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INNEN/3440: Umgang mit Integrationskursen offenbart schwarz-gelbe Integrationsfeindlichkeit


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 19. Januar 2012

Umgang mit Integrationskursen offenbart schwarz-gelbe Integrationsfeindlichkeit


"Dass mittlerweile eine Million Menschen die Zulassung für einen Sprachkurs erhalten haben, zeigt, dass die Integrationsbereitschaft auf Seiten der Migranten sehr hoch ist", erklärt die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Sevim Dagdelen. "Dass die Bundesregierung den Spracherwerb regelmäßig als Druckmittel nutzt und die Lehrkräfte in Integrationskursen zu Hungerlöhnen arbeiten müssen, offenbart hingegen die integrationsfeindliche Grundhaltung der schwarz-gelben Koalition." Dagdelen weiter:

"Von der Notwendigkeit, Deutsch zu lernen, müssen die allermeisten Migranten nicht überzeugt werden. Es ist heuchlerisch, im Zusammenhang mit den Integrationskursen über angebliche 'Integrationsverweigerung' zu reden, wie die Bundesregierung es tut. Noch schlimmer ist es, wenn Sprachkenntnisse eines bestimmten Niveaus zur Voraussetzung für eine längerfristige Aufenthaltserlaubnis gemacht werden, wie es seit einem halben Jahr infolge einer Gesetzesverschärfung der Fall ist. Dass sich die Regierung seit Jahren weigert, den engagierten und hoch qualifizierten Lehrkräften in Integrationskursen eine angemessene Entlohnung zukommen zu lassen, ist ein Skandal.

Notwendig ist ein grundlegend anders gestaltetes Integrationskurssystem, das ohne Zwangsmaßnahmen und Drohungen auskommt, mit sicheren, anständig bezahlten und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse für die Lehrkräfte."


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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 19. Januar 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2012