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WERKSTATT/265: Einweihung der Werkstätten Eicheneck und am Meierteich (Der Ring)


DER RING
Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel - Juli 2010

Einweihung der Werkstätten Eicheneck und am Meierteich
Arbeits- und Qualifizierungsangebote für 220 Menschen

Von Gunnar Kreutner


Wesentlich mehr Arbeitsfläche, modernere und komplett barrierefreie Gebäude, kürzere Arbeitswege sowie eine hellere und freundlichere Atmosphäre: "Alles zusammen macht Menschen mit schweren Behinderungen eine besondere Teilhabe am Arbeitsleben möglich", freute sich Vorstandsmitglied Hans-Friedrich Hofacker Ende Juni bei der offiziellen Einweihung der neuen Werkstatt Eicheneck in Bielefeld-Bethel.


Mit der Werkstatt Eicheneck im Karl-Siebold-Weg und der Werkstatt am Meierteich in der Hügelstraße in Bielefeld-Schildesche hat Bethel proWerk zwei neue Arbeits- und Qualifizierungsangebote für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Beeinträchtigungen geschaffen. Insgesamt 7,4 Millionen Euro wurden in die beiden Projekte investiert.

Die Bau- und Einrichtungskosten für Eicheneck betrugen rund 4,6 Millionen Euro. Mit 3,8 Millionen Euro konnte der wesentliche Teil aus dem Jahresspendenprojekt 2006 "Lebenswelt" erbracht werden. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) beteiligte sich mit weiteren 650.000 Euro an der Einrichtung mit 80 Arbeitsplätzen für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen.


Teilhabe

Im neuen Eicheneck hat Bethel proWerk mehrere Werkstatt-Standorte zusammengefasst. Der Neubau ist ausgerichtet auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen von Menschen, die aufgrund der Schwere und Vielfalt ihrer Behinderung und sozialer Auffälligkeiten in anderen Betheler Werkstattbereichen keinen geeigneten Platz für die Teilhabe am Arbeitsleben finden. "Ich wünsche mir, dass diese Werkstatt Modell wird für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf", sagte proWerk-Geschäftsführer Ottokar Baum in Anwesenheit von Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen.

Mit 2.500 Quadratmetern bietet die neue Werkstatt Eicheneck wesentlich mehr Arbeitsfläche als in den alten Werkstätten zusammen. "Die Räume sind schön hell und groß. In der alten Werkstatt Eicheneck war es recht beengt und eher dunkel", freut sich die Werkstatt-Beschäftigte Sarah Baum, die Mitglied des Werkstattrats ist.

Verschiedene Arbeitsangebote finden in Eicheneck Platz: zwei "integrative Montagearbeitsgruppen" mit insgesamt 21 Plätzen für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Leistungspotenzialen, zwei Arbeitsgruppen für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen mit insgesamt 44 Beschäftigten sowie eine Gartenarbeitsgruppe für 15 Beschäftigte mit Verhaltensauffälligkeiten und leichten geistigen Behinderungen.


Unter einem Dach

Vor der feierlichen Schlüsselübergabe in Eicheneck machten die geladenen Gäste Station in der Hügelstraße in Bielefeld-Schildesche. Die ehemalige Bilderrahmenfabrik Reinemann hat Bethel proWerk für rund 2,6 Millionen Euro umgebaut. Die Werkstatt am Meierteich bietet auf 2.650 Quadratmetern Fläche Arbeits-, Bildungs- und Förderangebote für 140 Menschen.

Das Besondere an dem Werkstattkonzept ist die Vernetzung unterschiedlicher Angebote unter einem Dach. Dazu gehören 100 WfbM-Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen mit unterschiedlichen Leistungspotenzialen im Arbeitsfeld Montage und Verpackung sowie ein räumlich abgegrenzter Bereich für die berufliche Bildung. Hier werden 35 Menschen mit psychischen Behinderungen in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren auf eine berufliche Tätigkeit in der Werkstatt oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet.


Fördernde Maßnahme

In der Werkstatt am Meierteich wurden zudem Beratungs- und Einstufungsangebote der Abteilung "Ausgelagerte Arbeitsplätze" eingerichtet. In einem Schulungszentrum finden sowohl die Angebote der beruflichen Bildung mit individuell angepassten Qualifizierungsmaßnahmen, die Beratungs- und Vorbereitungsmaßnahmen zur Teilhabe an Arbeit auf ausgelagerten Arbeitsplätzen als auch die begleitenden und fördernden Maßnahmen der Werkstatt unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens statt.


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Quelle:
DER RING, Juli 2010, S. 6-7
Monatszeitschrift für Mitarbeiter, Bewohner, Freunde
und Förderer der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl in Zusammenarbeit mit der
Gesamtmitarbeitervertretung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2010