Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → ALTERNATIV-PRESSE


GRASWURZELREVOLUTION/1719: Perspektive Anarchie - Kongress "Anarchistische Perspektiven auf Wissenschaft"


graswurzelrevolution 425, Januar 2018
für eine gewaltfreie, herrschaftslose gesellschaft

Perspektive Anarchie
Bericht vom Hamburger Kongress "Anarchistische Perspektiven auf Wissenschaft"

von Jan Rolletschek


Zum dritten Mal fand vom 10. bis 12. November 2017 in der Hamburger Uni rund um das Café "Knallhart" der Kongress "Anarchistische Perspektiven auf (die) Wissenschaft" statt. Einige hundert Leute waren gekommen. um den Vorträgen zu lauschen, zu diskutierten und sich zu treffen.


Das "die" im Titel der Veranstaltung sei dieses Mal entfallen, hieß es zur Begrüßung, da Zweifel daran aufgekommen waren, ob es "die" Wissenschaft im Singular überhaupt geben kann. Um wissenschaftstheoretische Fragen sollte es während des Wochenendes aber nur vereinzelt gehen. Erklärtes Ziel des jährlichen Kongresses ist es vielmehr, anarchistische Perspektiven theoretisch weiter zu entwickeln und zu verbreiten. Beides sei Voraussetzung dafür" hinreichend handlungsfähig zu werden und den eigenen Idealen näher zu kommen. Einerseits gehe es darum, "Öffentlichkeit und Selbstverständlichkeit für anarchistische Thematiken" zu schaffen, um "das Interesse an anarchistischer Vielfalt und ein Bedürfnis nach Anarchie zu fördern". Andererseits gelte es, die theoretische Erkundung der notwendigen "praktischen Schritte" in Richtung auf eine anarchistische Gesellschaft voranzutreiben. Ein gut komponiertes Programm bot dazu reichlich Gelegenheit. Im Folgenden werde ich es kurz durchgehen, um am Schluss allgemeine Bemerkungen anzuknüpfen.

Den Auftakt machte am Freitagabend Gisela Notz mit einem Vortrag zur. "Kritik des Familismus",(1) jener auf die heterosexuelle "Idealfamilie" als normatives Kernelement sich aufbauenden Ideologie nationalstaatlicher Integration, die durch ihre komplementäre Rollenaufteilung zugleich auch eine Spielart des Antifeminismus ist.

Symptomatisch vielleicht für die identitätspolitischen Fallstricke, über welche die radikale Linke heute allenthalben stolpert, war, dass Netz sich anschließend gezwungen sah, das Missverständnis zurückzuweisen, die Familie selbst, und nicht etwa ihre normative Ideologisierung, sei das legitime Ziel ihrer Kritik.

Noch am selben Abend stellte Alexandra Busch ihr Promotionsprojekt vor. Die kantische Philosophie soll auf ihre Brauchbarkeit überprüft werden, insofern es darum geht, die Grundzüge einer anarchistischen Ethik zu formalisieren. Kants Konzeption "moralischer Autonomie", sein Ideal konfliktfreier Übereinstimmung in einem "Reich der Zwecke" oder die "freie Gesetzmäßigkeit" des ästhetischen Urteils lassen eine solche Brauchbarkeit vermuten. Doch war Kant ein ausgesprochener Anti-Anarchist und Etatist, worauf Busch selber hingewiesen hat. Noch der brutalsten Tyrannei gab er den Vorzug vor der "Anarchie". Seine Philosophie müsste also gegen den Strich gelesen werden, um sie von ihren praktischen Konsequenzen zu entkoppeln und den Anarchismus auf dieser Grundlage zu einem "ethischen Kompass" in Richtung auf eine gewaltfreie Gesellschaft zu machen, wie Busch es will. Womöglich wäre das Resultat nicht länger Kant. Schon in der Diskussion kamen philosophieimmanente Bedenken auf, betreffend etwa die Verallgemeinerbarkeit moralischer Maximen und eine strukturell theologische Konzeption der Freiheit. Dass diese Zweifel im Anarchismus eine gut begründete Tradition haben, macht die Konfrontation mit Kant nur um so interessanter.

