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VERBAND/636: Eine wirkliche Hilfe für schwangere Frauen (LHZ)


Lebenshilfe Zeitung, Nr. 2 - Juni 2009

Eine wirkliche Hilfe für schwangere Frauen

Lebenshilfe setzte sich mit Erfolg für neue Regelungen bei Spätabtreibungen ein - Parlamentarischer Abend in Berlin


Mehr als 100 Abgeordnete des Bundestags besuchten unseren Parlamentarischen Abend in Berlin. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe berichtete über die Wünsche und Forderungen geistig behinderter Menschen und deren Familien. Außerdem wurde die Arbeit von Robert Antretter gelobt. Der Bundesvorsitzende der Lebenshilfe hatte am 5. Februar seinen 70. Geburtstag gefeiert. Um nachträglich zu gratulieren, waren Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und viele weitere bekannte Politiker gekommen.


Mit Erfolg warb die Lebenshilfe an diesem Abend in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins für die Verabschiedung eines Gendiagnostikgesetzes und für neue Regelungen im Schwangerschaftskonfliktgesetz. Beiden kurze Zeit später mehrheitlich zu. Eine bessere psychosoziale Beratung bei vorgeburtlichen Untersuchungen und drei Tage Bedenkzeit vor der Entscheidung für eine Spätabtreibung sind jetzt Pflicht. Bundesvorsitzender Antretter wertet das Votum auch als Verdienst der Lebenshilfe: "Das ist eine wirkliche Hilfe für schwangere Frauen, die ja meist unvorbereitet mit der Diagnose konfrontiert werden, dass sie ein behindertes Kind erwarten. Es hat sich gelohnt, dass die Lebenshilfe immer wieder eine Änderung des Gesetzes verlangt hat."

Ein wichtiger Punkt des Parlamentarischen Abends war zudem die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Hier forderte die Lebenshilfe eine rasche Umsetzung und die Einsetzung eines nationalen Teilhabe-Rats.

Unter den Gästen waren neben dem Bundestagspräsidenten und der Justizministerin die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Andrea Nahles, die Bundesbehindertenbeauftragte Karin Evers-Meyer und die behindertenpolitischen Sprecher der Fraktionen. Dr. Erhard Eppler, Bundesminister a. D., würdigte in einer Laudatio das jahrzehntelange soziale Engagement des Lebenshilfe-Bundesvorsitzenden Robert Antretter: "Die beiden wichtigen Grundströmungen in deinem Leben - Katholik und Sozialdemokrat - haben in deinem Wirken für die Lebenshilfe zusammengefunden." Eppler, der den jungen SPD-Kreisvorsitzenden für die überregionale Politik "entdeckt" hatte, hob hervor, wie nahe bei den Menschen Robert Antretter bei seinen vielen Besuchen in Lebenshilfe-Einrichtungen sei, immer nach der Maxime Moltkes "Mehr sein, als scheinen".

Rückblickend auf eine viele Jahrzehnte währende Zusammenarbeit und Freundschaft dankte Robert Antretter, der von 1980 bis 1998 dem Deutschen Bundestag angehörte, seinem "politischen Ziehvater" Eppler für die Rolle eines wichtigen "Kompasses in meinem Leben".
pb


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Quelle:
Lebenshilfe Zeitung, Nr. 2/2009, 30. Jg., Juni 2009, S. 1
Herausgeber: Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung
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jährlich viermal (März, Juni, September, Dezember).


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2009