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HOCHSCHULE/1463: Regensburg - Sprecherrat und Hochschulleitung verständigen sich (idw)


Hochschule Regensburg - 11.12.2009
Gemeinsame Pressemitteilung der Hochschule Regensburg und des Studentischen Sprecherrats der Hochschule Regensburg

Bildungsstreik: Sprecherrat und Hochschulleitung der Hochschule Regensburg verständigen sich


Am Mittwoch, 9. Dezember 2009, fand ein Treffen des Sprecherrats der Hochschule Regensburg mit der Hochschulleitung statt. Grundlage des Gesprächs waren die Forderungen, die die Mitglieder der Studentischen Vollversammlung am 24. November 2009 an der Hochschule Regensburg formuliert hatten (siehe http://konvent-regensburg.de/forderungen). Die Forderungen, auf die die Hochschule Regensburg direkt Einfluss hat, betreffen die Studiendauer, die Notengewichtung, die Prüfungswiederholung und die Einführung einer Freischussregelung. In diesen Punkten konnten sich die Hochschulleitung und der Sprecherrat verständigen. Es sind Lösungen entwickelt worden, wie die einzelnen Punkte abgearbeitet werden können. So soll zum Beispiel die Notengewichtung in den einzelnen Studienphasen mit den Studierendenvertretungen der jeweiligen Fakultäten abgestimmt werden. In allen Forderungen der Vollversammlung an das bayerische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst - auf die die Hochschule Regensburg keinen direkten Einfluss hat - unterstützt die Hochschulleitung den Sprecherrat - mit Ausnahme der gänzlichen Abschaffung der Studiengebühren.

Die Mitglieder des Sprecherrats Andreas Gmeiner, Maximilian Rappl, Johannes Ries, Bernhard Wimmer und Tobias Hofmeier und die sechsköpfige Hochschulleitung (Präsident Prof. Dr. Josef Eckstein, Vizepräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Baier, Prof. Dr. Wolfgang Bock, Prof. Dr. Holger Haldenwang, Kanzler Peter Endres, stellvertretender Kanzler Utto Spielbauer) behandelten bei ihrem Treffen jede einzelne Forderung.

Bei der Studiendauer will sich die Hochschulleitung gegenüber dem Ministerium für eine Änderung der Rahmenprüfungsordnung stark machen, damit die automatische Exmatrikulation bei Überschreiten der Regelstudienzeit um drei Semester abgeschafft wird. Anstelle dessen sollten großzügigere Regelungen wie in den früheren Diplomstudiengängen treten.

Der Sprecherrat wünscht sich längere Fristen für die Studierenden, um Prüfungen zu wiederholen. Dazu muss die Rahmenprüfungsordnung vom Wissenschaftsministerium geändert werden. Die Hochschulleitung will aktiv darauf einwirken, dass Prüfungen künftig generell innerhalb eines Jahres wiederholt werden können und nicht nur zu einem gleich darauffolgenden Termin.

Die Studierenden hatten außerdem gefordert, dass es in Zukunft möglich sein sollte, Prüfungen noch am Ende der Semesterferien zu wiederholen. In der Diskussion zwischen Hochschulleitung und Sprecherrat wurden die organisatorischen Schwierigkeiten deutlich. Deshalb wird der Sprecherrat künftig zusammen mit den jeweiligen Fakultäten und Prüfungskommissionen gemeinsam verschiedene Konzepte ausarbeiten, wie eine mögliche Wiederholung einer Prüfung bereits am Ende der jeweiligen Semesterferien möglich sein könnte. Den Wunsch nach einer Freischussregelung wird die Hochschulleitung den Fakultäten empfehlen. Denkbar sind bis zu vier "Freischüsse" mit je einer Möglichkeit zur Wiederholung.

"Die Lehre an Hochschulen für angewandte Wissenschaften zeichnet sich besonders durch kleine Gruppengrößen und ein gutes Betreuungsverhältnis aus. Deshalb muss die Zahl der Dozierenden erhöht werden", sagt Andreas Gmeiner. Die Hochschulleitung teilt die Sorge, dass auch im Zuge des Studienplatzausbaus das Betreuungsverhältnis in der Lehre nicht verschlechtert werden darf. Diesen Wunsch will die HS.R ebenso an das Ministerium weitergeben, wie die Forderung nach einem raschen weiteren räumlichen Ausbau und der verbesserten Unterstützung des Studentenwerks.

Die von der Vollversammlung erhobene Forderung nach der gänzlichen Abschaffung der Studiengebühren trägt die Hochschulleitung nicht mit. Die Hochschulleitung will noch transparenter als bisher darstellen, wohin die Studiengebühren fließen. Dazu hat der Sprecherrat bereits ein grobes Konzept entwickelt. Die Hochschulleitung wird die weitere Ausarbeitung unterstützen und zügig vorantreiben. Ob und in welcher Höhe die Studiengebühren gesenkt werden können, wird die Hochschulleitung mit dem Sprecherrat ausarbeiten. Frühestens wäre dies jedoch für das Wintersemester 2010/2011 realisierbar. "Ich bin zuversichtlich, dass wir uns einigen", sagte Prof. Dr. Eckstein. Er erwähnte auch die Ergebnisse einer Sitzung der Hochschule Bayern e.V., in der sich am vergangenen Montag (7. Dezember 2009) die Präsidentin und die Präsidenten der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften auf konkrete Schritte für eine Bologna-Reform geeinigt hatten.

HS.-R. Präsident Prof. Dr. Josef Eckstein und
Vorsitzender des Sprecherrats Andreas Gmeiner

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution239


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule Regensburg, HS.-R. Präsident Prof. Dr. Josef Eckstein
und Vorsitzender des Sprecherrats Andreas Gmeiner, 11.12.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2009