Nach einem ausgezeichneten Frühstück im "Knallhart" eröffnete Vera Bianchi den zweiten Kongresstag mit einem Vortrag über den "Syndikalistischen Frauenbund" (SFB), den sie in ihrer Doktorarbeit mit den spanischen "Mujeres Libres" (2) der 30er Jahre vergleicht. Aimée Köster, Milly Witkop-Rocker, Etta Federn und andere Frauen gründeten den SFB 1920 innerhalb der FAUD, die sich auf die Organisierung in den Betrieben konzentriert hatte und den Bedürfnissen der Frauen nicht genügte. Der SFB war die erste Berufsorganisation von "Hausfrauen und Dienstbotinnen" überhaupt. Informationsabende über Verhütung zogen ein großes Publikum an, weit über die eigene Mitgliederbasis hinaus, eine eigene Publizistik entstand, Konsum-Boykotts und Gebärstreiks wurden organisiert, um den Herrschenden das "Kanonenfutter" für ihre Kriege zu verweigern. Die Zentren der Organisation waren Berlin, Sachsen und das Rhein-Ruhr-Gebiet. War der SFB während seiner Hochzeit auch nur etwa 1000 Mitglieder stark, so inspirieren doch Beispiel und Mut dieser Frauen noch heute.

Anschließend stellte Atilla Dézsi sein Promotionsprojekt einer "kritischen Archäologie der Gegenwart und Zeitgeschichte" am Beispiel der Erforschung der "Freien Republik Wendland" vor. Anders als zumeist in diesem Bereich der auf das Jüngstvergangene gerichteten Archäologie bringt er damit nicht vor allem die negativen Aspekte einer "dunklen Geschichte" (etwa Massengräber oder Konzentrationslager) zum Vorschein, sondern die Verbindung von konkreter Utopie und Protest wieder in die Diskussion, die sich im Frühjahr 1980 einen Monat lang in einem großen Hüttendorf materialisierte, das an Wochenenden bis zu 10.000 Leute anzog. Die archäologische Rekonstruktion der "Freien Republik" ist so zugleich eine Art der Bildproduktion, die durch die historische Nähe, die Einbeziehung einer Vielzahl von Quellen und die Befragung von Zeitzeug*innen, eine dichte Arbeit am kollektiven Begehren erlaubt.

Am frühen Nachmittag fanden nun zeitgleich in kleineren Runden noch vier Workshops und Gesprächskreise statt. Sie beschäftigten sich kritisch mit wissenschaftlichen Mainstreams, befragten das Verhältnis von Feminismus und Anarchismus, versuchten der antipolitischen Politik des Anarchismus über die Figur der Paradoxie beizukommen oder näherten sich der Antipolitik Gustav Landauers über ihre philosophischen Voraussetzungen. Damit war es für den Samstag aber noch lange nicht getan.

Am späten Nachmittag stellte Siegbert Wolf im vollen Hörsaal die Wissenschaftskritik Paul Feyerabends vor, die in den 1970er bis 90er Jahren in anarchistischen Kreisen vor allem durch die Reihe "Unterm Pflaster liegt der Strand" im Karin Kramer Verlag rezipiert wurde. Der ehemalige Popper-Schüler hatte in den 70er Jahren ausgehend von einer Kritik des Wissenschaftsbetriebes eine relativistische Position entwickelt, die er, halb scherzend, "anarchistisch" nannte, und deren gesellschaftspolitische Konsequenzen im Zentrum des Buches "Erkenntnis für freie Menschen" wie auch des Vortrags standen. Dem politischen Anarchismus stand Feyerabend, trotz mancher Ähnlichkeit; ablehnend gegenüber. Neben einem konsequenten Methodenpluralismus vertrat er auch einen Theorienpluralismus, da es schlechterdings keinen allgemeingültigen Standpunkt geben könne. Als methodische wäre eine solche Position auch im Rahmen eines absoluten Rationalismus nur konsequent, solange die ergebnisoffene Integration sich widersprechender Ansätze prinzipiell angestrebt wird. Feyerabend hat jedoch zunehmend den Relativismus selbst verabsolutiert. Zu fragen ist, ob nicht heute das Ideal der Wissenschaft ebenso gegen die Realität des Betriebs wie gegen ihren ideologischen Gebrauch zu verteidigen wäre. Wird doch der wissenschaftlichen Erkenntnis, die uns bedeutet, dass die kapitalistische Produktionsweise die Lebensgrundlagen auf diesem Planeten rasant untergräbt, gern mit "alternativen Fakten" oder dem stupiden Mantra der "Arbeitsplätze" begegnet.

