Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


AUSLAND/8253: Aus aller Welt - 08.09.2019 (SB)


VOM TAGE


IAEA-Chef Feruta in Teheran

Der geschäftsführende Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Cornel Feruta, ist am Sonntag nach Teheran geflogen, wo er mit Außenminister Mohammed Dschawad Sarif, dem Leiter des iranischen Atomprogramms, Ali-Akbar Salehi, sowie dem Sicherheitsberater Ali Schamchani, über das iranische Atomprogramm und das Internationale Atomabkommen von Wien aus dem Jahr 2015 sprechen wollte. Die USA hatten das Abkommen vor über einem Jahr als einziger Vertragspartner einseitig aufgekündigt. Die europäischen Unterzeichner des Abkommens treten zwar für dessen Beibehaltung ein, kommen jedoch nicht ihrer Pflicht nach, der Islamischen Republik eine Rückkehr zu den Weltmärkten und dem globalen Finanzsystem zu ermöglichen. Salehi betonte diesen Umstand nach dem Treffen mit Feruta. Die iranische Regierung hatte vor diesem Hintergrund damit begonnen, schrittweise die eigene Nukleartechnologie auszubauen. Als nächster Schritt ist der Einsatz moderner Zentrifugen zur Anreicherung von Uran geplant. Dem Atomabkommen zufolge dürfte der Iran nur weniger effektive Zentrifugen der ersten Generation einsetzen. Damit könnte das Atomabkommen insgesamt obsolet werden. Der Sprecher der iranischen Atomorganisation (AEOI), Behrus Kamalwandi, sagte am Samstag, den europäischen Vertragspartnern Frankreich, Großbritannien und Deutschland bleibe nur wenig Zeit, das Abkommen zu retten, indem sie Wege finden, wie die gegen sein Land verhängten US-Sanktionen zu umgehen wären. Laut Kamalwandi wird der Iran weiterhin mit der IAEA kooperieren und deren Inspektoren uneingeschränkten Zugang zu den iranischen Atomanlagen gewähren.

8. September 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang