Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft - 09.01.2017
Befragung von Hochschulleitern unterstreicht Verbesserungsbedarf in der Hochschul-Governance
Der Stifterverband und die Beratungsgesellschaft Kienbaum haben Präsidenten und Rektoren deutscher Hochschulen befragt: Wie gut gelingt es der Hochschule, Strategien zu formulieren und die gesteckten Ziele dann auch umzusetzen? Die Untersuchung zeigt: Vor allem für die Umsetzung wünschen sich die Hochschulleiter geänderte Managementstrukturen.
Die Imboden-Kommission zur Evaluierung der Exzellenzinitiative hat
darauf hingewiesen: Funktionierenden Steuerungsstrukturen kommt für die
Weiterentwicklung der deutschen Hochschulen eine überragende Bedeutung zu.
Aber wie effizient sind aus Sicht der Hochschulleiter die Mechanismen zur
Strategiebildung? Stützt das institutionelle Gefüge den Prozess, Ziele zu
benennen und dann auch umzusetzen? Diesen Fragen geht eine neue
Untersuchung von Stifterverband und Kienbaum nach, deren Ergebnisse jetzt
vorliegen.
Der Befragung zufolge gelingt zwar die Entwicklung von Strategien an den Hochschulen recht gut. Nur gut jeder vierte Hochschulleiter hält die Governance-Strukturen an den Hochschulen aber für gut geeignet, die Hochschulstrategien auch umzusetzen. Hier bedarf es schlagkräftigerer Mechanismen. Die Befragung liefert dazu erste Lösungsansätze.
Hochschulleitungen würden zum einen gerne Entscheidung und operative Verantwortung auf persönlicher Ebene verbinden, unter anderem durch eine konsequente Anwendung des Ressortprinzips. Ein Beispiel: Das International Office sollte dem Vizepräsidenten für Internationales unterstehen. Zum anderen plädieren die Präsidenten und Rektoren dafür, die Dekanate zu stärken, indem etwa Fakultäts-Geschäftsführer eingeführt werden. Eine Aufwertung von Senaten und Hochschulräten halten die Hochschulleiter dagegen nicht für geeignet, um die Strategiefähigkeit zu fördern.
Während für die Kernaufgaben Lehre und Forschung die Strategiebildungsprozesse nach Ansicht der Hochschulleitungen schon recht gut funktionieren und die Hochschulen die gesetzten Ziele erreichen, werden andere Bereiche kritischer gesehen. Das gilt ausgerechnet für zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung und Internationalisierung. Auffällig schlecht schneidet aus Sicht der Hochschulleitungen der Bereich Wissens- und Technologietransfer sowohl bei der Zielbildung wie bei der Zielerreichung ab.
Anne von Fallois, Political Director bei Kienbaum, sieht Handlungsbedarf bei Gesetzgebern wie an den Hochschulen: "Die Länder sollten nach den Befragungsergebnissen überprüfen, inwieweit gesetzlich vorgeschriebene Verantwortungsstrukturen die Strategiefähigkeit von Hochschulen unterstützen. Hochschulen sollten sich selbst als lernende Organisationen verstehen, die ihre Strukturen kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit überprüfen."
Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, weist auf die Entwicklungsperspektiven hin: "Aus der Befragung ergeben sich Impulse für eine Stärkung des Ressortprinzips in der Hochschulleitung und für eine Aufwertung der Dekanate. Diese beiden Punkte sollten für eine verbesserte Strategiefähigkeit der deutschen Hochschulen weiterverfolgt werden."
Die Untersuchung "Hochschulstrategie und Governance - Wie organisieren
Hochschulen ihre Entwicklung?" wertet die Antworten von 103
Hochschulleitungen aus, die im Februar und März 2016 befragt wurden.
Heruntergeladen werden kann sie unter:
https://www.stifterverband.org/medien/hochschulstrategie-und-governance
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Kienbaum Consultants International ist eine Personal- und
Managementberatung, die den Menschen in den Mittelpunkt ihres
Beratungsportfolios stellt. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert,
Menschen in Organisationen zu bewegen und so Veränderungen zum Erfolg zu
führen. Kienbaum ist in den Geschäftsfeldern Executive Search, Human
Capital Services, Change- und Organisations-Beratung und Kommunikation
tätig. Dabei greifen die interdisziplinären Teams auf jahrzehntelange
Beratungserfahrung, fundiertes Branchen-Know-how und die
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in Deutschland gegründet und wird heute als Familien- und Partnerunternehmen
geführt. Das Beratungsunternehmen unterhält neben seinem Hauptsitz in Köln
Standorte in 18 Ländern auf vier Kontinenten.
www.kienbaum.com
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution424
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Michael Sonnabend, 09.01.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2017
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