Den letzten Vortrag des Abends hielt René Gabriels, der sich als "Anarchomarxist" bekannte. Sein Anliegen war die Integration von Marxismus und Anarchismus zu einem "politischen Doppelpack für den neuen Freiheitskampf", der heute nötig sei, und die leitende Frage entsprechend: Welche Elemente dieser beiden Strömungen sind brauchbar und welche nicht? Um sie zu verbinden, wurden beide zunächst in ihrer Eigenheit analysiert und somit getrennt: Der Anarchismus würde eher auf Machtverhältnisse fokussieren, der Marxismus diese zudem als Eigentumsverhältnisse in den Blick bekommen. Da diese Trennung von Eigentums-Bezug (Marxismus) und Macht-Bezug (Anarchismus) etwas künstlich ist - denn natürlich gibt es im Anarchismus ein Bewusstsein um Eigentumsverhältnisse als Machtverhältnisse - war die Zusammenführung des zuvor getrennten begrenzt unterhaltsam. Allerdings ist insbesondere die Kritik der politischen Ökonomie durch nichts Vergleichbares im Anarchismus zu ersetzen. Mir selbst scheint ihre Aneignung wichtig. Die erbauliche Esoterik der "geschichtlichen Tendenz" usw. halte ich dabei jedoch für Unfug und sehr hinderlich. Es ist hier der Wunsch Vater des Gedankens.

Auch bedarf die Integration beider Strömungen einer gemeinsamen Basis, die sich eher im historischen Anarchismus finden lässt: als freie Diskussion. In der marxistischen Tradition war ein anderer Modus der Einigung dominierend, der gravierende Folgen im 20. Jahrhundert hatte: der systematische Ausschluss abweichender Ansichten.

Positiv zu erwähnen ist, dass Gabriels auch das Experimentieren mit "neuen Lebensformen" in seine Überlegungen einbezog. Ein Punkt, der in einem neuen Freiheitskampf überhaupt näher in den Fokus zu rücken, dem meiner Ansicht nach sogar eine Zentralstellung einzuräumen wäre. Denn nur durch solche Versuche ist es möglich, auch dem Widerstand zugleich eine Perspektive und eine Grundlage zu geben, das Problem des Übergangs zu lösen und so auch mehr Leute anzuziehen, die ganz richtig sehen, dass die vor allem negative Fixierung keine Alternative zu den gegenwärtigen Verkehrsformen bietet und die deshalb auch klug genug sind, nicht alle Verhältnisse "umzustürzen", zu "zerstören" - und was dergleichen hohle Metaphern mehr sind -, die sie knechten, da es zugleich eben diese Verkehrsformen und Verhältnisse sind, Welche sie überleben lassen, selbst wenn sie uns alle irgendwann an den Abgrund führen werden. Um so größer ist die Verantwortung, den Aufbau - Versuch, Experiment und Wagnis - neuer Verkehrsformen und Beziehungen, d. h. die Modulation der gegenwärtigen Verkehrsformen, obenan zu stellen. Wer nach diesem langen Tag noch nicht genug hatte, ging ins "Knallhart" zum Konzert.

Den dritten Kongresstag eröffnete Heiko Larsen, selbst auszubildender Lehrer, mit einem Vortrag über "anarchistische Erziehungskritik". Einem propädeutischen Teil aus grundsätzlichen Überlegungen, rechtlichen Bestimmungen und Definitionen folgte ein historischer Abschnitt, folgten Betrachtungen zum "Autoritätsdilemma" im pädagogischen Verhältnis. Da Versuche gesellschaftlichen Wandels seit je auch am Wechsel der Generationen ansetzen, wundert es nicht, dass libertäre und anti-pädagogische Entwürfe mittlerweile auf eine beachtliche Tradition zurückblicken können, obgleich ihre Schulprojekte oft staatlicher Repression ausgesetzt waren.

