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EUROPA/1852: Bei den Menschenrechten und Demokratie muss die EU jetzt handeln


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 26. März 2020

Bei den Menschenrechten und Demokratie muss die EU jetzt handeln


Zum EU-Aktionsplan Menschenrechte und Demokratie erklären Margarete Bause, Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, und Hannah Neumann, Sprecherin für Außenpolitik der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament:

"Angesichts der zunehmenden Bedrohung von Menschenrechten und Demokratie weltweit ist es gut, dass die EU-Kommission aktiv wird und zahlreiche bestehende Defizite beim Namen nennt. So ist es überfällig, sich den enormen menschenrechtlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit Flucht und Migration, der Klimakrise, Gesundheit, Zugang zu Wasser und der Digitalisierung zu stellen. Auch beim Thema Rechtsstaatlichkeit herrscht weiterhin Handlungsbedarf, auch innerhalb der EU.

Allerdings lässt der Aktionsplan zahlreiche wichtige Fragen offen. Zu den Themen Wirtschaft und Menschenrechte, unternehmerische Sorgfaltspflichten, zum Export von Waffen und Überwachungstechnologie - oder besseren Schutzmechanismen für Menschenrechtsverteidigerinnen - und verteidigern, wie zum Beispiel durch die Vergabe von Spezial-Visa für diese Personengruppe, schweigt die Kommission oder lässt klare Worte vermissen. Zudem wird zu wenig auf den Schutz des humanitären Völkerrechts durch die EU eingegangen.

Mit einer reinen Auflistung von Baustellen ist es nicht getan. Die EU braucht einen klaren Rahmen für ihre Vorhaben im Bereich Menschenrechte und Demokratie. Die Bundesregierung, die die Menschenrechte zu einem der Schwerpunkte ihrer bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft erklärt hat, steht hier in der zweiten Jahreshälfte in der Pflicht: Dem Aktionsplan müssen verbindliche Ziel- und Zeitvorgaben für gesetzgeberisches Handeln folgen. Bei Themen wie Unternehmensverantwortung oder der Ahndung schwerer Menschenrechtsverbrechen braucht es keine Absichtserklärungen, sondern verbindliche, strenge Regeln."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. März 2020
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2020

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