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MELDUNG/866: Zum gesellschaftlichen Wert von Medien - Fachtagung "Gemeinwohlorientierte Medien" (idw)


Fachhochschule St. Pölten - 31.10.2017

Zum gesellschaftlichen Wert von Medien. Bericht zur Fachtagung "Gemeinwohlorientierte Medien"


Am Wochenende fand an der Fachhochschule St. Pölten die diesjährige Jahrestagung der Fachgruppe Medienökonomie in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und des Netzwerk Medienstrukturen in Kooperation mit dem Institut für Medienwirtschaft an der FH St. Pölten statt. Die Veranstaltung widmete sich dem Thema "Ökonomie gemeinwohlorientierter Medien. Digitale Massenkommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz".

Medien sind nicht nur wirtschaftlich als Unternehmen und Werbeträger bedeutend, sie haben darüber hinaus auch und vor allem einen gesellschaftlichen Wert. Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz diskutierten am Wochenende bei der Fachtagung an der FH St. Pölten, wie sich dieser Wert systematisch erfassen und beurteilen lassen kann sowie welche Rolle - vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung - öffentlich-rechtliche, privat-kommerzielle, nichtkommerzielle und soziale Medien spielen.

Leonhard Dobusch (Universität Innsbruck, ZDF-Fernsehrat und Publizist bei netzpolitik.org) sowie Konrad Mitschka (Mitglied der ORF-Generaldirektion mit der Zuständigkeit für Public Value) eröffneten die Tagung mit ihren Keynotes zur Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Schnittstelle zwischen kommerzieller und nichtkommerzieller Gemeinwohlpublizistik.

Vielfalt der Inhalte und Programme

Wesentliche Funktionen von gemeinwohlorientierten Medien seien Faktentreue, Zuverlässigkeit, journalistische Kompetenz, Zugänglichkeit und die Vielfältigkeit der Inhalte für das Publikum. Bei Sozialen Medien, Blogs und anderen Plattformen stelle sich Frage des offenen Zugangs und der Qualität der Informationen.

So würden soziale Medien einerseits Informationen filtern, andererseits könnten hier auch neue Genres abseits kommerzieller Interessen entstehen. Diskutiert wurden auch Hass im Netz und Aggressivität in Online-Foren sowie die Frage, ob für alle Medien und Plattformen ähnliche Regeln der Qualitätssicherung und Offenlegung rechtlich festgelegt werden sollten, wie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Internet als Treiber des Medienwandels

"Das Internet - als bedeutendster Treiber des Medienwandels - vereint die bisher voneinander getrennten Kommunikationsformen der Massenkommunikation und der Individual- bzw. Gruppenkommunikation. Damit entstehen in digitalen Kommunikationskanälen neue Möglichkeiten der massenhaften Teilhabe und einer gemeinwohlorientierten Massenkommunikation, die den publizistischen Wettbewerb erweitern und intensivieren", sagt Andreas Gebesmair, Leiter des Instituts für Medienwirtschaft an der FH St. Pölten und Mitorganisator der Tagung.

"Der vereinfachte Zugang zur Öffentlichkeit mittels digitaler Massenkommunikation ist nicht nur für das Erschließen neuer Märkte wichtig, sondern fördert auch gemeinwohlorientierte Medienangebote für Unterhaltung und Information", sagt Jan Krone, FH-Dozent am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Pölten und ebenfalls Organisator der Veranstaltung.

"Für die Fachgruppe Medienökonomie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft ist die Jahrestagung ein sehr wichtiges Event: Die Community kommt zusammen, um aktuelle Forschungsbeiträge, aber auch Herausforderungen des Forschens und Lehrens zu diskutieren. Auch auf der diesjährigen Tagung an der FH St. Pölten wurden wieder anregende und engagierte Diskurse geführt", sagt Svenja Hagenhoff von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und stellvertretende Sprecherin der Fachgruppe Medienökonomie in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Medienförderung, Innovation und Erfolgsfaktoren

Weitere Themen der Tagung waren unter anderem Medienförderungen, Innovation in der journalistischen Produktion und journalistische Qualität, Erfolgsfaktoren auf Youtube, öffentlich-rechtlicher Rundfunk im digitalen Zeitalter und Lizenzfragen. Andreas Gebesmair präsentierte eine Studie der FH St. Pölten im Auftrag der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) über die gesellschaftliche Bedeutung österreichischer Youtube-Channels.

Die Veranstaltung wurde vom Land Niederösterreich gefördert.


Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden rund 2.880 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1888

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fachhochschule St. Pölten, Mag. Mark Hammer, 31.10.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. November 2017

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