Die Anarchie ist feministisch

"Anarchistische Perspektiven auf den heutigen Feminismus" entwickelte in ihrem Vortrag Antje Schrupp: Der Feminismus sei nicht länger Teil der Linken, sondern umgekehrt die Linke Teil des Feminismus, denn die feministische Bewegung ist so groß wie nie und gegenwärtig die größte soziale Bewegung überhaupt (3). Es sei daher nicht verwunderlich, dass die Rechte sich gegen. den Feminismus einig ist, und dies auch noch aus einem anderen Grund: Spätestens seit der Nicht-Wahl Hillary Clintons sei der "Staatsfeminismus" ideologisch am Ende und auch Symptombekämpfung in Form von Gleichstellungspolitik (50/50) nicht mehr genug. Zudem sei die Rassialisierung der Problematik isoliert und stehe auf verlorenem Posten. Es gebe spürbar das Bedürfnis nach einer Erneuerung in der Frauenbewegung.

Indem junge Feministinnen, wie Margarete Stokowski und Laury Penny, sich neu orientieren, würden sie daher den Anarchismus für sich entdecken. So wie diese Feministinnen sich auf den Anarchismus beziehen, könne dessen Zukunft, als Bewegung gegen jegliche Herrschaft, nur feministisch sein: "Die Freiheit von Frauen ist nicht verhandelbar." Wenn es gelingt, die feministische Bewegung in diesem Sinne zu beeinflussen und gleichsam den ganzen Teig anarchistisch zu durchsäuern, erwächst daraus der Rechten ihr ernstzunehmendster Gegner. Denn ein anarchistischer Feminismus wisse nicht nur, dass Nazis und Kapitalismus Scheiße sind, sondern biete zudem die gesuchte positive Erzählung, die nicht auf Staatspolitik, sondern auf neue "Beziehungsweisen" (Bini Adamczak) fokussiert. 100 Jahre Frauenwahlrecht 2019 seien eine prima Gelegenheit, dies zu verdeutlichen. Allerdings!

Das Ende

Die Abschlussveranstaltung war leider schlecht besucht, womöglich weil die Besetzung des Podiums lange nicht sicher schien. Aber unabhängig davon, bestand doch gerade hier nochmals Gelegenheit zur Diskussion.

Es war nicht leicht, sich des Eindrucks zu erwehren, dass die Situation im Saal ein Bild der anarchistischen "Bewegung" in Deutschland sei: Im großen Hörsaal hatten die wenigen Gäste sich gleichmäßig verteilt. Ihnen gegenüber saßen: Sonja von der FAU Hamburg, Roger Behrens, der vor einigen Monaten in der "konkret" (Nr. 8/2017) über die "Geschichte und aktuelle Renaissance" des Anarchismus nachgesonnen hat, Hanna Mittelstädt von der Edition Nautilus und Robert Jarowoy, der eine Rolle sowohl in Hamas Politisierung (vgl. GWR 292) als auch seinerzeit in der "Bewegung 2. Juni" spielte. Die Diskussion zum Thema: "Perspektive Anarchismus" kam nur schleppend in Gang. So schleppend, dass es ein paar Punks in der ersten Reihe endlich zu viel wurde und sie diese "lahme" Sache durch Zwischenrufe und energische Redebeiträge hochgehen ließen, wodurch es in der absurden Situation dieser Abschlussdiskussion dennoch zu einigen interessanten Szenen kam.

Zunächst kam es zu Anfeindungen eines solchen "Redeverhaltens", bei dem sich einer der Bengel sogar erhoben und in den Saal umgewandt hatte, dann zu einem Redebeitrag von Reger Behrens über "Feindseligkeit" als Strukturelement der kapitalistischen Gesellschaft und den Versuch ihrer Vermeidung im Anarchismus, dann zu einigen Einlassungen Mittelstädts über "die Begeisterung damals", also 1968 ff, dann zu einer Solidarisierung mit den Punks aus der ersten Reihe durch eine Frau etwas weiter hinten, die sich hierfür ebenfalls erhob, und dann fingen die Dinge langsam an zu rieseln.

Eine junge Frau traute sich in einer Diskussion über die "Echokammer" der linken Szene nun zu sagen: "Wenn es dann gleich heißt: Igitt, du trägst ja Pelz und dann redet gleich niemand mehr mit dir, also so gar nicht, das ist doch doof." Ein junger Mann, der sich in der oberen Ecke des Hörsaals platziert hatte, und wie auch jene Frau wahrscheinlich in einem migrantischen Arbeiter*innenmilieu aufgewachsen war, rief in den Saal hinunter, man müsse den Anarchismus unbedingt den einfachen Arbeitern vermitteln, ihnen die Sache attraktiv machen.

