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PREIS/1301: SR-ZDF-Drehbuchpreis 2008 für "Mein Freund aus Faro" (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 23. Januar 2008

WDR-Kinokoproduktion "Mein Freund aus Faro" beim Max Ophüls-Festival mit SR-ZDF-Drehbuchpreis 2008 ausgezeichnet

"Dramaturgische Genauigkeit, sorgfältig gewählte und platzierte Motive ergeben ein geschlossenes Gesamtbild"


Der Debütfilm "Mein Freund aus Faro" von Nana Neul hat beim Max Ophüls-Festival den von SR und ZDF vergebenen Drehbuchpreis gewonnen (Redaktion Andrea Hanke).

Mel (22) ist die einzige Frau im Hause Wandel, auch wenn man ihr das nicht ansieht. Dem Drängen ihres Bruders, sich endlich der Partnersuche zu widmen, entgeht sie, indem sie einen Arbeitskollegen dafür bezahlt, ihren Freund zu spielen. Die Familie ist begeistert von ihm.

Dann aber trifft Mel auf zwei junge Tramperinnen, Jenny und Bianca (14), die sie für einen Mann halten. In diesem Moment ergreift Mel ihre Chance, und erfindet sich neu. Als Miguel verbringt sie eine aufregende Disco-Nacht mit den beiden Mädchen und verliebt sich Hals über Kopf in Jenny. Jenny ist begeistert vom romantischen Miguel, der so anders ist als die Jungs aus ihrer Clique. Unter den argwöhnischen Augen ihrer Freunde entwickelt sich eine zarte Liebesbeziehung. Bevor Mel dazu kommt, Jenny die Wahrheit zu sagen, hat ihre Clique Jennys Mutter gegen den vermeintlichen Portugiesen aufgehetzt. Doch obwohl Mel es endlich geschafft hat, Jenny ihre wahre Identität zu enthüllen, gelingt es Jenny nicht mehr, ihre Clique von einem finalen Rachefeldzug abzuhalten.

Die Begründung der Jury: Vom Kino kann man lernen, dass man seinen Augen nicht immer trauen darf. Seinen Gefühlen erst recht nicht. Nur auf eines kann man sich verlassen: nichts ist wie es scheint. Die 14jährige Jenny läuft nachts vor ein Auto, bleibt unverletzt, verliert aber ihr Herz an den geheimnisvollen Jungen aus Portugal. Wir aber wissen, dass Miguel eigentlich Mel heißt und ein waschechtes Mädchen ist. Ehe man sich's versieht, zieht uns die Autorin mit eindrucksvollen Bildern in ein Spiel der Verführung und Verwirrung der Geschlechter. Ohne ein schweres Drama zu sein, erzählt uns der Film die dramatische Suche nach Identität durch ein fein gezeichnetes Figurenensemble. Mit wenigen Worten wird hier viel gesagt. Dramaturgische Genauigkeit, sorgfältig gewählte und platzierte Motive ergeben ein geschlossenes Gesamtbild.

Die Überwindung der Ängste und das Bekenntnis zu sich selbst sind nicht nur Mels erster Schritt in die Wirklichkeit, sondern auch in die Freiheit - und das Ende eines schönen Films.


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Quelle:
Presseinformation vom 23. Januar 2008
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2008