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MELDUNG/728: Helios-Konzern - ver.di erteilt Entwertung der Arbeit im Krankenhaus klare Absage (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 05.02.2016

Helios-Konzern: ver.di erteilt Entwertung der Arbeit im Krankenhaus klare Absage


Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erteilt den Versuchen des Helios-Konzerns, Tätigkeiten im Krankenhaus durch Outsourcing, Aufteilung und Aufspaltung immer weiter zu entwerten, eine klare Absage: "Wir werden einer Strategie, die verantwortungsvolle Berufe mit Niedriglöhnen abspeisen will, nicht die Hand erreichen", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.

So splittere Helios seit längerem unter anderem unter kreativer Ausnutzung von Werkverträgen Tätigkeiten in Teilgewerke auf, schaffe neue "billigere" Berufsbilder und bezahle die Betroffenen deutlich schlechter. "Was der Konzern als 'Arbeitsteilung', 'tragendes Element der modernen Arbeitswelt' und effizientes Wirtschaften verkaufen will, ist nichts anderes, als Lohnkosten um jeden Preis zu senken - auch um den Preis einer schlechten Versorgung der Patienten", stellte Bühler klar. So dürften Catering-Mitarbeiter beispielsweise keine Patienten aufrichten, wenn diese essen wollen; aus Mitarbeitern, die im Hol- und Bringedienst Patienten in ihren Betten transportieren, würden unversehens Beschäftigte in der Logistikbranche; es sei bisweilen völlig unklar, wer wem wann eine Weisung oder einen Auftrag erteilen dürfe. Die Folgen: Der Patient gerate aus dem Blick, mehr als zehntausend Beschäftigte würden bis zu 40 Prozent schlechter bezahlt.

"Wir treten deshalb auch entschieden der Behauptung entgegen, bei Helios seien neue Berufsbilder und Tätigkeiten entstanden, die niedriger tarifiert werden müssten", betonte Bühler. Dahinter stehe lediglich der Versuch, immer mehr Tätigkeiten schlechter zu bezahlen. "Dazu steht ver.di nicht zur Verfügung", sagte Bühler.

Mitte der Woche hatte bereits der Helios-Konzernbetriebsrat in einem Brief an die Bundespolitik die Zustände in den Kliniken deutlich gemacht und dringenden Handlungsbedarf angemahnt. Bühler: "Wir erwarten, dass die Politik umgehend eingreift und dem Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen endlich ein Ende setzt."

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Quelle:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Presseinformation vom 5.02.2016
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2016

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