Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

AUSLAND/1551: "Women Deliver 2010" - Zusätzliche Investitionen für Müttergesundheit gefordert (DSW)


DSW [news] - Juni 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

"Women Deliver 2010": Zusätzliche Investitionen für Müttergesundheit gefordert


Im Vorfeld des G8-Gipfels werden auf der Konferenz ab 2010 zehn und bis zum Jahr 2015 insgesamt 20 Milliarden US-Dollar zusätzliche Investitionen für die Müttergesundheit gefordert. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung sagt eineinhalb Milliarden US-Dollar zur Unterstützung von Programmen für Mütter und Kinder, Familienplanung und Ernährung in Entwicklungsländern zu.


Nur durch verstärkte Investitionen ist das fünfte Millenium-Entwicklungsziel zur Verbesserung der Müttergesundheit noch zu erreichen. Das ist die zentrale Aussage von "Women Deliver 2010", der zweiten großen Konferenz zum Thema Frauengesundheit, die vom 7. bis 9. Juni in Washington stattgefunden hat. Mehr als 3.000 Politiker, Wissenschaftler sowie Repräsentanten internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft haben bei dem Treffen über Geschlechtergerechtigkeit, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung gesprochen.

Für die Vereinten Nationen stellte Generalsekretär Ban Ki-Moon einen gemeinsamen Aktionsplan zur Frauen- und Kindergesundheit vor. Die nach wie vor hohe Müttersterblichkeitsrate bezeichnete Ban als einen Skandal. Es sei bekannt, wie man das Leben von Frauen retten könnte. Schon durch einfache Maßnahmen, wie saubere Kreißsäle und die Anwesenheit einer ausgebildeten Hebamme könnte die Müttersterblichkeit erheblich reduziert werden. Ban erklärte, dass es jetzt gelte gemeinsam zu handeln, und dass die Betroffenen hierbei auf die Vereinten Nationen zählen können.


MDG 5 ist zentral

Nur noch fünf Jahre verbleiben, um die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) zu verwirklichen. Von zentraler Bedeutung ist für die Konferenzteilnehmer vor allem die Umsetzung des fünften Ziels: Die Weltgemeinschaft hat sich hierin dazu verpflichtet, bis 2015 die Müttersterblichkeit um 75 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren und universellen Zugang zu reproduktiver Gesundheitsfürsorge sicherzustellen. Fünf Jahre vor Ablauf der Frist wird klar, dass das Ziel ohne zusätzliche Anstrengungen nicht zu erreichen ist. Noch immer sterben mehr als 350.000 Mütter jährlich im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder Geburt - 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern.

Die "Countdown to 2015"-Initiative stellte im Rahmen der Konferenz ihren neuen Bericht vor. Dieser dokumentiert die Fortschritte bei der Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele, die die Gesundheit von Müttern und Kindern betreffen (MDG 4 und MDG 5). Während einige Länder gute Fortschritte verzeichnen, sind es vor allem die Länder südlich der Sahara, die zurück liegen. Problematisch sind vor allem die häufig schlecht funktionierenden Gesundheitssysteme und der Mangel an Gesundheitsfachkräften. Der Bericht zeigt zum einen, dass die MDGs 4 und 5 durchaus bis 2015 zu erreichen sind. Allerdings nur mit zusätzlichen politischen Vereinbarungen und finanziellen Investitionen.


Zusätzliche Investitionen

Konkret werden für die Erreichung des MDG 5 zusätzliche Mittel in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar im Jahr 2010 benötigt, so eine der zentralen Botschaften der Konferenz. Bis 2015 müsste dieser Betrag dann auf insgesamt 20 Milliarden US-Dollar ansteigen.

Zusagen für zusätzliche Investitionen kamen von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung: Melinda Gates kündigte auf der "Women Deliver" an, dass die Stiftung in den nächsten fünf Jahren eineinhalb Milliarden US-Dollar zur Unterstützung von Programmen für Mütter und Kinder, Familienplanung und Ernährung in Entwicklungsländern zur Verfügung stellen wird.


Weitere Informationen:
Der "Countdown to 2015"-Bericht kann in englischer Sprache heruntergeladen werden unter:
http://www.countdown2015mnch.org/reports-publications/2010-report
Auf der DSW-Homepage finden Sie unsere Presseinformation zur "Women Deliver"
http://dsw-online.de/presse/presseinformationen161.shtml?navanchor=10049

Quelle: www.womendeliver.org, 28. Juni 2010; dpa-Meldung, Juni 2010


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Juni_2010.pdf


*


Quelle:
DSW [news] - Juni 2010
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: 0511/943 73-0, Telefax: 0511/943 73-73
E-mail: info@dsw-hannover.de, dswnews@dsw-hannover.de
Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2010