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MARKT/1744: Vermarktung der Kartoffelernte nicht zufriedenstellend (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 13. November 2009

Vermarktung der Kartoffelernte nicht zufriedenstellend

Sitzung des DBV-Fachausschusses Kartoffeln in Hannover


Die Vermarktung der diesjährigen Kartoffelernte läuft alles andere als zufriedenstellend. "Auf der Basis der zum Vorjahr etwas größeren Fläche wurde mit 11,6 Millionen Tonnen zwar eine gute Bruttoernte eingefahren. Wegen der qualitätsbedingt hohen Abgänge von bis zu 20 Prozent, der erheblichen Produktionskosten und im einstelligen Bereich liegender Erzeugerpreise sei jedoch kaum Geld zu verdienen", sagte Martin Umhau, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Kartoffeln anlässlich der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am 11. November 2009 in Hannover.

Noch immer werden Partien auf den Markt gedrückt, die lediglich über den Preis Abnehmer finden. Dies sowie das dringende Gebot, nur qualitätsgerechte Ware abzupacken, bestätigten auch die übrigen Ausschussmitglieder in der traditionellen Tischumfrage. Schließlich soll dem Verbraucher der Geschmack auf die tolle Knolle nicht verdorben werden. Angesichts des Ziels, den heimischen Markt bis zum Anschluss an die neue eigene Ernte mit guter Lagerware zu versorgen, besteht kein Grund, qualitativ hochwertige Speisekartoffeln zu verschleudern. Vielerorts wurde bereits umfangreich in Lager- und Kühltechnik investiert bzw. stehen entsprechende Vorhaben an. "Nur so kann es gelingen, den hohen Anteil von importierten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum, die über tausende Kilometer mit schlechter CO2-Bilanz transportiert werden müssen, zurückzudrängen", betonte Umhau.

Vor dem Hintergrund der stagnierenden Verbrauchernachfrage sprachen sich die Mitglieder des Fachausschusses am Mittwoch deutlich dafür aus, den Kartoffelanbau 2010 für alle Verwertungsrichtungen wieder auf ein marktangepasstes Niveau zurückzuführen. Die Ausdehnung der Fläche in diesem Jahr war das falsche Signal. Dem Thema Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelkette stehen die Landwirte auch weiterhin offen gegenüber. Die sehr guten Testergebnisse beim Monitoring unterstreichen, dass die installierten Systeme funktionieren und die Landwirte die Forderung nach der "gläsernen Kartoffel" erfüllen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. November 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2009