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AUSLAND/8235: Aus aller Welt - 21.08.2019 (SB)


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Zwangsrückführung von Rohinya nach Myanmar beginnt

Ab diesem Donnerstag sollen täglich 300 Rohinya, die von Myanmar nach Bangladesch geflohen waren, zwangsweise in ihr Heimatland zurückgeführt werden. Die Regierungen beider Länder vereinbarten in einem ersten Schritt die Überführung von rund 3500 Menschen. Insgesamt sind in den beiden zurückliegenden Jahren über 740.000 Rohinya aus dem Bundesstaat Rakhine in Myanmar vor Morden, Massenvergewaltigungen und Folter in das Nachbarland geflohen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert von den Regierungen beider Staaten, daß sie ihre Rückführungspläne fallen lassen, da in Myanmar die zur muslimischen Minderheit gehörenden Rohinya weiterhin systematisch verfolgt werden. Zuvor hatten Ermittler der Vereinten Nationen von einem anhaltenden Völkermord in dem Land berichtet. Am Mittwoch gaben insgesamt 61 lokale, nationale und internationale Organisationen, darunter CARE, Save the Children, Oxfam, die Welthungerhilfe und World Vision, eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie die Anerkennung der Menschenrechte aller Menschen in Rakhine fordern. Außerdem sollen die Rohinya bei der Entscheidung über ihre Rückkehr ein Mitspracherecht haben. Jeder Rückkehrprozeß muß sicher, freiwillig und würdevoll verlaufen.

21. August 2019


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