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HAMBURG/4270: Elbtower-Pläne belegen überholtes SPD-Stadtentwicklungskonzept (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 8. Februar 2018

Elbtower-Pläne belegen überholtes SPD-Stadtentwicklungskonzept


Mit ganz großem Bahnhof hat Olaf Scholz den "architektonischen Entwurf sowie das Nutzungs- und Realisierungskonzept für Hamburgs höchstes Gebäude" vorgestellt: ein rund 230 Meter hoher, milliardenteurer Turm mit 101.000 qm Bruttogeschossfläche am östlichen Rand der HafenCity. Die Anwesenheit des nach Berlin sprungbereiten Ersten Bürgermeisters sollte offenbar noch einmal dessen Streben unterstreichen, Hamburg in der Rankingliste der Weltstädte ganz oben zu sehen.

"Aber brauchen die Hamburger_innen einen solchen gigantomanischen Turm mit reichlich Fallwinden und daher geringer Aufenthaltsqualität?", fragt Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Hamburgs Zurückhaltung bei Hochhäusern hat sich städtebaulich bisher ausgezahlt. Scholz geht es vor allem um einen weiteren, in die Welt strahlenden ,Leuchtturm' und ein Spekulationsobjekt, von dem sich die Investor_innen satte Gewinne versprechen - wobei vergleichbare Gigaprojekte anderswo mit langen Leerständen bestraft wurden. Und angesichts der Dimensionen darf die Ankündigung, das Projekt komme ohne jegliche städtische Mittel aus, sehr bezweifelt werden - das wurde bei der Elbphilharmonie ja auch versprochen."

Mit Hochbauten Zeichen zu setzen sei ein überholtes Konzept von Stadtentwicklung. "Der steinerne Zeigefinger deutet zwar die erhoffte Karriererichtung von Olaf Scholz an", so Sudmann. "Doch ein attraktiver öffentlicher Raum mit der Einladung, sich hier aufzuhalten, ist nicht erkennbar. Der Elbtower kommt Scholz vielleicht recht, um von den immensen sozialen und politischen Problemen der Stadt abzulenken. Wir brauchen aber keinen Spekulationsturm dieser Art und Größenordnung. Der Senat - und auch die privaten Investor_innen - sollten sich lieber um die anstehenden wichtigen Aufgaben kümmern, da gibt es mehr als genug zu tun."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 8. Februar 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2018

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