Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


AUSLAND/8366: Aus aller Welt - 31.12.2019 (SB)


VOM TAGE


Ukrainische-russisches Abkommen zum Gastransit

Der staatliche ukrainische Gasversorger Naftogaz und der staatlich kontrollierte russische Konzern Gazprom haben einen Fünfjahresvertrag zur Durchleitung russischen Erdgases durch die Ukraine unterzeichnet. Kiew profitiert von dem Transit während der Laufzeit im Umfang von mindestens sieben Milliarden US-Dollar. Das ist weniger als nach dem abgelaufenen Zehnjahresabkommen, denn mit Fertigstellung der Ostseepipeline Nord Stream 2 Ende 2020 kann verstärkt russisches Gas unter Umgehung der Ukraine über Deutschland nach Westeuropa geliefert werden. Statt der bisher rund 90 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr sollen 2020 65 Milliarden Kubikmeter den Weg über die Ukraine nehmen. In den vier folgenden Jahren sinkt die Marge auf 40 Milliarden Kubikmeter.

Das ukrainisch-russische Gasabkommen war unter anderem bei Verhandlungen vor zwei Wochen in Berlin auf den Weg gebracht worden. Bundeswirtschaftsminister Altmaier und die EU hatten die Gespräche vermittelt. Der Vertragsunterzeichung am Montagabend waren weitere tagelange Verhandlungen vorausgegangen.

Teil des Abkommens ist ein Kredit über rund 2,6 Milliarden Euro, den Gazprom Naftogaz gewährt. Damit kann das Unternehmen mehrere Forderungen aus Rechtsstreitigkeiten beilegen. Als Gegenleistung verzichtet Kiew auf Forderungen an Rußland in zweistelliger Milliardenhöhe.

31. Dezember 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang