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HAMBURG/3230: Ganztägige Bildung und Betreuung an Sonderschulen - lange nicht genug (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 23. Juni 2015

GBS an Sonderschulen: Überfällig, aber lange nicht genug


Schulsenator Ties Rabe hat heute die Umsetzung der Ganztagsbetreuung für die 13 speziellen Sonderschulen in Hamburg vorgestellt. "Dass der Senat nun endlich den Ganztag auch für die speziellen Sonderschulen einführt begrüßen wir, die einen guten Ganztag für alle Schulen Hamburgs fordern, selbstverständlich", erklärt dazu Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Aber auch diese Maßnahme reicht bei Weitem nicht aus. Es fehlt weiter die generelle Kostenfreiheit für die Ganztagsbetreuung von Kindern und Jugendlichen aus Haushalten mit geringem Einkommen, es fehlt weiter ein gebührenfreies und qualitativ hochwertiges Mittagessen für alle SchülerInnen. Hier wird die Ausgrenzung durch finanzielle Zwänge fortgeschrieben, nichts anderes!"

Auch andere entscheidende Fragen wie die einer angemessenen räumlichen Ausgestaltung des Ganztags blieben in der heutigen Pressekonferenz des Senators offen. "Auch wie diese Schülerinnen und Schüler zu allen Zeiten an ihre Schulen kommen, kann Rabe nicht seriös beantworten", kritisiert Boeddinghaus. "70 Prozent der Kinder mit gE (Einschränkungen in geistiger Entwicklung) und sogar 90 Prozent der Kinder mit KuM (Einschränkungen in körperlicher und motorischer Entwicklung) sind in Hamburg auf den Bus angewiesen und müssen wegen Überlastungen mit Zweitfahrten und Wartezeiten leben. Dass Herr Rabe das weiter und weiter prüfen und beobachten, aber nicht beheben will, ist fahrlässig!"

Im Ergebnis sei auch die vorgestellte Ganztagsbetreuung an den speziellen Sonderschulen nur ein Herumdoktern am offenen Patienten ohne Bewusstsein für den dadurch entstehenden Schaden, weil das Konzept nicht durchdacht und ausfinanziert sei.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 23. Juni 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2015

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