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MELDUNG/199: Neue Gehörlosenbroschüre jetzt auch im Internet (Stadt Witten)


Witten - Pressemitteilung von Mittwoch, 14. September 2011

Ein Stückchen mehr Barrierefreiheit: Neue Gehörlosenbroschüre jetzt auch im Internet


Witten. Barrierefreiheit - das ist eine der großen Herausforderungen unserer Tage. Es bedeutet, Gegenstände, Medien und Einrichtungen so zu gestalten, dass sie von jedem Menschen unabhängig von einer eventuell vorhandenen Behinderung uneingeschränkt benutzt werden können. Seit den 1990er Jahren ist Barrierefreiheit durch Kampagnen, die die Berücksichtigung der besonderen Ansprüche von Menschen mit Behinderung einforderten, aber auch durch die demografische Entwicklung zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt worden.

Für Witten ist Barrierefreiheit allerdings nichts Neues. Bereits seit Jahren ist der Stadt bewusst, dass behinderte Menschen im Umgang mit öffentlichen Einrichtungen besondere Anforderungen haben. "Schon vor Jahren haben wir damit begonnen, unsere Stadt in den Kernbereichen für Rollstuhlfahrer leichter nutzbar zu machen;" sagt Wittens Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Das dem Einen "sin Uhl" dabei dem Anderem "sin Nachtigall" sein kann, habe man schnell bemerkt. Denn rollstuhlgerecht abgesenkte Bürgersteige könnten schnell zu Fallen für Blinde oder sehbehinderte Menschen werden. In Witten bemühe man sich um vernünftige Kompromisse.

Vorgeschichte hat Konsequenzen

Besondere Aufmerksamkeit bekommen in der Ruhrstadt auch die Gehörlosen. An die Vorgeschichte erinnert sich der städtische Behindertenbeauftragte Heinz Göbeler: "Wir mussten bei einem Bombenfund Wohnungen evakuieren und haben dabei festgestellt, dass wir Gehörlose nur schwer erreichen können." Das habe schon vor Jahren dazu geführt, dass für Mitarbeiter der Feuerwehr und anderer städtischer Dienststellen Kurse in Gebärdensprache angeboten wurden.

Die vor kurzem fertig gestellte Broschüre für Gehörlose schließt eine weitere Lücke. Sie fasst Informationen zusammen, die für gehörlose und alle anderen Menschen, die in Gebärdensprache reden, wichtig sind. Hier sind wissenswerte Faxnummern und E-Mail-Adressen nachlesbar, Notfall-Faxe für Notarzt, Polizei, Feuerwehr. Arzt und andere Hilfeleistungen gibt es darin ebenso wie Tipps für Freizeit oder Weiterbildung. Auch in Fällen häuslicher Gewalt oder zum Sperren von Kreditkarten finden Gehörlose dort schnelle und unkomplizierte Kontakte zu Helfern.

Heinz Göbeler: "Die Autoren haben die Sprache der Broschüre den Anforderungen der Nutzer angepasst. Sie ist einfach verständlich, bildhaft und wird durch eine Vielzahl von Bildern oder Fotos ergänzt." Ein besonderer Dank gebühre den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ruhrtaler Gehörlosenvereins, der Wittener Gehörlosenberatung und den städtischen oder anderen Institutionen, die gehölrlose oder hörbehinderte Menschen beraten. Ohne die finanzielle Unterstützung des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Krankenkassen und der Stadtwerke Witten sei die Broschüre ebefalls nicht realisierbar gewesen, so Göbeler.

Seit dem 13. September ist die Broschüre auch online auf den Internetseiten der Stadt Witten unter http://www.witten.de/ Broschueren-fuer-Gehoerlose-und-Notfallfaxe.17883.0.html zu finden.


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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 14. September 2011
Stadt Witten
Postfach 22 80
58449 Witten
Internet: http://www.witten.de
Email: presse@witten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2011