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INNEN/4108: Bundeswehr sponsert Sportvereine zwecks Nachwuchswerbung


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 20. August 2014

Ulla Jelpke: Bundeswehr sponsert Sportvereine zwecks Nachwuchswerbung



"Die Bundeswehr drängt massiv in die Sportwelt, um Nachwuchs unter den Fans zu ködern. Für personalwerbliche Kooperationen im Bereich des Sports wurden im vergangenen Jahr 453.000 Euro ausgegeben. Das waren fast 80 Prozent mehr als noch im Jahr 2012 (253.000 Euro).Für diese Beträge kauft sich die Bundeswehr Bandenwerbung, Inserate in Vereinszeitungen, Videoclips in Halbzeitpausen usw.", kritisiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, mit Blick auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion (BT-Drs. 18/2212). Jelpke weiter:

"Die Masse der Bundeswehrreklame wird in Fußballvereine gesteckt. Am meisten von der militärischen Unterstützung profitiert hat der Erstligist Hannover 96, der 65.500 Euro kassierte. Der Zweitligist 1. FC Union Berlin erhielt 47.600 Euro. Bedacht wurden aber auch kleinere Vereine, der in der dritten Liga spielende KSV Holstein-Kiel mit 34.500 Euro und der Regionalligist FC Carl Zeiss Jena mit 30.000 Euro.

Im Bereich des Basketballs profitierten die Brose Baskets Bamberg am meisten: 30.000 Euro flossen in die Vereinskasse. Dafür gab es unter anderem einen sogenannten Schülertag, den die Bundeswehr zur Nachwuchswerbung nutzen konnte.

Nichts gegen die Förderung des Sports, aber jeder Verein sollte sich gut überlegen, ob er seinen Fans wirklich Werbung für die Bundeswehr zumuten will. Von Fair Play und friedlichem Kräftemessen hält das Militär bekanntlich nicht viel Aus der Antwort der Bundesregierung ergibt sich zudem, dass die Bewachungskosten für ihr Werbeformat des 'KarriereTreffs' ebenfalls massiv zugenommen haben: Von 93.000 Euro auf 146.000 Euro um mehr als 50 Prozent. Ich deute das als ein Zeichen für wachsenden Widerstand gegen das Werben fürs Sterben."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 20. August 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. August 2014