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AUSLAND/1422: Nothilfe für den Gazastreifen (medico international)


medico international - Dienstag, 6. Januar 2009

Nothilfe für den Gazastreifen

Lokale Partner von medico international rund um die Uhr im Einsatz


Wie die Frankfurter Hilfsorganisation medico international mitteilt, wurden in den vergangenen Tagen mindestens 6 Gesundheitsarbeiter wurden durch die israelische Armee getötet. Darunter ein Sanitäter der medico-Partnerorganisation "Health Work Committees". Seine Ambulanz wurde von einem Helikopter beschossen.

"Es fehlen viele Medikamente. Das Gesundheitspersonal ist mit den komplizierten Notoperationen überfordert. Besonders dramatisch ist die Situation der Zivilbevölkerung. Die Menschen können nicht fliehen und kauern ängstlich in ihren Wohnungen", sagt Tsafrir Cohen, medico-Repräsentant vor Ort.

Dr. Aed Yaghi von der Palestinian Medical Relief Society (PMRS) berichtet aus Gaza: "Wir sitzen hier in einem Käfig und werden von allen Seiten bombardiert. Es gibt keinen Strom, kein Gas zum Kochen und Hunderttausende haben kein Trinkwasser. Für Brot müssen wir drei bis vier Stunden Schlange stehen. Viele verzichten lieber darauf, da sie Angst haben, ihre Häuser zu verlassen."

medico international hat für die Arbeit seiner Partner im Gaza-Streifen und in Israel 60.000 Euro bereit stellen können. Während der israelische medico-Partner "Ärzte für Menschenrechte" politischen und juristischen Druck auf die israelische Regierung ausübt, um den Zugang medizinischer Hilfe für den Gaza-Streifen durchzusetzen, leistet die palästinensische Partnernorganisation PMRS medizinische Nothilfe vor Ort. Ihre Mitarbeiter und zahlreiche Freiwillige arbeiten rund um die Uhr in drei Schichten. Sie versorgen Verwundete, bringen sie in die Krankenhäuser. Sozialarbeiterinnen betreuen die Angehörigen der vielen Toten und Verletzten. Zwei Teams versorgen Verwundete mit mobilen Kliniken dort, wo es keinen Zugang zu medizinischer Versorgung gibt. Da die regulären Krankenhäuser aufgrund der vielen Verwundeten derzeit chronisch Kranke, Herzpatienten oder Schwangere abweisen müssen, müssen die mobilen Klinken außerdem deren Versorgung mit übernehmen. Mitarbeiter der PMRS bilden außerdem derzeit 150 Freiwillige in Erster Hilfe aus und verteilen in den unterversorgten Gebieten medizinische Notfall-Päckchen mit Medikamenten und Verbandsmaterial.

Für die Nothilfe ist weitere finanzielle Unterstützung unbedingt nötig. medico international bittet deshalb dringend um Spenden.

Spendenkonto:
medico international
Frankfurter Sparkasse
Kontonummer 1800
BLZ 500 502 01
Stichwort: "Palästina"

Weitere Infos auch auf: www.medico.de


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Quelle:
medico international - Pressemitteilung vom 6. Januar 2009
Herausgeber: medico international
Burgstraße 106, 60389 Frankfurt am Main
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E-Mail: info@medico.de
Internet: www.medico.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Januar 2009