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HERZ/718: Studie - Verlängert Digitoxin das Leben von Herzschwachen? (idw)


Medizinische Hochschule Hannover - 26.03.2014

Verlängert Digitoxin das Leben von Herzschwachen?

MHH-Wissenschaftler führen Studie zur Verbesserung der Therapie von Herzinsuffizienz durch / Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert sie mit 3,2 Millionen Euro



Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) planen eine Studie zur Therapie der Herzschwäche, welche das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 3,2 Millionen Euro fördert. Die Forscher werden untersuchen, ob der Wirkstoff Digitoxin, der die Kontraktionskraft des Herzens erhöht, das Leben von Patienten mit einer bestimmten Form der Herzschwäche verlängern und ihre Krankenhausaufenthalte verringern kann. Digitoxin gehört zur Gruppe der Digitalis-Präparate, die - ursprünglich aus dem Fingerhut gewonnen - bei ausgewählten Patienten zur Behandlung der Herzschwäche oder von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden können.

Privatdozent Dr. Udo Bavendiek und Professor Dr. Johann Bauersachs, MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie, leiten die "DIGIT-HF-Studie", an der sich 40 Zentren mit insgesamt rund 2.200 Patienten beteiligen. Die Studie wird fünf Jahre dauern. Hauptstudienzentrum ist die MHH und federführend ist außer den Kardiologen auch Professor Dr. Armin Koch, Direktor des MHH-Instituts für Biometrie. Diese Studie ist eine der finanziell umfangreichsten, die das BMBF im Rahmen des Programms Klinische Studien bisher gefördert hat.

Die Studienteilnehmer leiden unter fortgeschrittener, chronischer Herzschwäche mit verminderter Pumpleistung der linken Herzkammer, der sogenannten systolischen Herzinsuffizienz. In Deutschland sind davon bis zu zwei Millionen Menschen betroffen, es ist eine der häufigsten Ursachen für Tod und Krankenhausaufnahmen. Bei dieser Herzschwäche kann das Herz nur noch vermindert pumpen, was einen hohen Leidensdruck zur Folge hat: Die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten ist stark eingeschränkt, sie sind schnell erschöpft, haben Rhythmusstörungen, Luftnot oder sind sogar unbeweglich.


Weitere Informationen erhalten Sie bei

Privatdozent Dr. Udo Bavendiek
Klinik für Kardiologie und Angiologie
bavendiek.udo@mh-hannover.de und

Professor Dr. Johann Bauersachs
Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie
bauersachs.johann@mh-hannover.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution121

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Medizinische Hochschule Hannover, Stefan Zorn, 26.03.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. März 2014