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SPORT/304: Paralympics in Vancouver - Medaillenchancen dank Top-Team-Förderung (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 11 / 16. März 2010
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Paralympics in Vancouver: Medaillenchancen dank Top-Team-Förderung

Das Modell, dass der DBS gemeinsam mit den Sponsoren Allianz und Telekom entwickelt hat, geht auf eine Initiative von Bundespräsident Horst Köhler zurück


(DOSB PRESSE) Seit dem 12. März kämpfen 505 paralympische Athleten aus 44 Nationen um Gold, Silber und Bronze bei den Paralympischen Winterspielen 2010 in Vancouver. Die Teilnehmer des Deutschen Top Teams konnten sich diesmal dank des Fördermodells, das der Deutsche Behindertensportverband gemeinsam mit den Sponsoren Allianz und Deutsche Telekom entwickelt hat, optimal auf ihre Wettkämpfe vorbereiten.

Das ist für die Paralympioniken keine Selbstverständlichkeit. Sie haben nicht nur einen aufwendigen Alltag zu bewältigen, sondern müssen ihren trainingsintensiven Sport auch mit einer vollen beruflichen Tätigkeit vereinbaren. Doch sportliche Höchstleistungen bei den paralympischen Spielen erfordern eine professionelle, langfristige und vor allem zeitintensive Vorbereitung.


Mehr Trainingszeit für die Athleten

Kerngedanke des Konzepts ist es, den Athleten mehr Zeit für Training und Wettkämpfe zu ermöglichen. Berufstätige Sportler können sich bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit freistellen lassen, die Arbeitgeber erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich von bis zu 1.500 Euro monatlich. Schüler und Studenten werden separat gefördert.

Darüber hinaus profitieren die Athleten von einer monatlichen Grundförderung von 200 Euro und können bis zu 6.000 Euro im Jahr für die Anschaffung von Sportgeräten zurückerstattet bekommen. Die Förderung wird über die Stiftung Deutsche Sporthilfe ausgezahlt. Initiative des Bundespräsidenten zum Erfolg geführt Initiiert wurde die Förderung von Bundespräsident Horst Köhler, der beide Unternehmen am Rande der paralympischen Winterspiele 2006 in Turin für eine Förderung begeistern konnte und damit die Grundlage für das Engagement schuf. Erste Erfolge zeigten sich bei den paralympischen Sommerspielen 2008 in Peking, bei denen das deutsche Team 59 Medaillen gewann.

Auf diese Weise fördert das Programm seit drei Jahren insgesamt mehr als 50 paralympische Athletinnen und Athleten. Darunter ist auch die sehbehinderte Biathletin Verena Bentele, die in Vancouver gleich ihren ersten Wettkampf gewann und sich darüber hinaus in nahezu allen nordischen Disziplinen Medaillenchancen ausrechnen darf. "Mit Assistanceleistungen, wie unseren Rehabilitationsangeboten für Unfallverletzte, und der Förderung des paralympischen Sports wollen wir als Versicherer mehr für behinderte Menschen tun", sagt Dr. Gerhard Rupprecht, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG. "Gleichzeitig halten die Leistungen der Paralympioniken uns alle dazu an, nicht auf eine Behinderung - ein 'Defizit? - sondern auf die Potenziale eines Menschen zu schauen und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft."

Für die Deutsche Telekom ist die Unterstützung des Behindertensports "ein konsequenter Bestandteil ihrer unternehmerischen Verantwortung für die Gesellschaft", wie das Unternehmen erklärt.

"Wir verstehen uns als Partner der Athleten. Mit unserem Engagement helfen wir dabei, dass sich die Spitzensportler auf ihren Sport konzentrieren und sich so optimal auf die Wettkämpfe vorbereiten können", sagt René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Erfolge des German Paralympic Top Team verschaffen den Athleten und deren Sport mehr Öffentlichkeit und tragen dazu bei, die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit Behinderung voranzutreiben."

Für den Behindertensportverband sei die Zusammenarbeit mit starken Partnern aus der Wirtschaft im paralympischen Leistungssport unerlässlich, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des DBV. "Ohne die Top Team Förderung von unseren Partnern, der Allianz und der Deutschen Telekom AG wäre die optimale Vorbereitung auf die Paralympics in Vancouver praktisch nicht möglich gewesen. Die Platzierungen unserer Athletinnen und Athleten bei den bisherigen Europa- und Weltcups zeigen, dass wir mit diesen starken Partnern im Rücken auf dem richtigen Weg sind", sagt Beucher.


Erfolge auch im paralympischen Breitensport

Das Fördermodell schafft in Deutschland die Rahmenbedingungen, die für einen professionell ausgeübten paralympischen Sport notwendig sind. Doch es wirkt darüber hinaus.

Rund 6,7 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung leben in Deutschland. Über die Vorbildfunktion der paralympischen Sportler möchte das Programm mehr Menschen mit Behinderung zum Sport ermutigen. Auch hier zeigen sich erste Erfolge: So gewann der Deutsche Behindertensportverband allein im Jahr 2008 rund 55.000 Mitglieder hinzu. 4.000 neue sportbegeisterte Leute unter 21 verzeichnet die Deutsche Behinderten Sportjugend im selben Jahr.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 11 / 16. März 2010, S. 8
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2010