Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

DROGEN/295: Herausforderung "Crystal Meth" eindämmen und Suchthilfe ausbauen (BMG)


Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung - Berlin, 25. August 2014

Herausforderung "Crystal Meth" eindämmen und Suchthilfe ausbauen

Gemeinsamer Besuch der Drogenbeauftragten mit ihrem tschechischen Kollegen in Bayern



Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler und ihr Amtskollege, der Nationale Koordinator der tschechischen Regierung für Antidrogenpolitik, Jind”ich Vobo”il, besuchten heute gemeinsam die Suchtberatungsstelle der Diakonie Nürnberger Land in Lauf an der Pegnitz.

Marlene Mortler: "Im Kampf gegen Crystal Meth ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtig. Ich freue mich sehr, dass mein tschechischer Kollege und ich hier an einem Strang ziehen. Wir wollen gemeinsam die Ausbreitung dieser illegalen Droge eindämmen. Auch in der Suchthilfe setzen wir verstärkt auf Austausch. Wichtig ist mir dabei, dass wir hier auch die Herausforderungen legaler Suchtmittel fest im Blick haben."

In der Suchtberatungsstelle informierte sich die deutsch-tschechische Delegation ausführlich über die dortige Arbeit und sprach mit betroffenen Klienten über deren Alkohol- bzw. Drogenabhängigkeit.

Jind”ich Vobo”il: "Der Austausch mit den Mitarbeitern der Suchthilfeeinrichtung, mit Vertretern des Gesundheitsamtes und der Polizei über aktuelle Probleme in der Drogen- und Suchtkrankenhilfe war mir persönlich ein wichtiges Anliegen. Wir wollen in den deutsch-tschechischen Grenzregionen die Herausforderungen der Suchtkrankenhilfe gemeinsam angehen. Von der Prävention, über die Beratung und Behandlung bis hin zu polizeilichen Maßnahmen."

Jind”ich Vobo”il und Marlene Mortler bekräftigten bei ihrem Besuch die Absicht, in den Grenzgebieten den zunehmenden Handel und Konsum von Methampetaminen ("Crystal Meth") zurückdrängen zu wollen. Sie sprachen sich dafür aus, Prävention und frühzeitige Hilfe für betroffene Abhängige und deren Angehörige zu verstärken. Auch die Kooperation der Polizei beider Länder soll intensiviert werden. Die beiden Drogenbeauftragten kündigten zudem an, sich noch stärker als bisher über Fortschritte zu effektiven Behandlungsmethoden auszutauschen.

Bei dem insgesamt fünften Zusammentreffen der beiden Drogenbeauftragten konnte sich der tschechische Experte über den umfassenden Ansatz der Suchtkrankenhilfe in Deutschland informieren. Dieser setzt sich mit dem gesamten Suchtgeschehen auseinander, vom übermäßigem Alkoholkonsum, über pathologisches Spielverhalten, frühem schädlichen Cannabiskonsum, fehlgeleitetem Medikamentenkonsum bis hin zu einer Abhängigkeit von Opiaten (Heroin) und Stimulantien (Amphetaminen und Methaphetaminen).

Marlene Mortler kündigte an, weitere Expertengespräche durchführen zu wollen, um neue Wege der Prävention angesichts der besonderen Herausforderungen des Drogenkonsums im Umfeld von Partys zu diskutieren. Auch sollen Erfahrungen im Umgang mit betroffenen Patienten und Klienten ausgetauscht werden, die zu besseren ambulanten und stationären Hilfen führen können. Im Dezember wird der tschechische Drogenkoordinator in enger Abstimmung mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung ein internationales Symposium durchführen, um sich über europaweite Erfahrungen mit dieser Problematik auszutauschen und gemeinsame Strategien zur Prävention und Behandlung zu erörtern.


Weitere Informationen im Internet unter:
www.drogenbeauftragte.de

*

Quelle:
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Pressemitteilung Nr. 15, 25. August 2014
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108, 10117 Berlin
POSTANSCHRIFT: 11055 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18441-4412, Fax: +49 (0)30 18441-4960
E-Mail: drogenbeauftragte@bmg.bund.de
Internet: www.drogenbeauftragte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2014