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MELDUNG/900: Internationaler Hebammentag am 5. Mai - politische Maßnahmen für Hebammen gefordert (DHV)


Deutscher Hebammenverband e.V. - 3. Mai 2015

Zum Internationalen Hebammentag am 5. Mai fordert der Hebammenverband politische Maßnahmen für Hebammen


Die Geburtshilfe in Deutschland steht vor zahlreichen Schwierigkeiten. Immer mehr Kreißsäle schließen. Die Geburtshilfe ist seit Jahren unterfinanziert und der Personalmangel steigt. Die Arbeitsbedingungen für Hebammen insbesondere in Kliniken haben sich damit verschlechtert. Der Verbleib von Hebammen in ihrem Beruf ist mittlerweile kurz: bei durchschnittlich nicht mehr als sieben Jahren. Trotz der aktuell leicht steigenden Anzahl von Hebammen sowie Ausbildungs- und Studienplätzen kann der aktuelle Hebammenmangel nur behoben werden, wenn sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Der DHV fordert dafür unter anderem eine bundesweit einheitliche Planung und neue Konzepte für die Versorgung rund um die Geburt, eine Personalbemessung in den Kreißsälen und weniger fachfremde Tätigkeiten für Hebammen. Auch die Akademisierung des Hebammenberufs, die laut EU-Richtlinie bis 2020 umgesetzt sein muss, soll jetzt dringend realisiert werden. Damit entstehen auch neue Perspektiven für den Hebammenberuf.

"Hebammen begleiten Frauen und ihre Kinder rund um die Geburt und ermöglichen ihnen einen guten Start in ihr gemeinsames Leben. Diese einzigartige Hilfe muss jetzt gesichert werden. Es ist nicht egal, wie wir geboren werden", so Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des DHV. Gerade in der Geburtshilfe darf nicht beim Personal gespart werden, denn jede Frau und ihre Familie benötigen individuelle Begleitung. Zum Hebammentag fragt der DHV Frauen und ihre Familien, was für sie aktuell gute Geburtshilfe bedeutet. Die Antworten sind auf www.unsere-hebammen.de veröffentlicht.

Deutschland ist eines der letzten Länder in der EU, in dem Hebammen noch nicht vollständig an der Hochschule ausgebildet werden. Auch in Deutschland muss der Beruf bis 2020 vergleichbar wie in anderen europäischen Ländern gestaltet werden. Aktuell besteht dringender politischer Handlungsbedarf, endlich die gesetzlichen Grundlagen in Bund und Ländern für eine rasche Vollakademisierung zu schaffen.

Der Hebammentag findet seit 1992 jedes Jahr am 5. Mai statt. Das diesjährige Motto des Internationalen Hebammenverbands (ICM) lautet: "Hebammenarbeit - wegweisend für die Versorgung von Mutter und Kind". Zahlreiche Hebammen und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer weisen weltweit mit Aktionen und Infoveranstaltungen auf den Wert von Hebammenarbeit für Frauen und Neugeborene hin. Auch in Deutschland finden regionale Aktionen statt.

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Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 19.500 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.

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Quelle:
Deutscher Hebammenverband e.V.
Pressemitteilung vom 3. Mai 2015
Geschäftsstelle:
Gartenstraße 26, D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721-98189-0, Fax: 0721-98189-20
Mail: info@hebammenverband.de
Internet: www.hebammenverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Mai 2018

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