." Ralph Hutchinson, der gegen die nukleare Atomsprengkopfanlage Y12 in Oakridge/Tennessee arbeitet, sagt: "Auch in den USA gibt es diese Skandale: So gelangte z.B. die 82 jährige Nonne (Schwester Megan Rice) im Jahr 2018 in den dortigen Hochsicherheitsbereich". Die Aktiven der Internationalen Woche verbindet, dass wir diese nukleare Teilhabe der NATO nicht wollen, die derzeit in Italien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland besteht. Diese Atombomben müssen an die USA zur Abrüstung zurückgeschickt werden. Auch darf keine neue Atombombengeneration gebaut werden (Prototyp wurde 2018 fertig- gestellt), wogegen sich die US-AktivstInnen, die überwiegend aus der Catholic Worker Bewegung kommen, Zuhause einsetzen.

Die Teilnehmenden der heutigen Aktion werden voraussichtlich bis Donnerstag (11.07.2019) in Polizeigewahrsam bleiben

www.buechel-atombombenfrei.de

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Quelle:
Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt
c/o Netzwerk Friedenskooperative
Römerstr. 88, 53111 Bonn
Telefon: 0228-692904, Fax: 0228-692906
E-Mail: info@atomwaffenfrei.de
Internt: www.atomwaffenfrei.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juli 2019

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