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WEITERBILDUNG/069: Stärken älterer Mitarbeiter erkennen und nutzen (idw)


Robert Bosch Stiftung - 24.03.2010

Stärken älterer Mitarbeiter erkennen und nutzen

Bildung ist großes Potential für die Bewältigung des demographischen Wandels


Stuttgart, 24. März 2010 - Auf Initiative der Robert Bosch Stiftung haben das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und das Institut der deutschen Wirtschaft die Lern- und Veränderungsfähigkeit älterer Mitarbeiter untersucht. Die Wissenschaftler stellen eindeutig fest: Bildungsangebote leisten einen entscheidenden Beitrag, um berufliche Leistungsfähigkeit und Leistungsmotivation über die gesamte Spanne der Berufstätigkeit zu erhalten. Sie bilden auch eine Grundlage für die Erhaltung der Innovationsfähigkeit.

Die Befunde der Untersuchung machen deutlich, welches Potential ältere Mitarbeiter für Unternehmen darstellen. Deren Aufgabe wiederum besteht darin, dieses Potential zu nutzen. Die in der Untersuchung entwickelten Bildungskonzepte stellen einen wichtigen Beitrag dazu dar. An zwei Standorten der Robert Bosch GmbH waren Mitarbeiter zwischen 45 und 63 Jahren an dem Praxisprojekt beteiligt, was zeigen soll: Mit Bildung im Unternehmen kann nicht früh genug begonnen werden.

"Entscheidend für die Sicherung des Wirtschaftsstandortes ist die Qualifizierung aller Arbeitnehmer mit dem Ziel, deren Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität auch im Alter zu erhalten", sagt Dieter Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung bei dem Kongress "Potentiale älterer Arbeitnehmer" im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. "Wir müssen dringend eine offene, differenzierte Diskussion über die Bedeutung älterer Mitarbeiter für den Arbeitsmarkt führen."

"Gesunde und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und Gesundheit ist zugleich ein unverzichtbarer Beitrag für das Wohlbefinden jedes einzelnen Beschäftigten", unterstreicht Arbeitsministerin Dr. Monika Stolz. "Ich bin zuversichtlich, dass sich die Prävention eines Tages ganz selbstverständlich als Teil der Unternehmenskultur etabliert. Vor allem viele Großfirmen haben dies erkannt und handeln immer mehr danach. Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass betriebliches Gesundheitsmanagement verstärkt auch in kleinen und mittleren Betrieben Auftrieb erhält."

Das in der Untersuchung entwickelte und evaluierte Bildungskonzept setzt sich aus drei Komponenten zusammen: einem umfangreichen kognitiven Training, einem körperlichen Training, dem Training gesundheitsförderlicher Lebensstile. Zudem wurden während der Untersuchung die Altersbilder im Unternehmen geprüft. Die gewonnenen Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass mit dem Bildungskonzept deutliche Leistungszuwächse erzielt werden konnten; zudem waren positive Effekte auf das Selbstbild und Altersbild der Mitarbeiter erkennbar. Innovativ ist die Verbindung dieser Bildungskomponenten zu einem integrierten Bildungsansatz, durch den Leistungsfähigkeit, Leistungsmotivation und Innovationsfähigkeit von Mitarbeitern und damit deren Attraktivität für das Unternehmen erhalten bleiben.

"Das Praxisprojekt hat uns wesentlichen Input für die Neuausrichtung unseres Bildungskonzepts und Gesundheitsmanagements geliefert. Das Projekt hat gezeigt, dass - gerade auch im Alter - nicht nur die körperlichen, sondern auch die geistigen Fähigkeiten erfolgreich trainiert werden können", bestärkt Dr. Wolfgang Malchow, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. "Als Konsequenz daraus haben wir zum Beispiel unsere bestehenden betrieblichen Präventionsangebote um kognitive Trainingsmaßnahmen ergänzt. Selbstverständlich richten sich unsere Trainings- und Bildungsangebote grundsätzlich sowohl an unsere jungen als auch an unsere älteren Mitarbeiter."

Weitere Informationen unter:
http://www.bosch-stiftung.de/elma

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution977


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Robert Bosch Stiftung, Stephanie Ferdinand, 24.03.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. März 2010