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HAMBURG/1945: Vattenfall Lesetage - Hamburg bleibt auch hier dem Atomkonzern treu (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 7. März 2012

Vattenfall Lesetage: Hamburg bleibt auch hier dem Atomkonzern treu


Auch in diesem Jahr unterstützt Hamburg wieder die Vattenfall Lesetage und ignoriert dabei die wachsende öffentliche Kritik an dem Energiekonzern und der Veranstaltungsreihe. Die Linksfraktion wertet diese unkritische Haltung des Senats gegenüber dem Energiekonzern als überaus problematisch.

Dazu erklärt Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion und Vorsitzender des Kulturausschusses: "Vattenfall hat die Stadt an der Nase herumgeführt. In Krümmel hat der Konzern seinen unverantwortlichen Umgang mit der Atomanlage gezeigt und spielt nicht zuletzt mit dem Kohlekraftwerk Moorburg eine Schlüsselrolle, wenn es um die Umweltbelastung der Region geht. Vattenfall hat bestens an der Stadt verdient - so, dass selbst Ex-Bürgermeister von Beust den Verkauf der HEW-Anteile an Vattenfall als Fehler bezeichnete.

Und jetzt droht Vattenfall mit einer Klage vor dem Washingtoner Schiedsgericht für Investitionsstreitigkeiten (ICSID) über Entschädigungen in Milliardenhöhe wegen der Entscheidung des Atomausstiegs in Deutschland.

Es kommt nicht von ungefähr, dass sich ehemalige Partner, wie der NDR, die Buchhandelskette Heymann und andere von den Vattenfall Lesetagen zurückgezogen haben. Nicht zuletzt das bürgerschaftliche Engagement und die erfolgreichen Alternativveranstaltungen haben dafür gesorgt, dass sich die Öffentlichkeit zunehmend kritisch mit der Rolle des Energiekonzerns auseinandersetzt.

Und mit dieser Firma kuschelt Hamburg bei den Lesetagen? Ist das das Los einer Stadt, die sich gute Literatur-, Kinder- und Jugendfestivals aus Sparzwängen nicht mehr leisten kann und will? Muss diese Stadt dann jede Sponsor-Leistung annehmen? Nein! 'Lesetage selber machen - Vattenfall Tschüs sagen' und sonstige alternative Veranstaltungen zeigen, dass es auch anders geht!"


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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 7. März 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2012