Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FACHMEDIZIN

NOTFALL/232: Neue Atemhilfe für schnellere Hilfe im Notfall (idw)


Asklepios Kliniken Hamburg GmbH - 25.02.2010

Neue Atemhilfe für schnellere Hilfe im Notfall

Asklepios Klinik Wandsbek führt neues Konzept für die Wiederbelebung ein


Hamburg, 25. Februar 2010. Durch Einführung so genannter Larynx-Tuben wollen die Notfallmediziner der Asklepios Klinik Wandsbek die Wiederbelebung in der Klinik deutlich beschleunigen und effektiver machen. Diese Atemhilfe wird dem ohnmächtigen Betroffenen in den Mund geschoben und dichtet durch Aufblasen zweier Ballons sowohl den Mundraum nach außen als auch den Speiseröhreneingang ab. Damit wird eine Beatmung deutlich zuverlässiger und das Risiko einer versehentlichen Magenüberblähung erheblich geringer.

Im vergangenen Jahr hatte die Hamburger Berufsfeuerwehr damit begonnen, ihre Rettungsassistenten in der Anwendung der neuen Tuben zu schulen, nun bildet die Asklepios Klinik Wandsbek als Vorreiter im Krankenhausbereich ihr Pflegepersonal so aus, dass die Wiederbelebung auf den Stationen bereits vor Eintreffen des Reanimationsteams unter bestmöglichen Voraussetzungen beginnen kann.

Bisher galt die Beatmung mit Maske, Beatmungsbeutel und Sauerstoff als Grundlage der Notfallversorgung, sowohl außerhalb der Klinik als auch auf den Stationen vor Eintreffen des Reanimationsteams. Allerdings zeigte sich dabei immer wieder, dass die Maskenbeatmung in den Händen ungeübter Anwender ein sehr hohes Risiko birgt, den Magen zu überblähen, Erbrechen auszulösen und das Eindringen von Mageninhalt in die Lunge zu provozieren. Dies ist in vielen Fällen ein Grund dafür, dass trotz aller Fortschritte der Notfallmedizin eine Wiederbelebung oft gar nicht oder nur mit schlechtem Ergebnis gelingt. Seit langem haben Notfallmediziner hier nach einer Verbesserung gesucht. Mit der Einführung des Larynx-Tubus haben sich die Erfolgschancen nun deutlich erhöht.


Pflegekräfte der Klinik in Notfallkursen geschult

Ermutigt durch die guten Erfahrungen als Notarzt im Rettungsdienst der Hamburger Feuerwehr hat Torsten Wilde, Oberarzt der Anästhesie in der Asklepios Klinik Wandsbek, das Konzept dieser Beatmung nun für die Notfallversorgung innerhalb der Klinik übernommen. Bereits 2009 begann er, in den regelmäßigen Notfallkursen des Personals die neue Atemwegshilfe alternativ zur bisherigen Praxis der Maskenbeatmung anzuwenden. Die Resonanz war sehr positiv, alle 200 Teilnehmer der Kurse waren von den Vorteilen der neuen Methode überzeugt. Nun sind die Larynx-Tuben fester Bestandteil der Notfallkoffer auf allen Stationen der Asklepios Klinik Wandsbek. Im Notfall übernimmt die zuerst eintreffende Pflegekraft wie bisher sofort die Herzdruckmassage. Die zweite Pflegekraft legt nun den Larynx-Tubus ein und beginnt darüber die Sauerstoffbeatmung. Die neue Technik ermöglicht nun die ununterbrochene Herzdruckmassage bei gleichzeitiger Sauerstoffbeatmung - eine erhebliche Verbesserung für die Sauerstoffversorgung des Körpers und des Gehirns. In Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg wird das neue Reanimationskonzept wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.asklepios.com/wandsbek
Homepage der Asklepios Klinik Wandsbek in Hamburg

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image110129
Larynx-Tubus

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution586


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Jens Oliver Bonnet, 25.02.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2010