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UNIVERSITÄT/2507: Informatiker fordern Erhalt der Universität zu Lübeck (idw)


4ING - Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten e.V. - 18.06.2010

Informatiker fordern Erhalt der Universität zu Lübeck


Mit dem Beschluss, den Medizinstudiengang an der Universität zu Lübeck zu schließen, hat die Landesregierung von Schleswig-Holstein faktisch die Schließung der gesamten Universität eingeläutet. Ohne die Medizin sind auch die in der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät angesiedelten Informatik-Bereiche nicht überlebensfähig.

Die Universität zu Lübeck hat in vorbildhafter Weise eine enge transdisziplinäre Verflechtung der Fächer umgesetzt, die zu erfolgreicher Forschung in den Bereichen Medizintechnik, Medizinische Informatik und Medizinische Robotik geführt hat. Dies zeigt sich beispielsweise in der Graduiertenschule "Computing in Medicine and Life Science", mit der die Universität in der Exzellenzinitiative erfolgreich war.

Das besondere Lübecker Profil hat auch zur Ansiedlung und Ausgründung von Unternehmen im Bereich der Medizintechnik geführt, deren weitere Existenz durch eine Schließung der Universität kaum denkbar ist. Den kurzfristigen Einsparungen im Haushalt durch eine Schließung steht daher mittel- und langfristig ein erheblich höherer wirtschaftlicher Schaden gegenüber, der außerdem die gesamte Region schwächt.

Der Fakultätentag Informatik und die Gesellschaft für Informatik fordern die Landesregierung auf, den Schließungsbeschluss zurückzunehmen.


Der Dachverein "Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten" (4ING) vertritt 130 Fakultäten, Fachbereiche und Abteilungen an Universitäten und Technischen Universitäten in Deutschland. Diese stellen mehr als 90 % des universitären Studienangebotes bereit in den Fächern Bauingenieurwesen, Geodäsie; Maschinenbau, Verfahrenstechnik; Elektrotechnik, Informationstechnik sowie Informatik.

Der Fakultätentag Informatik der Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland vertritt die gemeinsamen Belange seiner Mitglieder im Hinblick auf eine Förderung der Zusammenarbeit in allen wissenschaftlichen Fragen und eine Koordinierung der Ausbildung im Bereich Informatik. Seine Mitglieder sind Fakultäten oder Fachbereiche von Universitäten und ihnen gleichgestellten Hochschulen, die Informatiker in akkreditierten Bachelor- und Master-Studiengängen ausbilden und das Recht zur Promotion und Habilitation auf dem Gebiet der Informatik besitzen. Er ist einer der 17 Fakultätentage der deutschen Universitäten, die bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) akkreditiert und im Allgemeinen Fakultätentag (AFT) zusammengeschlossen sind.

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1123


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
4ING - Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik
an Universitäten e.V., Heike Schmitt, 18.06.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2010