Die unbedingte Notwendigkeit der Verbreitung des Anarchismus, um handlungsfähig zu werden, erfordert, dass die Bewegung mehr sei als ein subkulturelles Identitätsangebot, mehr als eine "Szene", die eher noch als durch den Versuch zur wachsen, durch ihre Abgrenzung gegen alle möglichen Figuren des Anderen zu sich selbst kommt, welche - zufällig oder nicht - heute nicht selten proletarisch sind.

Auch die Schwierigkeit die popularisierende Ausbreitung und die theoretische Vertiefung zugleich voranzubringen, scheint aus dieser Warte überwindbar. Es ist gut möglich, daß dieser doppelten Aufgabe am besten durch die Absprengung, oder doch die Lockerung des akademischen Korsetts und die freiere Diskussion an der Sache entsprochen werden kann. Gerade im Kontakt mit einem weiteren Publikum wird es nötig, eingeschliffene Phrasen auf ihren aktuellen Gehalt hin abzuklopfen und Probleme präziser zu formulieren. Die Infragestellung von außen kann helfen, Selbstverständlichkeiten in Zweifel zu ziehen, praktische Hindernisse zu identifizieren und zu überwinden. Einige kürzere Vorträge zugunsten längerer Diskussionen, die Einschränkung des Zitationsparcours zur Autorisierung der eigenen Rede, die Rückkommunikation von Ergebnissen aus thematischen Arbeitsgruppen usw., könnten die Diskussion zusätzlich beleben.

In einer Besprechung des Kongresses, die im Dezember 2017 in der "Gai Dao" erschienen ist, steht zu lesen, dass es in Sachen "anarchistische Theoriebildung [...] noch unheimlich viel Entwicklungsbedarf gibt". Das ist allerdings richtig. Sich heute auf den Anarchismus zu berufen, bedeutet, eine Position der theoretischen wie organisatorischen Schwäche zu beziehen, um die Sache der Befreiung in ihr zu befestigen und von dort aus zu entfalten, da diese Position trotz allem die einzige ist, die ihr den nötigen Halt geben kann. Wenn es in der "Gai Dao" also weiter heißt, dass diese Feststellung der Schwäche "keine Kritik am Kongress" sei, sondern vielmehr "seine Notwendigkeit für einen Anfang dahingehend gerade heraus[stellt]" (Gai Dao Nr. 84, S. 14), so ist auch dies nur zu bekräftigen.

Die Vorbereitung des 4. Kongresses für den Herbst 2018 hat bereits begonnen. Wer daran teilnehmen möchte, melde sich bei der Organisation.(4)


Anmerkungen:

1) Vgl.: Lebensformen. Warum wir keinen neuen Familismus brauchen, Artikel von Gisela Notz, in: GWR 41 U, Sommer 2016

2) Vgl.: Kämpferinnen im Spanischen Bürgerkrieg - Mujeres Libres, Artikel von Vera Bianchi, in: GWR 410, Sommer 2016

3) Vgl. "Die Liebe der Frauen zur Freiheit". Anarchismus und Feminismus. Johanna Demory und Bernd Brücke im Gespräch mit Antje Schrupp, in: GWR 379, Mai 2013

4) Kontakt zum Orgateam: apaw@riseup.net. Die Dokumentation wird auf der Webseite ergänzt werden: www.a-perspektiven.org.

Am Rande des Kongresses wurden Schritte in Richtung auf ein anarchistisches Agitations- und Bildungsnetzwerk getan, das strömungsübergreifend arbeiten soll, um so eine gesellschaftlich größere Sichtbarkeit zu erreichen. Ein erstes Treffen findet im März 2018 statt. Kontakt: kontakt@gustav-landauer.org.

*

Quelle:
graswurzelrevolution, 47. Jahrgang, Nr. 425, Januar 2018, S. 21
Herausgeber: Verlag Graswurzelrevolution e.V.
Koordinationsredaktion Graswurzelrevolution:
Breul 43, D-48143 Münster
Telefon: 0251/482 90-57, Fax: 0251/482 90-32
E-Mail: redaktion@graswurzel.net
Internet: www.graswurzel.net
 
Die "graswurzelrevolution" erscheint monatlich mit
einer Sommerpause im Juli/August.
Der Preis für eine GWR-Einzelausgabe beträgt 3,80 Euro.
Ein GWR-Jahresabo kostet 38 Euro.


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang