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HERZ/460: Deutsche unterschätzen Vorhofflimmern (IMWF)


IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung - Donnerstag, 22. April 2010

Deutsche unterschätzen Vorhofflimmern


Hamburg, 22. April 2010 - Jeder siebte Schlaganfall in Deutschland ist auf Vorhofflimmern zurückzuführen - fast 40.000 Fälle pro Jahr. Trotzdem ist diese Form der Herzrhythmusstörung in der Bevölkerung wenig bekannt. Nur jeder zehnte Bundesbürger gilt bei Gesundheitsexperten als gut über Vorhofflimmern informiert. Auch bei den Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft zeigen sich Wissenslücken. Viele unterschätzen die Bedeutung sowie die Folgerisiken. Das sind Ergebnisse der Studie "Herzrhythmusstörungen" von Handelsblatt und sanofi-aventis.

Rund eine Million Bundesbürger leiden an Vorhofflimmern. Und die Krankheit ist weiter auf dem Vormarsch. Experten rechnen damit, dass sich die Zahl der Betroffenen in den nächsten 50 Jahren verdoppeln wird. Beim Vorhofflimmern handelt es sich um die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen. Das Herz gerät dabei quasi aus dem Takt. Üblicherweise geht die Krankheit mit einem Gefühl der inneren Unruhe einher, mit Schwindel, Atemnot, Schwitzen und Brustschmerzen. Viele Betroffene spüren aber auch gar keine Symptome. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann das gefährliche Folgen haben: Denn das aus dem Takt geratene Herz verdoppelt die Sterberate bei den Betroffenen. Das Risiko für einen Schlaganfall ist um das Fünffache erhöht. Auch Herzinfarkt, Kammerflimmern oder plötzlicher Herztod können durch Vorhofflimmern ausgelöst werden.


Bevölkerung und Fachleute offenbaren Wissenslücken

Neun von zehn Bundesbürgern sind nach Überzeugung von Gesundheitsexperten allerdings unzureichend über diese weit verbreitete Krankheit informiert. Und selbst die Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft wissen zu wenig über Symptome, Therapiemethoden und Behandlungskosten Bescheid. So ist beispielsweise drei von zehn Gesundheitsexperten nicht bekannt, dass Vorhofflimmern zu einem Schlaganfall führen kann. Sie unterschätzen außerdem die Zahl der Betroffenen und der Arztbesuche, die mit dieser Krankheit verbunden sind.


Gesundheitsexperten sehen Nachholbedarf in der Forschung

Es ist jedoch wichtig, dass Vorhofflimmern richtig und rechtzeitig behandelt wird. Denn diese Rhythmusstörung ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung. Allerdings schlägt bisher bei fast einem Drittel der Patienten die Behandlung trotz vielfältiger Therapiemöglichkeiten nicht an. Zudem ist die Einnahme der Medikamente gegen Vorhofflimmern häufig mit Nebenwirkungen verbunden. Jeder zweite Gesundheitsexperte wünscht sich daher neue Medikamente und fordert eine verstärkte Forschung auf diesem Gebiet. Ziel muss es dabei sein, Therapien zu entwickeln, die der Krankheit Einhalt gebieten und das Todesfallrisiko verringern. Immerhin kommt jetzt Bewegung in die Forschung: Erstmals seit zehn Jahren wurde im vergangenen November in der Europäischen Union ein neues Präparat gegen Herzrhythmusstörungen zugelassen. Studien zeigen, dass dieses Medikament bei Patienten mit Vorhofflimmern die Sterberate aufgrund von Herz- oder Gefäßkrankheiten senken kann. Eine Reihe weiterer Medikamente befinden sich zurzeit in der Erprobungsphase.


Hintergrundinformationen:

Im Auftrag des IMWF Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung sowie von Handelsblatt trend wurden im November und Dezember 2009 insgesamt 250 Fach- und Führungskräfte aus der Gesundheitswirtschaft zum Thema Vorhofflimmern befragt. Die Studie kann unter folgender Adresse zum Preis von 69 Euro bestellt werden:
http://www.handelsblatt-shop.com/154/pid/1224/Handelsblatt_Trend_-_Herzrhythmusstoerungen.htm

IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte zwischen Wissenschaft und an fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen interessierter Unternehmen geknüpft werden.
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Wenn Sie an diesem Netzwerk partizipieren wollen, freut sich das IMWF über Ihre Nachricht. Von wissenschaftlichen Partnern wird erwartet, nachweislich praxisorientierte Forschung leisten zu wollen. Im Gegenzug hierzu obliegt es den eingebundenen Unternehmen, relevante Fragestellungen zu formulieren und die Freiräume für die Aufarbeitung dieser Themen zu gewährleisten

Weitere Informationen finden Sie unter
www.imwf.de


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Quelle:
IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung -
Pressemitteilung vom 22. April 2010
Faktenkontor GmbH, Roland Heintze
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E-Mail: roland.heintze@faktenkontor.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2010