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NAHOST/713: Gewalttätige Siedler greifen Palästinenser während der Olivenernte an (pax christi/IPPNW)


pax christi und IPPNW - Reisegruppe im Westjordanland
Mitteilung vom 21. Oktober 2010

Gewalttätige Siedler greifen Palästinenser während der Olivenernte an


Ein Brandanschlag auf eine palästinensische Mädchenschule, in Brand gesetzte Olivenhaine und vom israelischen Militär abgesperrte Zufahrtswege zu Ernteplätzen - von diesen Ereignissen im Westjordanland erfuhr eine Reisegruppe von IPPNW und pax christi von palästinensischen Bauern.

Die 25köpfige Reisegruppe von pax christi und IPPNW ist seit 10 Tagen im Westjordanland und Israel. Am Mittwoch erfuhr sie von einem nächtlichen Brandanschlag auf eine staatliche palästinensische Mädchenschule in Assawiya und besuchte diese Schule. Auf hebräisch hinterließen die Brandstifter dort einen "Gruß aus den Bergen". Das palästinensische Dorf Assawiya im bergigen Westjordanland ist ebenso wie das angrenzende Dorf Sinchel von jüdischen Siedlungen umgeben, die die Hügel in Beschlag genommen haben. "Die auf den Bergen um Nablus liegenden jüdischen Siedlungen sind völkerrechtswidrig und entziehen den palästinensischen Bauern die Lebensgrundlage", erklärt dazu Wiltrud Rösch-Metzler, Vize-Präsidentin von pax christi.

Gestern wollte die Gruppe zusammen mit palästinensischen Bauern Oliven in der Nähe von Nablus pflücken. Die Reisegruppe konnte den ursprünglich für sie vorgesehenen Ernteplatz jedoch nicht erreichen, weil das Militär als Schutz für die Siedler diesen Olivenhain und die Zufahrtswege zur militärischen Sperrzone erklärt hatte. Der Ernte-Einsatz war von den israelischen "Rabbinern für Menschenrechte" organisiert worden. Internationale Helfer sollen die Bauern gegen die von jüdischen Siedlern ausgehende Gewalt schützen.

"Von Daoud Nasser, der mit seiner Familie zusammen auf Land der Familie in der Nähe von Betlehem ausharrt, erfuhren wir, dass Siedler Olivenbäume seiner Nachbarn angezündet hatten. Sein Projekt "Zelt der Nationen" haben wir vor einigen Tagen besucht. Wenn man hier vor Ort ist, bekommt man den Eindruck, dass mit diesen Siedlern ein Frieden in Palästina nur schwer möglich ist", berichtete Sabine Farrouh, Vorstandsmitglied der IPPNW.


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Quelle:
pax christi und IPPNW - Reisegruppe im Westjordanland
Mitteilung vom 21. Oktober 2010
Internationale katholische Friedensbewegung pax christi
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2010