In Bolivien hat die selbsteingesetzte Übergangsregierung von Jeanine Áñez vorgezogene Neuwahlen für den 3. Mai angesetzt. Das meldete der Vorsitzende der Wahlkommission, Romero, in La Paz. Der Wahlkalender wird offiziell am Montag bekanntgeben. Die letzte Präsidentschaftswahl am 20. Oktober hatte der langjährige sozialistische Amtsinhaber Evo Morales mit deutlichem Abstand vor seinem konservativen Kontrahenten gewonnen. Die Opposition forderte zunächst eine Stichwahl und dann Neuwahlen. Als Morales den Rückhalt von Militär und Polizei verlor, gab er sein Amt auf und floh über Mexiko ins politische Asyl in Argentinien. Für die kommende Präsidentschaftswahl wird der erste indigene Präsident Boliviens nicht erneut antreten. Seine linke MAS-Partei wird möglicherweise den früheren Wirtschaftsminister Luis Arce Catacora oder den Gewerkschaftsfunktionär Andronico Rodriguez ins Rennen schicken.

4. Januar 2020