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PSYCHOLOGIE/135: Literaturhinweis - Introvision bei Stress- und Angstbewältigung (idw)


Universität Witten/Herdecke - 17.03.2016

Fragetechnik hilft bei Stress- und Angstbewältigung

Das Buch "Introvision bei Stress- und Angstbewältigung" zeigt Therapeuten und Laien, wie man der Angst ins Auge blicken lernt


Das neue Buch der beiden Therapeutinnen Melanie Neumann und Kathrin Heck "Introvision bei Stress- und Angstbewältigung" zeigt Therapeuten und Laien, wie man der Angst ins Auge blicken lernt. "Schau der Angst in die Augen und sie zwinkert dir zu", sagt ein russisches Sprichwort und das ist auch der Ansatz des Buches: Wie schaffe ich es, meine Angst zu durchleben, damit sie mich nicht mehr belastet?

Das Buch beginnt mit einem Fallbeispiel: Frau X ist depressiv, an der Grenze zum Burn-Out und hat viele körperliche Beschwerden. "Die Methode der Introvision beruht darauf, den Klienten ausgiebig nach seinen Ängsten und Befürchtungen zu fragen, z.B. was befürchten Sie, wenn Sie die Arbeit nicht mehr schaffen; was ist so schlimm daran, keine Karriere zu machen, usw.?" beschreibt Privatdozentin Dr. Melanie Neumann den Ansatz der Therapie. Sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und Angehörige der Fakultät für Gesundheit an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) sowie Mitglied des Instituts für Integrative Medizin. Zudem ist sie an der UW/H als Lehrbeauftragte tätig. "Frau X ist sehr ehrgeizig und die gezielten Fragen laufen darauf hinaus, die individuellen, biographischen Ursachen ihrer Angst zu finden. Im Fall von Frau X ist es die Angst vor dem Versagen und vor der Ablehnung, wenn sie keine besonderen Leistungen bringt."

Die Introvision wirkt zum Beispiel bei Stress / Burnout, beruflichen oder familiären Versagensängsten und bei Angst vor Fehlern oder Kritik. Darüber hinaus erzielt die Methode auch bei allen klassischen Angsterkrankungen, wie z.B. der Vortragsangst, der Angst vor öffentlichen Plätzen und Menschenmengen als auch bei Panikattacken gute Erfolge. "Es geht darum, der Angst mit Fragen ganz genau auf den Grund zu gehen. Dabei gilt es, die individuelle Angst ernst zu nehmen und nicht rationalisieren oder wegdenken zu wollen." Vielmehr fordern die Therapeutinnen dazu auf, die Angstsituation ganz genau und mit inneren Bildern zu durchleben. Denn wenn eines aus jahrzehntelanger Forschung und Praxis klar geworden ist, dann dies: Die Angst wird nur schlimmer, wenn man sie vermeidet. Bei der Introvision geht es also um klare Konfrontation. "Das ist nicht das, was man für gewöhnlich gerne macht. Darum ist es wichtig, einen Therapeuten zu haben, der oder die einen bei diesem eher unangenehmen, aber wirkungsvollen Grenzgang an die Hand nimmt und unterstützt", erklärt Neumann die Grenze, die dieses Buch für Laien hat. Die breite Wirksamkeit der Introvision ermutigt, sich der eigenen Angst zu stellen, aber bei der Umsetzung wird es ohne Hilfe selten gehen. Erfolgreich eingesetzt wird die Introvision nicht nur in der Einzeltherapie, sondern auch in Unternehmen zur Stress- und Konfliktbewältigung sowie in der beruflichen Rehabilitation für psychisch erkrankte Menschen.


Melanie Neumann, Kathrin Heck: Introvision bei Stress- und Angstbewältigung, Kurz-Manual für Psychotherapeuten, Coaches und Berater, Springer 2016, 978-3-658-12034-4
http://www.springer.com/de/book/9783658120344#aboutBook

Privatdozentin Dr. Melanie Neumann ist als Heilpraktikerin für Psychotherapie im Bereich Stress- und Angstbewältigung tätig. Sie ist Angehörige der Fakultät für Gesundheit an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) und Mitglied des Instituts für Integrative Medizin. Zudem ist sie an der UW/H als Lehrbeauftragte tätig.

Kathrin Heck, Diplom-Pädagogin, leitet den Sozialpädagogischen Dienst im Bereich der beruflichen Rehabilitation für psychisch erkrankte Menschen im "Bergedorfer Impuls" in Hamburg und ist nebenberuflich als Coach und Trainerin tätig.

Weitere Informationen bei
Privatdozentin Dr. Melanie Neumann
melanie.neumann@uni-wh.de

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Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.springer.com/de/book/9783658120344#aboutBook

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Witten/Herdecke, Kay Gropp, 17.03.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2016

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