Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

VERBAND/1452: "Unsere Stärken ausspielen - auch Politik ist gefordert" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 19. Februar 2009

"Unsere Stärken ausspielen - auch Politik ist gefordert"

Sonnleitner skizzierte Aufgaben des Berufsstandes bei Verbandstag in Brandenburg


Aktivitäten wie "Tag des offenen Hofes" und "Bauernhof als Klassenzimmer" oder Aktionen wie "Lebensmittel sind mehr wert" schaffen mehr Sympathie für die Landwirtschaft und Verständnis für die Anliegen der Landwirtschaft. Dies sagte Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem 15. Verbandstag des Bauernverbandes Niederlausitz-Spreewald am 18. Februar 2009. Der Beruf Landwirt habe durch solche Maßnahmen eine unwahrscheinliche Aufwertung erfahren. Dies werde auch in einer neuesten Studie des Institutes für Demoskopie Allensbach bestätigt. Sonnleitner machte mit einer Reihe von Beispielen deutlich, wie sehr der DBV die Schwierigkeiten und Risiken in den Betrieben und auf den Märkten sehe. Vergessen dürfe man aber auch die Chancen und Perspektiven nicht. "Wenn wir selbstbewusst und realistisch unsere Stärken in Märkten ausspielen, sowie gleichzeitig die Politik nicht aus ihrer Verantwortung entlassen, dann ist mir um die Zukunft der deutschen Land- und Forstwirtschaft nicht bange", sagte Sonnleitner.

Mit den Agrarreformen der letzten Jahre ziehe sich der Staat immer mehr aus dem direkten Markt- und Preisgeschehen bei Agrarprodukten zurück. "Der Landwirt hat heute mehr Freiheit am Markt bei schärferer Kontrolle der Standards", beschrieb Sonnleitner die Grundidee der EU-Agrarpolitik. Damit seien Chancen, aber auch Risiken verbunden. So haben nach Einschätzung von Sonnleitner mit den Agrarreformen die starken Preisschwankungen, die es von Ende 2007 bis Januar 2009 gegeben habe, im Ackerbau und zuletzt bei der Milch Einzug gehalten. Gleichzeitig hätten die Bauern aber auch mehr Stärke gewonnen, da sie nun wirklich unternehmerisch tätig sein könnten.

Der DBV mache sich dafür stark, verlässliche Rahmenbedingungen für die Märkte einzufordern. "Unsere Aufgabe als Berufsstand ist es, im europäischen und weltweiten Wettbewerb Waffengleichheit einzufordern, einseitige Produktionsauflagen und Produktionskosten - insbesondere auch nationale Alleingänge - zu verhindern", sagte Sonnleitner. Es gehe darum, die eindeutigen Vorteile, die die deutschen Bauern in der Milchproduktion, in der Schlachtschweinehaltung und in der Geflügelwirtschaft, aber auch im Getreide- und Rapsanbau hätten, voll auszuspielen. "Wir müssen uns in unseren Betrieben, aber auch mit unseren Marktpartnern besser aufstellen", zeigte sich Sonnleitner überzeugt. In der Getreide- und Rapsvermarktung sei dies relativ gut gelungen, mittlerweile auch bei den Schlachthöfen und der Fleischwirtschaft. Aber in der Molkereiwirtschaft müsste noch viel gemacht werden. "Deshalb drängen wir die Molkereiwirtschaft zu handeln. Sie hat den Schlüssel für die dauerhafte Sanierung unserer Erzeugerpreise", zeigte sich Sonnleitner überzeugt. Gebraucht würden zukunftsorientierte Molkereien, um die Position der deutschen Bauern in einem hart umkämpften Markt zu stärken.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Februar 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2009