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GEWERKSCHAFT/256: Auszubildendenbefragung - Hohe Zustimmung zu zentralen gewerkschaftlichen Werten (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 4. Juni 2018

ver.di-Auszubildendenbefragung: Hohe Zustimmung zu zentralen gewerkschaftlichen Werten - Bsirske: Azubis wünschen sich Fairness, Gleichbehandlung und Gerechtigkeit


Berlin - Auszubildende erwarten, dass es in Betrieb und Ausbildung fair und gerecht zugeht und dass dort Gleichbehandlung herrscht. Das geht aus einer aktuellen bundesweiten Befragung hervor, die die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Auftrag gegeben hat und in der zentrale Werte junger Auszubildender abgefragt wurden. Demnach halten 99 Prozent der Befragten Fairness und Gerechtigkeit im Betrieb für sehr wichtig. 91 Prozent erwarten Gleichbehandlung bei der Arbeit. "Damit stimmen Azubis zentralen gewerkschaftlichen Werten in hohem Maße zu", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske bei der Vorstellung der Befragungsergebnisse in Berlin. ver.di startet heute (4. Juni 2018) eine bundesweite Aktionswoche und sucht dabei Jugendliche in über 700 Ausbildungsbetrieben auf.

Die Azubi-Befragung ergab zudem: Die Erwartungen der Auszubildenden werden oft genug nicht von der Realität gedeckt. Nur 25 Prozent der Befragten sehen Fairness und Gerechtigkeit in ihrem Betrieb eindeutig umgesetzt. Knapp die Hälfte (47 Prozent) sehen diese Werte meist umgesetzt und ein Viertel der Befragten vermisst Fairness und Gerechtigkeit in ihren Betrieben gänzlich. Grund dafür seien oft ein schlechtes Arbeitsklima, ungerechte Bezahlung, Stress oder fehlende Führungsqualitäten der Vorgesetzten.

Gleichwohl sind viele mit ihrer Ausbildungssituation im Großen und Ganzen zufrieden: 87 Prozent der Azubis in Betrieben mit Tarifbindung sind sehr zufrieden; dagegen in Betrieben ohne Tarifbindung nur 72 Prozent. Mit einem Tarifvertrag verbinden 60 Prozent der Befragten bessere Arbeitsbedingungen. 70 Prozent finden Gewerkschaften sehr wichtig und erwarten, dass sich diese für eine bessere Ausbildungsvergütung (50 Prozent) einsetzen, ebenso für bessere Arbeitsbedingungen (25 Prozent), für gute Arbeitszeitregelungen (16 Prozent) oder etwa für eine persönliche Unterstützung bei Problemen in der Ausbildung (5 Prozent). "Das ist ein klarer Auftrag für uns als Gewerkschaft, zusammen mit den jungen Beschäftigten an diesen Themen zu arbeiten und Azubis als Gewerkschaftsmitglieder zu gewinnen", so Bsirske.

Die ver.di-Umfrage wurde von KANTAR PUBLIC (vormals TNS Infratest) durchgeführt. Befragt wurden vom 8. bis zum 25. Mai 2018 im Rahmen einer Online-Befragung bundesweit 505 Auszubildende im Alter zwischen 16 und 27 Jahren. Berücksichtigt wurden dabei alle Regionen, Betriebsgrößen, vorhandene oder nichtvorhandene Tarifbindung und verschiedene Schulabschlüsse.

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Quelle:
Presseinformation vom 04.06.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2018

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