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BILDUNG/804: 60-Std.-Curriculum "Geriatrische Grundversorgung" (idw)


Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) - 06.09.2012

BÄK setzt 60-Std.-Geriatrie-Curriculum um



(06.09.12) Meilenstein für die geriatrische Hausarztmedizin: Nach jahrelangen Vorarbeiten setzte am 22.08.2012 der Senat für Fortbildung der Bundesärztekammer den Vorschlag der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) e.V. für ein 60-Std.-Curriculum "Geriatrische Grundversorgung" in Kraft. Nachdem der erste Kurs in Thüringen bereits gelaufen ist, will die DGG dieses Curriculum ab sofort gemeinsam mit allen Landesärztekammern anbieten. Das Curriculum ist praxisnah gestaltet, mit interaktiven Anteilen, Falldarstellungen und Erfahrungsaustausch in Gruppen.

Die Geriatrie wird damit führbare Bezeichnung im Hausarztbereich und ist bei einer zukünftigen Modifizierung Voraussetzung für die Abrechnung noch zu definierender, geriatrischer EBM-Ziffern. Das Curriculum ist auch als Grundlage für gesonderte Vergütungen von ärztlichen Leistungen im Pflegeheim in der Diskussion.

Das Curriculum könnte für langjährig tätige Hausärzte - so die künftige Musterweiterbildungsordnung ebenfalls entsprechend überarbeitet wird - eine Voraussetzung für den Erwerb der Zusatzweiterbildung Geriatrie (nach Abschnitt C der Weiterbildungsordnung) werden. Gehen die Pläne der Verantwortlichen auf, sind noch drei Monate Hospitationen vorgesehen, z. B. berufsbegleitend bei ermächtigten Geriatern in Praxen oder Krankenhäusern.

Der entscheidende, erste Schritt

Dr. Michael Meisel, WB-Beauftragter der DGG, sagt dazu: "Das von der BÄK verabschiedete Curriculum ist der entscheidende, erste Schritt in diese Richtung. Hausärzte fordern schon seit langem praktikable Weiterbildungsmöglichkeiten ein."

Keine Alleingänge der Bundesländer

Vehement wehrt sich DGG-Präsident PD Dr. Werner Hofmann gegen einen aktuellen Beschluss der LÄK Rhein-Pfalz vom 2. September: "Rheinland-Pfalz wendet sich mit überholten Konzepten einer Fachkundevergabe und Schwerpunktbezeichnung "light" für die Geriatrie gegen bundesweit anerkannte und EU konforme Weiterbildungswege und rühmt sich damit, es allen leichter machen zu wollen. Dieser Lokalpatriotismus ist er aber Sand im Getriebe des seit Jahren von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie geforderten, sinnvollen Fort- und Weiterbildungskonzeptes, dessen erste Früchte wir gerade ernten. Wir brauchen gemeinsame Versorgungsmodelle und keine Alleingänge!"


Vom 12. bis 15. September 2012 findet im World-Conference Center in Bonn, dem ehemaligen Bundestag, das im deutschsprachigen Raum größte Treffen von Altersmedizinern zum Thema Krankheit und Gesundheit im Alter statt.

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Nina Meckel, 06.09.2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2012