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HERZ/749: Behandlungsmethoden bei der Symptomatischen Aortenklappen-Stenose (idw)


Deutsche Gesellschaft für Kardiologie / Herz- und Kreislaufforschung e.V. - 31.08.2014

GARY-Ergebnisse: Deutlicher Gewinn an Lebensqualität für Herzklappen-Patienten

Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Barcelona



Barcelona/Düsseldorf, 31. August 2014 - "Die Behandlung der symptomatischen Aortenklappen-Stenose, sowohl mittels konventionellem Aortenklappen-Ersatz als auch durch eine kathetergestützte Aortenklappen-Implantation, führt zu einer deutlichen Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität", berichtete beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) Dr. Markus Krane vom Klinikum rechts der Isar, München. "Die eindrucksvollsten Verbesserungen ergaben sich für die Bereiche Mobilität und allgemeine Aktivität."

Dr. Krane präsentierte in Barcelona aktuelle Daten aus dem "German Aortic Valve Registry" (GARY). In diesem Register werden Patienten erfasst, die wegen einer schweren Einengung der Aortenklappen eine Klappe ersetzt bekommen - entweder in Form eines herkömmlichen chirurgischen Eingriffs (AKE) oder mittels einer schonenderen Katheter-Intervention (TAVI).

Erworbene Erkrankungen der Aortenklappe, in der Mehrzahl der Fälle Aortenklappen-Stenosen, sind die häufigsten Herzklappenprobleme insbesondere bei älteren Patienten. Der derzeitige Goldstandard zur Therapie der erworbenen Aortenklappen-Stenose ist der konventionell chirurgische Aortenklappen-Ersatz, der zu einer signifikanten Verlängerung des Langzeitüberlebens im Vergleich zur unbehandelten Aortenklappen-Stenose führt. Ein neues Verfahren zur Therapie der symptomatischen Aortenklappen-Stenose stellt die kathetergestützte Aortenklappen-Implantation (TAVI) dar. "TAVI sollte gegenwärtig nur bei bestimmten Patienten mit besonderen Voraussetzungen sowie unter geeigneten Strukturen zum Einsatz kommen", so Dr. Krane. "Die bislang bekannten Ergebnisse über einen Nachbeobachtungszeitraum von bis zu drei Jahren sind für dieses relativ neue Verfahren vielversprechend. Aussagekräftige Studien zum Langzeitverlauf fehlen allerdings noch. Neben Sterblichkeit und Komplikationen ist die Entwicklung der Lebensqualität nach der Behandlung der symptomatischen Aortenklappen-Stenose sowohl für eine patientenzentrierte Beratung als auch zur Beurteilung der Effektivität von neuen Behandlungsmethoden von größtem Interesse."

Und diese ist bei beiden Verfahren gut, wie die Daten von 13.860 Patienten zeigen, die sich 2011 in Deutschland einem chirurgischen Aortenklappen-Ersatz oder einer kathetergestützten Aortenklappen-Implantation unterzogen haben. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten wurde mittels des EuroQOL Five Dimension (EQ-5D-3L) Fragebogens vor und zwölf Monate nach dem Eingriff erhoben. Dieser Test berücksichtigt die Dimensionen Mobilität, Selbstversorgung, allgemeine Aktivität, Schmerzen sowie Angst/Niedergeschlagenheit. Das Follow-up für die gesundheitsbezogene Lebensqualität konnte bei 75 Prozent der Patienten vollständig erhoben werden.

Für die Patienten konnte ein Anstieg der gesundheitsbezogenen Lebensqualität anhand einer Zunahme der Patienten innerhalb der Klasse 1 (keine Beschwerden) der einzelnen Dimensionen des EQ-5D-3L zwischen dem präoperativen Wert und ein Jahr nach dem Eingriff festgestellt werden. "Im Einzelnen nahm der Anteil an Patienten in der Klasse 1 für die Mobilität um 7,9 Prozent, für die Selbstversorgung um 0,9 Prozent, für die allgemeine Aktivität um 14,7 Prozent, für die Schmerzen um 0,9 Prozent und für die Dimension Angst/Niedergeschlagenheit um 1,3 Prozent zu", berichtete Dr. Krane.


Quelle:
ESC Abstract 214 - Krane et al: Improved quality of life in 13.860 patients treated by surgical aortic valve replacement or transcatheter aortic valve implantation


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.
Prof. Dr. Eckart Fleck, 31.08.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2014