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FORSCHUNG/791: Virtuelle Leber - Wirkungen von Medikamenten auf die Leber vorhersagen (idw)


Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund - 09.08.2013

Gemeinsames toxikologisches Forschungsprojekt zwischen TU und IFADO kommt nach Dortmund



Viele Medikamente müssen nach ihrer Einführung wieder vom Markt genommen werden. Die häufigste Ursache hierfür sind Leberschäden; gefährlich für die Patienten, denn die Auswirkungen können irreversibel sein. Problematisch auch für die Pharmaindustrie, die Milliarden an Entwicklungskosten in den Sand gesetzt hat. Um Abhilfe zu schaffen, haben Toxikologen und Biostatistiker in Dortmund mathematische Modelle entwickelt, mit denen bestimmte Wirkungen von Medikamenten auf die Leber vorhergesagt wurden können. Solche Modelle, im Prinzip verschachtelte mathematische Gleichungen lassen sich auch ín Form eines Videos darstellen, das zeigt, wie ein Stück Lebergewebe auf die Einwirkung von Chemikalien reagiert (Bild). Neben diesen anschaulichen Veränderungen des Gewebes berücksichtigt das Modell auch genomweite Veränderungen auf molekularer Ebene. Das Dortmunder Leber Modell hat in letzter Zeit mit Veröffentlichungen in Nature und PNAS für Aufsehen in der Fachwelt gesorgt (Zeigerer et al., 2012; Hoehme et al., 2010). Jetzt reagieren auch Pharmaindustrie und Drittmittelgeber. Mehr als eine Million Fördergelder wurden für 2014 zusätzlich für biostatistisch-toxikologische Forschung nach Dortmund bewilligt, um das dort bereits bearbeitete Projekt "Virtuelle Leber" zu verstärken. Eine willkommene Unterstützung für das Dortmunder Kompetenzfeld Biomedizin und Wirkstoffforschung.


Kontakt:
Prof. Jan G. Hengstler
IfADo - Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund
E-Mail: hengstler@ifado.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image210745
Standbild aus einer Lebersimulation. Im Zentrum ist die durch eine Chemikalie verursachte Gewebeschädigung zu erkennen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution670

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund
Prof. Jan G. Hengstler, 09.08.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. August 2013