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FORSCHUNG/3867: Küssen als Auszeit für den Körper (UKR)


Universitätsklinikum Regensburg - Pressemitteilung vom 6. Juli 2018

Boxenstopp: Küssen als Auszeit für den Körper

Zum internationalen Tag des Kusses am 6. Juli 2018 klärt das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) auf, warum Küssen nicht nur glücklich macht, sondern auch gesund.


"Während des Kusses wird das vegetative Nervensystem zu einer Pause angeregt, der Körper stellt sich auf Entspannung ein. Diese Zeit wirkt auf den Organismus wie ein Boxenstopp bei einem Formel-1-Wagen. Unser Körper revitalisiert sich, indem er Zellen repariert oder Schlackstoffe abtransportiert", zeigt Professor Dr. Thomas Loew, Leiter der Abteilung für Psychosomatischen Medizin des UKR, einige der Vorteile eines Kusses auf. Außerdem hält Küssen fit: insgesamt werden 38 Muskeln in Mund, Gesicht und Kiefer bewegt. Durch die Aktivierung verschiedener Hormone wird zudem die körpereigene Apotheke in Gang gesetzt: Sowohl das Bindungshormon Oxytocin als auch das als Glückshormon bekannte Dopamin werden ausgeschüttet. "Dieser Boxenstopp fördert somit aktiv die Gesundheit, da hierdurch viele positive Effekte wie die Regulierung des Blutdrucks oder die Stärkung der Abwehrkräfte erzielt werden", so Professor Loew weiter.

"Je länger, desto besser"

Doch was macht einen guten Kuss eigentlich aus? Bei einem guten Kuss stimmen sich die Immunsysteme der Kusspartner durch den Austausch von Körperflüssigkeiten aufeinander ab. "Ist ein Einvernehmen getroffen, gilt: je länger, desto besser", rät Professor. Loew.

Wissenschaftlich betrachtet vermutet man, dass das Küssen seinen Ursprung im Stillen hat. Auf den Lippen befinden sich die meisten Nervenzellen, die auf Berührung reagieren, sodass ein Säugling schnell zur Brustwarze seiner Mutter findet. Im späteren Lebensalter werden Lippenberührungen als schneller Lustgewinn empfunden, weshalb Kleinkinder gerne an Schnuller oder Daumen lutschen und Erwachsene Lippen als besonders erogene Zone empfinden.

Ritualisierte Küsse

Wenn es ums Küssen geht, gibt es allerhand Unterschiede und Vorlieben. Begrüßungsküsse sind vor allem im Mittelmeerraum sehr beliebt, doch auch hier gibt es Präferenzen: Bevorzugen die Belgier beispielsweise drei, reichen Spaniern bereits zwei Küsschen. Grundsätzlich sind Anzahl und Vorgehensweise nebensächlich, Küssen ist ein Signal für Zuneigung und lockert den menschlichen Körper auf.

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Quelle:
Universitätsklinikum Regensburg
Pressemitteilung vom 6. Juli 2018
Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg
E-Mail: presse@ukr.de
Telefon: 0941 944-4200
Internet: http://www.ukr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juli 2018

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