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ARTIKEL/457: "Komm mit in das gesunde Boot" - Gesundheitsprogramm für Grundschulen (uni ulm intern)


uni ulm intern, Nr. 301, Dezember 2009 - Das Ulmer Universitätsmagazin

Mit dem gesunden Boot gegen Übergewicht und Bewegungsmangel

Gesundheitsprogramm der Landesstiftung


Die Landesstiftung Baden-Württemberg hat eine neue Initiative zur Bewegungs- und Ernährungskompetenz für Grundschulkinder gestartet. Im Beisein von Ministerpräsident Günther Oettinger fand in Stuttgart mit rund 250 Experten und Interessierten die Auftaktveranstaltung des Gesundheitsförderprogramms "Komm mit in das gesunde Boot - Grundschule" statt.


Bewegungsmangel und Übergewicht sind die Risikofaktoren des 21. Jahrhunderts. Durch Prävention, besonders im Kindesalter, können viele Folgekrankheiten eingedämmt oder vermieden werden. Die Landesstiftung Baden-Württemberg hat mit ihrem Programm "Komm mit in das gesunde Boot" für Bewegungsförderung und mehr Ernährungskompetenz im Kindergarten einen wichtigen Grundstein gelegt. Nun kommt das gesunde Boot auch in die Grundschule. Das Projekt wurde unter der Federführung von Professor Jürgen Steinacker, Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin am Universitätsklinikum Ulm, und seinem Team im Auftrag der Landesstiftung Baden-Württemberg entwickelt und umgesetzt.

Für Ministerpräsident Oettinger ist das Programm "ein weiterer wichtiger Mosaikstein auf dem Weg zu einem kinderfreundlichen Baden-Württemberg. Das Programm hat seine Wirksamkeit im Kindergarten bewiesen. Umso wichtiger ist jetzt eine Weiterführung für Kinder im Grundschulalter".

Der Geschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg, Herbert Moser, betonte in seinem Grußwort: "Nur wenn Kinder sehr früh lernen, was gesundes Essen ist und Freude an viel Bewegung vermittelt bekommen, dann nehmen sie das auch an. Diese Erfahrung hat uns das Programm für den Kindergarten gelehrt und darum wollen wir es nun auch für die Grundschulen einsetzen."

Professor Steinacker erläuterte in seiner Einführung: "In 'URMEL-ICE' haben wir in einem großen Projekt der Landesstiftung gezeigt, dass Gesundheitsförderung gemeinsam mit den Grundschullehrern funktioniert, auch die Eltern einbezieht und damit messbare Resultate erzielt." Sich ausreichend bewegen, die Freizeit sinnvoll gestalten, sich gesund ernähren - das sind Kernthemen, in denen die Kinder mit Hilfe des neu entwickelten Gesundheitsförderprogramms Kompetenzen erwerben sollen. Der Start erfolgte mit Beginn des laufenden Schuljahres. Bis Ende kommenden Jahres soll das Programm in allen vier Klassenstufen der Grundschule angeboten werden. Grundschullehrerinnen und -lehrer aus Baden-Württemberg können vor Ort an regionalen Fortbildungen teilnehmen, in denen sie umfangreiche Materialien, aber vor allem Hintergrundwissen und Unterstützung durch ausgebildete Multiplikatoren erfahren.

Das Programm bietet praxiserprobte Materialien - die in Zusammenarbeit mit erfahrenen Lehrkräften aus Grundschulen entwickelt wurden - und direkt im Unterricht eingesetzt werden können. Dabei helfen die beiden Identifikationsfiguren und Vorbilder Finn und Fine. Zwei kleine Piraten, die Baden-Württembergs Kinder auf ihrem Weg hin zu einem gesunden Lebensstil begleiten werden.

Die Inhalte werden vor allem im Fächerverbund "Mensch, Natur und Kultur" (MeNuK) von Klassen- oder Fachlehrern umgesetzt. Sie umfassen pro Schuljahr 20 Unterrichtseinheiten im Umfang von je einer oder zwei Unterrichtsstunden. Neben den Themen Bewegung, Ernährung und Freizeitverhalten für die Schülerinnen und Schüler sind auch Materialien für die Elternarbeit entwickelt worden. - eb

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Quelle:
uni ulm intern, Nr. 301 (39. Jg.), Dezember 2009, S. 43
Herausgeber: Universität Ulm, Pressestelle
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uni ulm intern erscheint sechsmal pro Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Januar 2010

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