Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - 21.06.2018
Neue BZgA-Daten zum Cannabiskonsum zeigen deutlichen Anstieg bei jungen Männern
Cannabis ist weit verbreitet - und in seinen Auswirkungen nicht ungefährlich. Zum Weltdrogentag am 26. Juni 2018 warnen die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vor den Risiken des Cannabiskonsums. Wie aktuelle Studienergebnisse der BZgA zeigen, ist der Konsum von Cannabis bei 12- bis 25-Jährigen in Deutschland in den vergangenen Jahren angestiegen.
Zum Weltdrogentag am 26. Juni 2018 warnen die Drogenbeauftragte der
Bundesregierung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) vor den Risiken des Cannabiskonsums. Wie neue Studienergebnisse der
BZgA zeigen, ist der Konsum von Cannabis bei 12- bis 25-Jährigen in
Deutschland in den vergangenen Jahren angestiegen. So gaben 16,8 Prozent
der 18- bis 25-Jährigen an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens
einmal Cannabis konsumiert zu haben. Im Jahr 2008 waren es noch 11,6
Prozent. Besonders deutlich ist der Anstieg bei jungen Männern in dieser
Altersgruppe. Aktuell gibt etwa jeder Vierte (22,9 Prozent) an, in den
vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis zu sich genommen zu
haben (2008: 14,8 Prozent). Dazu erklärt Marlene Mortler,
Drogenbeauftragte der Bundesregierung: "Dieser Anstieg ist keine gute
Nachricht und verdeutlicht mal wieder, dass Cannabis nicht weiter
verharmlost werden darf. Gerade mit Blick auf diese Droge brauchen wir
mehr Prävention. Die ständige Debatte um die Legalisierung führt in die
falsche Richtung. Sie suggeriert gerade den Jüngeren, Cannabis sei eine
ungefährliche Substanz - das ist schlicht und einfach falsch! Das Cannabis
von heute hat mit der vergleichsweise schwachen Droge von vor 20 Jahren
wenig gemein. Unser Ziel muss weiterhin sein, die Menschen davon zu
überzeugen gar nicht zu kiffen, anstatt ihnen den Weg zum nächsten Joint
so leicht wie möglich zu machen." Auch bei den 12- bis 17-jährigen
männlichen Jugendlichen hat sich der Cannabiskonsum erhöht. Aktuell geben
9,5 Prozent an, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu
haben. Im Jahr 2011 waren es 6,2 Prozent. Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der
BZgA, betont: "Die Risiken des Cannabiskonsums werden nach wie vor
unterschätzt - insbesondere von jungen Menschen. Als psychoaktive Substanz
kann Cannabis die Gehirnentwicklung beeinträchtigen und zu
Persönlichkeitsstörungen führen, insbesondere, wenn bereits in jungen
Jahren regelmäßig konsumiert wird. Hinzu kommt die Gefahr, dass viele
Cannabissorten heutzutage sehr hohe THC-Konzentrationen aufweisen und die
schädigende Wirkung dadurch potenziert wird." Die BZgA informiert im
Rahmen der Cannabisprävention junge Menschen über die Risiken des Konsums.
Hierzu bietet das Internetportal www.drugcom.de aktuelle und
wissenschaftlich fundierte Informationen rund um das Thema Cannabis.
Außerdem kann im Online-Selbsttest "Cannabis-Check" der eigene Umgang
überprüft werden. Zur Konsumreduzierung gibt es zudem im Internet das
individualisierte Verhaltensänderungsprogramm "Quit the Shit". Es kann
kostenfrei und anonym genutzt werden und hat in verschiedenen Studien
seine Wirksamkeit bestätigt. Das BZgA-Suchtberatungstelefon ist erreichbar
unter Tel. 0221 - 89 20 31. Beratungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10
bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Es bietet
persönliche Beratung bei Suchtproblemen mit dem Ziel, an geeignete lokale
Hilfs- und Beratungsangebote zu vermitteln. Im Rahmen der BZgA-Studie
"Alkoholsurvey" wurden für den Teilband "Der Cannabiskonsum Jugendlicher
und junger Erwachsener in Deutschland 2016" im Zeitraum März bis Juni 2016
insgesamt 7.003 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25
Jahren befragt. Der vollständige Bericht der BZgA-Befragung "Der
Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2016"
steht bereit unter:
https://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
Ein Infoblatt mit zentralen Studienergebnissen finden Sie unter:
https://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/suchtpraevention/
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1232
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - 21.06.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2018
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