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HUNGER/210: Überlebensfrage der Menschheit ist Sicherung der Welternährung (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 224 vom 22. September 2009

Müller:
Überlebensfrage der Menschheit ist die Sicherung der Welternährung


"Die Überlebensfrage der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten ist die Sicherung der Welternährung", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Gerd Müller, aus Anlass der aktuellen Studie von Deutsche Bank Research "The global food equation".


Nach Angaben der Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung in den nächsten 20 Jahren von jetzt 6,6 auf 8,3 Milliarden Menschen zunehmen. Bereits jetzt hungern etwa eine Milliarde Menschen. "Im Wettlauf zwischen Storch und Pflug muss die Nahrungsmittelproduktion mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten", so Müller. Nach seinen Aussagen ist es notwendig, die globale Nahrungsmittelproduktion beim Bevölkerungswachstum der nächsten 20 Jahre um 60 Prozent zu erhöhen. Um dies zu erreichen, müssten beispielsweise die weltweiten Getreideerträge jährlich um 3,3 Prozent gesteigert werden, derzeit liege der Zuwachs jedoch nur bei etwa 2 Prozent.

Müller forderte daher eine neue Weltagrarentwicklungspolitik. "Es kann nicht sein, dass die Landwirtschaft in den letzten Jahren zum Stiefkind der Wirtschaftlichen Zusammenarbeit wurde", erklärte Müller. Nach seinen Angaben gingen 1984 noch rund 8 Milliarden US-Dollar der weltweiten Entwicklungshilfe in die Landwirtschaft; zwanzig Jahre später waren es nur noch 3,4 Milliarden US-Dollar, obwohl sich die globale Entwicklungshilfe mehr als verdoppelte.

Müller sieht die Handlungsnotwendigkeiten vor allem in der Agrarausbildung und Agrarforschung. Intelligente Lösungen im Nährstoff- und Wassermanagement sowie nachhaltiger Umgang mit Pflanzenschutz, Düngung und Flächenbeanspruchung sind die zukünftigen Kernfragen. "Die Agrarausbildung muss ein zentraler Bestandteil der Entwicklungspolitik werden", sagte Müller abschließend. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat dazu bereits mit mehreren bilateralen Kooperationsprojekten, wie beispielsweise in China, Lösungen aufgezeigt.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 224 vom 22.09.2009
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2009