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GEWERKSCHAFT/061: Bildungsperspektiven für junge Flüchtlinge verbessern (GEW)


Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft - 20. März 2015

GEW: "Bildungsperspektiven für junge Flüchtlinge verbessern"

Bildungsgewerkschaft zum "Internationalen Tag gegen Rassismus"


Frankfurt a.M. - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) appelliert mit Blick auf den "Internationalen Tag gegen Rassismus" am Samstag an die Bundesregierung, die Teilhabe junger Flüchtlinge an Bildung zu verbessern. Möglichkeiten böten die anstehenden Gesetzesnovellen zum Bleibe- und Aufenthaltsrecht sowie zum Kinder- und Jugendhilferecht. "Nach wie vor sind wir weit von dem Ziel entfernt, benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland ausreichend zu fördern und allen gleiche Bildungschancen zu bieten. Dies gilt insbesondere für jugendliche Flüchtlinge, die durch ihre schlechte wirtschaftliche Lage, Einschränkungen des Aufenthaltsrechts und psychosoziale Belastungen stark unter mangelnden Bildungschancen leiden", betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M.

Um der Benachteiligung junger Flüchtlinge im Bildungswesen zu begegnen und deren gesellschaftliche Integration konsequent voranzutreiben, bedürfe es gemeinsamer Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen. Diese müssten nachhaltige Unterstützungsstrukturen schaffen sowie eine abgestimmte Förderung und Umsetzung von Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen auf den Weg bringen. "Junge Flüchtlinge brauchen sichere Perspektiven, einen diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung und Ausbildung sowie die Unterstützung pädagogischer Fachkräfte, die auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen können. Aufenthaltsrechtliche Regelungen dürfen nicht verhindern, dass junge Flüchtlinge Kitas, Einrichtungen der Jugendhilfe und eine Schule besuchen oder berufliche Aus- und Weiterbildungen sowie ein Studium absolvieren", sagte Tepe. Eine zügige, kompetente Sprachvermittlung sei ebenso notwendig wie die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams. Dafür müssten pädagogische Fachkräfte qualifiziert und Bildungseinrichtungen mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet werden. "Hier darf nicht gespart werden. Bildung ist ein Menschenrecht und zentral für ein solidarisches und friedliches Zusammenleben", unterstrich die GEW-Vorsitzende. Teilhabe an Bildung und gemeinsames Lernen von Anfang an seien zugleich ein wichtiger Beitrag, um rassistischer Diskriminierung und Vorurteilen in der Gesellschaft vorzubeugen.

Info:
Die Vereinten Nationen haben den 21. März im Jahr 1966 zum Internationales Tag gegen Rassismus erklärt. Unter dem Motto "Zusammenhalten gegen Rassismus" finden vom 16. bis 29. März die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2015 statt, zu denen der Interkulturelle Rat in Deutschland jährlich rund um den 21. März aufruft. Die GEW ist Kooperationspartnerin und hat mit dem Interkulturellen Rat Unterrichtsmaterialien für alle Schulstufen sowie für Kindertagesstätten zum direkten Einsatz im Unterricht und in der pädagogischen Arbeit herausgegeben.

Weitere Informationen unter:

www.gew.de/Internationale_Wochen_gegen_Rassismus.html

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. März 2015
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Hauptvorstand, Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt a.M.
Telefon: 069/78973-0, Fax: 069/78973-201
E-Mail: info@gew.de
Internet: www.gew.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2015

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